Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

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bobfox
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Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von bobfox »

Hallo, ich heiße Andreas und habe mich hier angemeldet in der Hoffnung, hier Hilfe und Unterstützung für unsere Auswanderung nach Schweden zu bekommen.
Wir ( meine Frau unsere Tochter 9 Jahre )leben in Mecklenburg und sind mit einer Pension, Cafe und einem Kanuverleih selbständig.
Wir fühlen uns in Deutschland leider nicht mehr wohl und haben den eindruck wir als Unternehmer sollen kaputt gemacht werden. ( aber das möchte ich hier nicht zur Diskusion bringen- mir reicht das Gelabbere im realen Leben voll und ganz aus )
Vielleicht gibt es ja hier im Forum Menschen die so ähnlich denken und auch über eine Auswanderung nach Südschweden ( wegen der Kinder und Enkel ) nachdenken. Vielleicht sogar aus Mecklenburg ? Oder gerne auch Leute die den Weg schon gegangen sind und uns vor den gröbsten Fehlern warnen.
Ich freue mich auf Eure Antworten ! Gruß Andreas

EuraGerhard
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von EuraGerhard »

Hallo Andreas!
bobfox hat geschrieben:
26. Juni 2021 11:22
... und haben den eindruck wir als Unternehmer sollen kaputt gemacht werden.
Genau diese Klage hört man hier in Schweden auch am laufenden Band, insbesondere aus dem Gastronomie- und Touristikbereich. Ob es stimmt, kann ich nicht beurteilen. Falls ihr also nicht vorhabt, auf etwas anderes umzusatteln, könnte es sein, dass ihr vom Regen in die Traufe kommt.

Noch dazu, da Zimmervermietung, Cafe und Kanuverleih hier nicht gerade Marktlücken sind. Wenn ihr also nicht das Glück haben solltet, einen gut eingeführten Betrieb übernehmen zu können, könnte es eng werden.

MfG
Gerhard

bobfox
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von bobfox »

Hallo Gerhard,
wir wollten eigentlich alles hier zu Geld machen und uns dann in Schweden unseren Ruhestand genießen.
Vielleicht würde ich einige Übernachtungsmöglichkeitenmit Frühstück für Motorradfahrer anbieten.
Gibt es eine Faustregel, was eine 3 köpfige Familie zum Leben, in einem Monat, an Geld benötigt? ( Haus bezahlt- normaler Lebensstil ) Wir würden gerne Schritt für Schritt den Neustart wagen. Sprich winterfestes Haus kaufen- Urlaub machen und so immer mehr sprache und Menschen kennenlernen. Gruß Andreas

Engelefeu
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von Engelefeu »

Hej Andreas, da kommt es auf Einiges an.
Bei uns schlägt noch immer die Haussanierung mächtig zu Buche. Bergwärme, Infiltrationsanlage, Elektrik, Teilentkernung, Fenster, Warmwintergarten, Sanierung der Garage etc. Da sind die Preise wie in D.
Wenn man alles das nicht mit einrechnet , auch nicht die Wartung vom Rasenroboter, Autoversicherung und Insatndsetzung, Tierfutter (Hunde, Katzen ,Vögel) Alkohol , Geschenke , kommen wir für Essen für 2 Personen mit etwa 600 E aus.
Haus und Garten sind etwa 880 mit Strom , Schornsteinfeger, Wasser, Pflanzen und Saatgut, Hausversicherung.
Tanken meist nur um die 40-80 E ausser wir fahren nach D.
Allerdings gehen wir kaum zum Essen und versuchen uns in kleinen Teilen als Selbstversorger. So ab und an gehen wir im Sommer mal zum Frühstück. Das sind dann für 2 Personen 18 E.
Die Städte sind teurer, also auch wie in D.
Rücklagen sind nicht eingerechnet.
Die Wohnhäuser sind hier winterfest, ausser Ihr kauft eine Sommerstuga. Bei uns ist das Wetter nicht so wesentlich verscheiden zu dem in vielen Teilen Ds, aber weiter nördlich ist mehr Winter.
An das Gesundheitssystem müsstet Ihr Euch gewöhnen. Das unterscheidet sich sehr von dem in D, auch das Behördensystem.
Sich langsam ranzutasten ist schon eine gute Idee.
Viel Erfolg Gaby

bobfox
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von bobfox »

Guten Abend und entschuldigt bitte, dass ich nicht sofort antworten kann.
Ich denke im Herbst wird in Deutschland wieder alles herruntergefahren.
Daher wird unser wille auszuwandern von Tag zu Tag größer.
Wir fühlen uns einfach nicht mehr wohl hier :(
Wir suchen schon nebenbei auf den gängigen Internetplattformen nach einem Haus, welches wir erst als Ferienhaus nutzen möchten aber auch winterfest ist. Alleinlage, großes Grundstück, Nebengebäude, Wasser in der nähe zum paddeln, Schule und Ort wäre auch gut nicht zu weit weg.
Wie funktioniert das mit dem Überweisen unseres Euros auf die Schwedische Bank?
Woher weiss der schwedische Makler dass ich das Geld auch wirklich habe?

Ich weiss garnicht wo ich anfangen soll mit dem Kauf eines Hauses in Südschweden, daher bin ich für jeden Tip dankbar.
Vielleicht kennt ja auch jemand einen Makler der Deutsch spricht, oder einen Deutschen der sein Haus verkaufen möchte)
Danke und noch einen schönen Abend
Andreas

Engelefeu
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von Engelefeu »

Hej, wenn du ein Konto hast brauchst Du nur zu überweisen. Nur Achtung wegen der Geldwäschegesetze. Wenn zu viel auf einmal überwiesen wird, dann funktioniert swisch plötzlich nicht mehr etc. Sie wollen wissen woher das Geld kommt. Das Beste ist dann das vorher mit der entsprechenden Stelle der Bank zu klären. Das sind nicht die Leute in der Filiale. Die Steuerbescheide und Verkaufsbestätigungen vom Notar zu haben ist ganz gut und eine Bescheinigung der deutschen Bank, dass es Dein wohlverdientes Geld ist.
Die Häuser sind inzwischen sehr teuer.
Kaufen ist sinnvoll nach vorheriger persönlicher Suche.Die Makler sprechen englisch und einige auch deutsch. Aber nimm bitte nur die offiziellen schwedischen Maklerbüros. Es gibt viele deutsche Betrüger, die Suchenden das Geld aus der Tasche ziehen.
Es wird beim Kauf ein 10%iges Handgeld gegeben, dann wird das Geld für den Kauf an den Makler auf ein Anderkonto überwiesen und bei Übergabe dem Verkäufer ausgezahlt. Die kommen schon zu ihrem Geld, mache Dir da keine Sorgen.
Hier wird wahrscheinlich gerade ein Haus verkauft, aber es ist Västra Götaland, am Viken. Ich weiss nicht, ab wann bei Dir ein grosses Grundstück beginnt. Allerdings ist es keine Alleinlage.
Viel Erfolg Gaby

EuraGerhard
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von EuraGerhard »

Hallo!
bobfox hat geschrieben:
7. Juli 2021 21:29
Wir suchen schon nebenbei auf den gängigen Internetplattformen nach einem Haus, welches wir erst als Ferienhaus nutzen möchten aber auch winterfest ist. Alleinlage, großes Grundstück, Nebengebäude, Wasser in der nähe zum paddeln, Schule und Ort wäre auch gut nicht zu weit weg.
Gibt es sicher, wird aber nicht billig.
bobfox hat geschrieben:
7. Juli 2021 21:29
Wie funktioniert das mit dem Überweisen unseres Euros auf die Schwedische Bank?
Ganz einfach mit normaler SEPA-Überweisung. Du musst nur aus dem Makler bzw. Verkäufer die IBAN rausleiern. Zwar hat jedes schwedische Bankkonto eine, aber viele Schweden wissen nichts davon. ;-)
bobfox hat geschrieben:
7. Juli 2021 21:29
Woher weiss der schwedische Makler dass ich das Geld auch wirklich habe?
Zunächst einmal wird er eine Anzahlung von 10% zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung erwarten. Soll heißen, diese 10% müssen zum Zeitpunt der Vertragsunterzeichnung bereits auf dem Konto des Maklers eingegangen sein. Wie es dann mit den Restzahlungen weitergeht, dass müsst ihr mit dem Makler bzw. Verkäufer aushandeln. Kann gut sein, dass ihr eine Bankgarantie vorlegen müsst.

MfG
Gerhard

bobfox
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von bobfox »

Hallo und Dankeschön für Eure Infos !
Ich dachte so um eine Grundstücksgröße von 5000 m². Es muss ja nicht heute und morgen sein, da ich noch etwas Geld verdienen muss in Deutschland. Aber vielleicht kommt ja mal die Gelegenheit und Jemand hört von einem Haus, dann wäre es super Ihr lasst es mich wissen ;)
Liebe Grüße aus Mecklenburg !

Parcival
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von Parcival »

Hallo nach Mecklenburg,
ich hätte noch einen Tip für die Überweisung des Kaufpreises, wenn ihr dann ein Haus gefunden habt. Wir standen in diesem Jahr auch vor dem Problem beim Kauf unseres Hauses in Lessebo. Mich hat vor allem die Gebühr für den Umtausch in SKr. bei der Bank gestört. Da wird ein völlig unrealistische Umtauschkurs genommen, der bei großen Summen so richtig ins Geld geht. Ich habe dann ein internationales Konto bei WISE eröffnet. Geht schnell und ist wirklich sicher - man hat schon Bedenken, wie einfach das im Vergleich zu einer deutschen Bank ist. Das Konto kannst Du dann in Schwed. Kr. führen. Du überweist je nach Bedarf Geld von Deiner Bank in Euro auf Dein WISE Konto. Dann beobachtest Du den Wechselkurs ( App dafür ) und immer, wenn der günstig ist, tauscht Du Euro in Kronen. In den letzten Monaten gab es Unterschiede vom 10,08 Sk bis 10,35 Sk für einen Euro. Bei 100000 Euro macht das 2700 Euro Unterschied. Der Umtausch kostet immer eine Gebühr aber kein Vergleich zur Ersparnis. Man bekommt auch eine kostenlose Visa Karte, mit der man gebührenfrei alles in Schweden in Sk bezahlen kann. Auch hier fällt die Gebühr der Bank für Auslandsnutzung weg.
Viele Grüße Peter aus Nordbrandenburg ( also ganz in der Nähe )

SpyderRyder
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Re: Auswandern nach Schweden - Mecklenburg

Beitrag von SpyderRyder »

EuraGerhard hat geschrieben:
8. Juli 2021 09:33
...

Ganz einfach mit normaler SEPA-Überweisung. Du musst nur aus dem Makler bzw. Verkäufer die IBAN rausleiern. Zwar hat jedes schwedische Bankkonto eine, aber viele Schweden wissen nichts davon. ;-)


Zunächst einmal wird er eine Anzahlung von 10% zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung erwarten. Soll heißen, diese 10% müssen zum Zeitpunt der Vertragsunterzeichnung bereits auf dem Konto des Maklers eingegangen sein. Wie es dann mit den Restzahlungen weitergeht, dass müsst ihr mit dem Makler bzw. Verkäufer aushandeln. Kann gut sein, dass ihr eine Bankgarantie vorlegen müsst.

MfG
Gerhard
Wir haben den Hauskauf vor knapp vier Wochen vollzogen und sehen dem Tag der Übergabe in der kommenen Woche entgegen.
Die Anzahlung ("handpenning") ist mit oder kurz NACH der Vertragsunterzeichnung fällig. Man leistet doch keine Anzahlung auf irgendwas, was noch nicht vertraglich dingfest gemacht wurde. Ich jedenfalls nicht.

Die Zahlung leisteten wir per SEPA-Überweisung von unserem deutschen Konto, am nächsten Werktag war das Geld für den Makler auf dessen Treuhandkonto sichtbar. Ebenso sind wir am vergagenen Freitag mit der Restzahlung vorgegangen. Wir hatten uns so geeinigt, dass das Geld vor dem Tag der Übergabe auf dem Treuhandkonto liegen muss. Das hat dann auch funktioniert, abgesehen von einer kleinen Korrektur wegen Kursschwankungen.

Was macht man mit einer "Bank-Garantie"? Wer garantiert da wem etwas?

Spannender kann es sein, dass die Herkunft des Geldes belegt werden muss, mit dem die Immobilie bezahlt wird - gerade wenn KEIN Kredit bei einer schwedischen Bank aufgenommen oder vom Verkäufer übernommen wird. In unsrem Fall bat uns der Makler dem entsprechend darum, über eine Kopie des Kaufvertrages zu belegen, dass wir das Geld vom Verkauf unserer Immobilie in Deutschland hatten.

Ist also alles kein Problem.

Macht euch aber bitte klar, dass ihr hier in Schweden als Käufer - vor allem bei gebrauchten Immobilien - eine umfassende Besichtigungs- und Prüfpflicht habt. Die gesetzlichen Regelungen dazu sind etwas schärfer als in Deutschland. Sinngemäß: alle Mängel, die bei einer gründlichen (!) Inspektion hätten bemerkt werden können, können bei späterer Entdeckung nicht mehr bei den Verkäufern geltend gemacht werden. Davon sind nur echte versteckte Mängel ("dolda fel") ausgenommen un die Hürden dafür, was ein verstecker Mangel ist, sind hoch. Allgemein wird empfohlen, dieser Untersuchungspflicht durch Hinzuziehen eines besiktningsman nachzukommen; es gibt professionelle Dienstleister, die so etwas machen (z.B. Anticimex). Manchmal liegt ein solches besiktningsprotokol auch schon vor und kann in der Annonce heruntergeladen werden.

Wir haben uns getraut, das Haus selbst zu inspizieren. Fragt uns in 2 Jahren mal, wie es ausgegangen ist.... aber das Bauchgefühl ist positiv.

Viele Grüße
SpyderRyder
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“Journalism is printing what someone else does not want printed: everything else is public relations.” George Orwell

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