Hallo nochmal!
Zu unserem E-Auto-Thema habe ich eben noch einiges gelesen, was mich sehr erstaunte und ganz gut in diese Diskussion passt. Die Infos, die mich durch den "Focus" erreichten, will ich euch nicht vorenthalten und daher ganz wertfrei wiedergeben.
Was mich jetzt noch nicht so sehr erstaunte:
Die deutschen Autobauer geben den Verbrennermotor auf.Sie müssen sich, auch beeinflusst durch das Verbrenner-Verbot ab 2035, auf dem wichtigen EU-Markt, weitgehend auf neue E-Antriebe und Batterietechnik konzentrieren.
Was ich bisher aber so genau nicht wusste:
E-Autos verkaufen sich derzeit in Europa sehr wechselhaft. Während in Ländern wie Frankreich, Norwegen oder Italien ein Boom entsteht, gefördert durch massive Subventionen und teilweise auch Strafzahlungen für Verbrenner-Käufer, sind die Zahlen in Ländern wie Deutschland, Schweden oder den Niederlanden wieder rückläufig.
Während in vielen Medien derzeit vom Elektro-Trend in China geschwärmt wird - die Hälfte aller Neuzulassungen seien bereits Elektroautos und der Verbrenner mausetot - sieht das in der Realität etwas differenzierter aus:
Zum einen bezieht sich der Boom in China auf sogenannte NEVs (New Energy Vehicles). Von denen jedoch sind nicht alle rein elektrisch betrieben. So wurden etwa im Juli 878.000 „NEVs“ in China verkauft, von denen aber mit 45 Prozent fast jeder zweite als Plug-In-Hybrid noch einen Verbrenner an Bord hat. Der Anteil reiner Elektroautos an den Neuzulassungen ist in China mit 28 Prozent zwar sehr hoch und dürfte auch weiter stark steigen; er ist aber eben auch „nur“ doppelt so groß wie in Deutschland.
Zum anderen hat China keine Pläne für ein Verbrenner-Verbot wie die EU, auch deshalb, weil außerhalb der großen Millionenstädte noch deutlich mehr Verbrenner unterwegs sind als in den besonders elektro-affinen Cities.
So ist es auch logisch, dass ausgerechnet einer der größten chinesischen Autobauer ins Verbrenner-Geschäft einsteigt, zusammen mit Partnern aus Europa und dem Mittleren Osten. „Horse Powertrain“ lautet das Mega Joint-Venture, das vom chinesischen Auto-Riesen Geely, Volvo, Renault und dem Ölkonzern Aramco 2023 gegründet wurde. Bemerkenswert ist vor allem die Beteiligung von Volvo, die die heimliche Doppel-Strategie der Chinesen zeigt: Die ebenfalls zu Geely gehörende Schwedenmarke setzt nämlich nur noch aufs Elektroauto. Nach außen hin verkauft Volvo also nur noch Akku-Mobile, seine Verbrenner-Kompetenz nutzt man aber im Joint-Venture weiter und bietet sie anderen Automarken an.
Die Partnerunternehmen von Horse Powertrain rechnen mit einem Jahresumsatz von rund 15 Milliarden Euro und einer Produktion von ungefähr fünf Millionen Antriebseinheiten pro Jahr . Diese Zahlen könnten eher konservativ geschätzt sein, wenn man sich die von vielen Herstellern nach hinten geschobenen Ausstiegs-Daten für das Verbrenner-Aus ansieht. Horse betreibt acht Produktionsstätten in sieben Ländern sowie drei Forschungs- und Entwicklungszentren.
Produziert werden sowohl bereits existierende als auch neue Motoren. Einer der ersten Antriebe ist ein sparsamer Dreizylinder: Der 1,2 Liter große Dreizylinder-Benziner (HR12) leistet 96 kW / 130 PS, wird in Rumänien gebaut und kommt unter anderem in Modellen von Renault und Dacia zum Einsatz. Er ist für die neuen, weltweit strengsten EU-Abgasnormen (Euro 7) entwickelt worden. Doch nicht nur Benziner sind in der Mache. Zusammen mit der Dumarey Group entsteht auch ein 2.0 Liter großer Turbodieselmotor, ebenfalls für Euro 7 optimiert.
Die künftige Motorenentwicklungs-Kompetenz wird dann wohl leider entweder komplett oder zumindest zu großen Teilen, nicht mehr bei deutschen Autobauern zu finden sein.
Angesichts dieser Nachrichten, darf man auf die Zukunft gespannt sein, denke ich. Stimmte das alles oder ist es nicht glaubhaft? Antworten von euch sind ausdrücklich erwünscht.
Schönen Abend
Rolf
