Religiöse Freischulen: "Schweden ist naiv"
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Religiöse Freischulen: "Schweden ist naiv"
Homosexualität ist heilbar, Gewalt in der Ehe in Ordnung und die Frau dem Manne untertan. Das lernen Schüler hier und heute im demokratischen Musterland Schweden, auf Kosten des Steuerzahlers. Religiös orientierte so genannte Freischulen, öffentlich finanziert und in freier Trägerschaft, haben in den vergangenen Jahren merkbar an Terrain gewonnen.
(Die Tickermeldung musste auf Wunsch von sr.se stark gekürzt werden. Wir bitten um Verständnis.)
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(Diese Schweden-Nachricht stammt von SR International. Nachdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Radio Schweden.)
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- Schweden Guru
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Re: Religiöse Freischulen:
Kinder sollten nicht entsprechend der Religion ihrer Eltern in Schubladen gesteckt werden, heißt es beispielsweise in einem Antrag auf eine Verschärfung der Regeln für religiöse Freischulen, den der Sozialdemokrat Christer Adelsbo im Reichstag eingebracht hat.
Nehmen wir einmal an in einer staatlichen Schule werden Schüler im Kochunterricht gezwungen Schweineschnitzel zu braten und dann zu essen. Hätte man da kein Verständnis, dass die gläubigen muslimischen Eltern dann eine freie Schule gründen und damit ihre Kinder vor solchen Attaken verschont bleiben?
Nehmen wir einmal an in einer staatlichen Schule werden Schüler im Kochunterricht gezwungen Schweineschnitzel zu braten und dann zu essen. Hätte man da kein Verständnis, dass die gläubigen muslimischen Eltern dann eine freie Schule gründen und damit ihre Kinder vor solchen Attaken verschont bleiben?
Schweden ist nicht nur ein schönes Land - das ist ein Virus!
Re: Religiöse Freischulen:
...nehmen wir mal an in einer religiös geprägten Schule werden den Jungen eingebläut, das Frauen keinen Wert in der Gesellschaft haben ausser Kinder, Kueche und Kirche. Gleichzeitig wird den Mädchen eingeredet, das sie nichts wert sind und das der Mann immer das Sagen hat. Er darf sie sogar schlagen.....
finde ich genauso schlimm wie das mit dem Essen.
Gruss Speedy
die hier in Schweden mehr als eine Frau kennt die einer sog. Kirche angehört und gruen und blaugeschlagen zur Arbeit kam. Es war natuerlich immer ein Unfall. Hat man etwas anderes gefragt hiess es immer "das ist Gottes Wille"?!?
finde ich genauso schlimm wie das mit dem Essen.
Gruss Speedy
die hier in Schweden mehr als eine Frau kennt die einer sog. Kirche angehört und gruen und blaugeschlagen zur Arbeit kam. Es war natuerlich immer ein Unfall. Hat man etwas anderes gefragt hiess es immer "das ist Gottes Wille"?!?
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- Schweden Guru
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Re: Religiöse Freischulen:
...könnte es sein, dass die Frauen eher einer Moschee angehört als einer Kirche? Hier werden Dinge vermischt die nicht zusammen gehören.
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Re: Religiöse Freischulen:
Hier wird nichts vermischt. Die Kirche von der die Rede ist, ist die Pfingstgemeinede in Örnsköldsvik und leider ist es wahr was ich das von mir gebe........selber erlebt und wie gesagt mehr als einmal. Nein es war keine Moscheeeeeeee........Petergillarsverige hat geschrieben:...könnte es sein, dass die Frauen eher einer Moschee angehört als einer Kirche? Hier werden Dinge vermischt die nicht zusammen gehören.
- meckpommbi
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Re: Religiöse Freischulen:
ich kenn die beispiele auch aber die haben mit moschee und kirche nix zu tun nur mit alk und drogen
gruss birgit
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- Schwedenfreund
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Re: Religiöse Freischulen:
Ich habe den Bericht nur überflogen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass hier Daten auf wissenschaftliche Weise gewonnen wurden. Das Ganze ist mehr auf Sensationspresse gemacht. Jemand hier hat doch angedeutet dass Radio Schweden an Klasse verloren hat? Ich glaube er/sie hatte ganz recht....
/Paul
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- HeikeBlekinge
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Re: Religiöse Freischulen:
Diese (in Deutschland oft Evangelikale genannt) Gläubigen sind einem so angestaubtem und mittelalterlich anmuteten Patriachgesteuertem System eingegliedert, das sie das "normale" Leben nicht kennen, geschweige vermissen.
Ich betrachte das als ebenso extremistisch wie einige religiose Eiferer im islamischen Glauben - welche allerdings diesmal nicht im Artikel angesprochen wurden
Kann man nur begruessen, wenn da politisch oder gesellschaftlich gesehen etwas geruettelt wird!
Ich betrachte das als ebenso extremistisch wie einige religiose Eiferer im islamischen Glauben - welche allerdings diesmal nicht im Artikel angesprochen wurden

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>Wer wenig weiß redet viel, wer Wissen hat wird neugierig, wer viel Wissen hat schweigt<
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Re: Religiöse Freischulen:
Ich gehöre selber zum evangelikalem Spektrum. Wir haben in unserer Gemeinde 240 Mitglieder, 60 Freunde und dazu etwa 100 Kinder. Etwa 20 der Kinder habe ich in meiner Sonntagsschulgruppe. Daneben machen wir einmal im Jahr Zeltlager mit etwa 50 Kindern.
Gut, es gibt ein paar Kinder aus geschiedenen Verhältnissen. Manchmal habe ich auch schon mal Kinder die etwas problematisch sind. Aber insgesamt sind das sehr liebenswerte Kinder die meist aus funktionierenden Familien kommen. Dass irgend ein Mann seine Frau schlägt ist mir in über 30 Jahren Mitgliedschaft noch nicht unter gekommen. Es mag sein, dass irgendwo eine verschrobene sich christlich nennende Gemeinschaft den Männern erlaubt die Frau zu schlagen, aber das ist ganz gewiß nicht "den Evangelikalen" anzulasten.
Wir kennen das "normale Leben". Ich bin Ingenieur und Lehrbeauftragter an einer Hochschule. In unserer Gemeinde haben wir Lehrer, Ärzte, Handwerker, Übersetzer und alle möglichen anderen Berufe. Wir sind nicht weltfremd, bestimmt nicht.
Wenn ich im Urlaub in Schweden bin, besuche ich dort auch eine Gemeinde. Die Frau des Pastors setzt sich sehr für Frauen ein die aus anderen Kulturen nach Schweden eingewandert sind. In diesem, oft muslimischen Umfeld, passiert das genannte leider oft. Die christliche Botschaft: "Hier ist nicht Mann oder Frau, wir sind eins in Christus" ist revolutionär gegenüber den damaligen Gepflogenheiten und ist auch heute der Maßstab.
Wir Täufer haben uns für Demokratie, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Sklavenbefreiung und mehr eingesetzt. Viele wurden deshalb hingerichtet und doch hat diese Gemeinschaft überlebt und viel Gutes bewirkt. Ich finde es sehr schade wenn wir heute an den Pranger gestellt werden.
Lange bevor die fürchterlichen Mißbräuche in der kath. Kirche ans Licht kamen, haben wir mit einem Programm "Sichere Gemeinde" dafür gesorgt das das Thema angepackt wird. Alle Mitarbeiter die mit Kindern zu tun haben müssen bei uns eine Schulung absolvieren und eine Vereinbarung unterschreiben. Da wir alle sensibilisiert sind, hoffe ich, dass bei uns kein Fall von Mißbrauch auftritt.
Das alles ist viel Arbeit, bedeutet Verantwortung, die Sensationspresse macht dagegen mit wenigen reißerisch formulierten Artikel viel kaputt.
Gut, es gibt ein paar Kinder aus geschiedenen Verhältnissen. Manchmal habe ich auch schon mal Kinder die etwas problematisch sind. Aber insgesamt sind das sehr liebenswerte Kinder die meist aus funktionierenden Familien kommen. Dass irgend ein Mann seine Frau schlägt ist mir in über 30 Jahren Mitgliedschaft noch nicht unter gekommen. Es mag sein, dass irgendwo eine verschrobene sich christlich nennende Gemeinschaft den Männern erlaubt die Frau zu schlagen, aber das ist ganz gewiß nicht "den Evangelikalen" anzulasten.
Wir kennen das "normale Leben". Ich bin Ingenieur und Lehrbeauftragter an einer Hochschule. In unserer Gemeinde haben wir Lehrer, Ärzte, Handwerker, Übersetzer und alle möglichen anderen Berufe. Wir sind nicht weltfremd, bestimmt nicht.
Wenn ich im Urlaub in Schweden bin, besuche ich dort auch eine Gemeinde. Die Frau des Pastors setzt sich sehr für Frauen ein die aus anderen Kulturen nach Schweden eingewandert sind. In diesem, oft muslimischen Umfeld, passiert das genannte leider oft. Die christliche Botschaft: "Hier ist nicht Mann oder Frau, wir sind eins in Christus" ist revolutionär gegenüber den damaligen Gepflogenheiten und ist auch heute der Maßstab.
Wir Täufer haben uns für Demokratie, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Sklavenbefreiung und mehr eingesetzt. Viele wurden deshalb hingerichtet und doch hat diese Gemeinschaft überlebt und viel Gutes bewirkt. Ich finde es sehr schade wenn wir heute an den Pranger gestellt werden.
Lange bevor die fürchterlichen Mißbräuche in der kath. Kirche ans Licht kamen, haben wir mit einem Programm "Sichere Gemeinde" dafür gesorgt das das Thema angepackt wird. Alle Mitarbeiter die mit Kindern zu tun haben müssen bei uns eine Schulung absolvieren und eine Vereinbarung unterschreiben. Da wir alle sensibilisiert sind, hoffe ich, dass bei uns kein Fall von Mißbrauch auftritt.
Das alles ist viel Arbeit, bedeutet Verantwortung, die Sensationspresse macht dagegen mit wenigen reißerisch formulierten Artikel viel kaputt.
Schweden ist nicht nur ein schönes Land - das ist ein Virus!
- HeikeBlekinge
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Re: Religiöse Freischulen:
Dann hast du ja Glueck einer weniger radikalen Gemeinschaft anzugehören.
In meinem ehemaligen deutschen Wohnort gab es eine ganz krasse Gemeinschaft. Da haben Mitglieder die Polizei gerufen, weil 2jährige Nachbarskinder im Garten nebenan nackig im Pool spielten! Die Frauen und Mädchen sprachen mit niemandem und huschten nur immer ganz schnell nach Hause, waren kaum zu sehen. Es war streng untersagt das die Kinder mit Kindern anderen Glaubens spielten und, und, und...
Als diese Gemeinschaft eine Freischule gruenden wollte und ihre Ideale und Methoden in Punkto Erziehung und Unterricht dazu schriftlich orientieren musste, wurde der Bau nicht genehmigt. Bei einer öffentlichen Buergesitzung bekam ich mit, wie einer der Glaubensbrueder nach der Sitzung zu einem Bezirksvertreter sagte: "Wer nicht unseres Glaubens ist, ist sowieso des Teufels". Sie behandelten alle Diskussionsparter äusserst abfällig.
Seitdem habe ich keine sehr gute Meinung von Evangelikalen.
Aber es gibt ja ueberall Extreme.
lg
Heike
PS: Diese Gruppierung bestand in erster Linie aus ehemaligen Russlanddeutschen. Spielt vielleicht eine Rolle dabei.
In meinem ehemaligen deutschen Wohnort gab es eine ganz krasse Gemeinschaft. Da haben Mitglieder die Polizei gerufen, weil 2jährige Nachbarskinder im Garten nebenan nackig im Pool spielten! Die Frauen und Mädchen sprachen mit niemandem und huschten nur immer ganz schnell nach Hause, waren kaum zu sehen. Es war streng untersagt das die Kinder mit Kindern anderen Glaubens spielten und, und, und...
Als diese Gemeinschaft eine Freischule gruenden wollte und ihre Ideale und Methoden in Punkto Erziehung und Unterricht dazu schriftlich orientieren musste, wurde der Bau nicht genehmigt. Bei einer öffentlichen Buergesitzung bekam ich mit, wie einer der Glaubensbrueder nach der Sitzung zu einem Bezirksvertreter sagte: "Wer nicht unseres Glaubens ist, ist sowieso des Teufels". Sie behandelten alle Diskussionsparter äusserst abfällig.
Seitdem habe ich keine sehr gute Meinung von Evangelikalen.
Aber es gibt ja ueberall Extreme.
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PS: Diese Gruppierung bestand in erster Linie aus ehemaligen Russlanddeutschen. Spielt vielleicht eine Rolle dabei.
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