Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

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SpyderRyder
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Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von SpyderRyder »

Hallo Gemeinde,

im Jahr 2016 habe ich mich hier mal registriert, um mein Interesse an einer Auswanderung nach Schweden zu bekunden. Inzwischen gehe ich stramm auf die 50 zu und ich denke, es ist jetzt so das letzte Zeitfenster für eine Auswanderung, die dann auch funktionieren soll.

Mein Mann (43) und ich haben beschlossen, zum 01.07.2021 den Schritt nach Schweden zu wagen. Durch berufliche Einsätze als Freiberufler für zwei in Landskrona ansässige große Unternehmen mit Filialen in Deutschland habe ich die beurfliche Zusammenarbeit mit den Leuten in Schweden kennen gelernt - ein Grund mehr, den Schritt zu wagen.

Gegenüber 2016 wissen wir schon ein bisschen mehr darüber, was wir machen müssen wenn wir erst mal da sind. Aber auf dem Weg dorthin werden uns gewiss noch viele Fragen einfallen.

Was bisher klar ist:

Wir verkaufen unsere Wohnung in D (Kreis MK, Sauerland) im Laufe des Frühjahrs 2021. Der geliebte Oldtimer geht nicht mit auf die Reise, das ist nicht wichtig genug. Wir müssen uns aus den zwei laufenden Kfz.-Leasingverträgen rauskaufen, das wird einmal Geld kosten. Ist ein bisschen schade um die Autos, aber ich denke kaum, dass Sixt oder Toyota eine Mitnahme ins Ausland gestatten werden.

In der Übergangszeit werden wir für 2 bis 3 Monate in unserem Wohnmobil leben, dann aber zügig Wohnsitz nehmen. Danach Anmeldung beim Skatteverket und beim Einwohnermeldeamt.

Offen ist noch, ob ich meine freiberufliche / selbstständige Tätigkeit als Berater für Qualitätsmanagement und Arbeitsschutz beibehalte oderob ich mir eine einschlägige Anstellung suche - vielleicht als Lieferanten-Entwickler, wo Deutsch (Muttersprache) und Englisch (C1) sicher gern gesehen sind. Mein Mann wird sich einen kaufmännischen Job suchen. Wir werden das davon abhängig machen, was unsere Kontakte in Schweden uns empfehlen oder wo sie uns vielleiht den Weg zu einem Gespräch öffnen können.

Ab Januar steht dann Schwedisch büffeln auf dem Programm. Wir werden uns so vorbereiten, dass wir das Niveau B1 erreichen - den Rest müssen wir uns vor Ort erarbeiten. Dazu werden wir einen ordentlichen Kurs mit einem echten Lehrer buchen; ich habe allerdings parallel auch - mehr zum Spaß - erste Lektionen in Babbel gelernt. Das ist gar nicht schlecht, da alle vier Kompetenzen gelehrt werden : Lesen, Schreiben, Hören, Sprechen. Aber irgendwann muss man mehr machen als Phrasen ins Mikro sprechen :-)

Ein bisschen Geld ist auf jeden Fall vorhanden, so dass wir nicht innerhalb kürzester Zeit einen Job finden müssen. Ich denke, wir werden es so gestalten, dass es einen gleitenden Übergang von einer kleinen AUszeit in ein neues berufliches Leben geben wird.

Wer kann bestätigen, dass das Lebensalter bei der Jobsuche nicht so entscheidend ist wie in Deutschland?

Wer kann bestätigen, dass wir irgendwo zwischen Landskrona, Göteborg und Jönköping in Sachen Jobs und bezahlbarem kleinen Häuschen fündig werden? Große Städte sind nicht unser Ding, am liebsten wäre uns Dalarna oder Örebro Län, aber Blockhaus-Romantik und Jobs in der Industrie beißen sich ja leider etwas.

Danke vorab für alle gut gemeinten Tips und Empfehlungen.

Liebe Grüße
SpyderRyder

Conny1711
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von Conny1711 »

Hallo

Einen Tipp hab ich...Erst schwedisch lernen B2 (Medizinisches Personal C1) danach Job suchen, dann ist es erstmal super kompliziert in alles rein zu kommen wie Krankenversicherung und so weiter...Wohnungsmarkt ist auch nicht einfach mal eben so und mit Englisch macht man sich in Schweden keine Freunde...(Die Schweden antworten zwar freundlich in Englisch aber hintenrum kann das ein Kündigungsgrund sein wenn man in Englisch kommuniziert wenn man z.B. als Krankenschwester arbeitet...)!! Ohne Schwedisch geht in Schweden rein gar nix....

Gruß

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Gast

Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von Gast »

Moin, vielen Dank erst mal. Ob es B1 oder B2 sein muss, mögen die Kunden entscheiden. Das Ziel ist, mittelfristig auch in C1 zu rutschen, ich habe Spaß an so was. Aber für meine Art von Tätigkeit (vermutlich viele Kontakte ins Ausland) mache ich mir da keine Sorgen.

Bis bald mal
SpyderRyder

EuraGerhard
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von EuraGerhard »

Hallo!
SpyderRyder hat geschrieben:
6. Dezember 2020 11:07
Der geliebte Oldtimer geht nicht mit auf die Reise, das ist nicht wichtig genug.
Das solltet ihr euch vielleicht nochmal überlegen: Oldtimer, insbesondere amerikanische Oldtimer, sind ein sehr beliebtes Hobby in Schweden. Das wäre eine Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Was auch für das Lernen der Sprache nie schaden kann.
SpyderRyder hat geschrieben:
6. Dezember 2020 11:07
In der Übergangszeit werden wir für 2 bis 3 Monate in unserem Wohnmobil leben, dann aber zügig Wohnsitz nehmen. Danach Anmeldung beim Skatteverket und beim Einwohnermeldeamt.
Ein separates Einwohnermeldeamt gibt es hier nicht. Das läuft alles über Skatteverket.

Was die Sprache betrifft, so möchte ich einmal eine Lanze für die - kostenlosen - SFI-Kurse brechen: Ich habe im Rahmen meines Umzugs nach Schweden zunächst einige - kostenpflichtige - Kurse an der Folkhögskolan besucht. Die waren nicht schlecht. Aber dann kam der B2-Kurs mehrmals hintereinander wegen mangelnder Teilnehmerzahl nicht zustande, und da bin ich schließlich, schon nach dem eigentlichen Umzug, auf SFI umgestiegen. Und während in den Folkhögskola-Kursen hauptsächlich Studenten und Akademiker saßen, waren es im SFI fast ausschließlich Einwanderer aus arabischen Ländern. Was einen Riesenvorteil hatte! Denn während wir bei der Folkhögskolan immer die Möglichkeit hatten, auf Englisch auszuweichen, waren wir bei SFI darauf angewiesen, untereinander Schwedisch zu sprechen.
SpyderRyder hat geschrieben:
6. Dezember 2020 11:07
Ein bisschen Geld ist auf jeden Fall vorhanden, so dass wir nicht innerhalb kürzester Zeit einen Job finden müssen. Ich denke, wir werden es so gestalten, dass es einen gleitenden Übergang von einer kleinen AUszeit in ein neues berufliches Leben geben wird.
Die Hauptschwierigkeit sehe ich hier im Bereich Personnummer und Krankenversicherung. Das würde alles sehr viel leichter werden, wenn zumindest eine(r) von euch beiden entweder eine feste Anstellung oder eine eigene Firma in Schweden hätte.
SpyderRyder hat geschrieben:
6. Dezember 2020 11:07
Wer kann bestätigen, dass wir irgendwo zwischen Landskrona, Göteborg und Jönköping in Sachen Jobs und bezahlbarem kleinen Häuschen fündig werden?
Das Dreieck Landskrona-Göteborg-Jönköping ist ziemlich groß, und da findet man von der Großstadt bis hinunter zur "Glesbygd"-Gemeinde mit zahlreichen leerstehenden Häusern wirklich alles. Die Frage ist halt: Wieviel und welche ortsnahe Infrastruktur (Einkaufen, Ärzte, öffentl. Verkehr) habt ihr nötig bzw. könnt ihr euch leisten? Und, falls ihr ein vorhandenes Haus kaufen wollt: Wieviel Geld und/oder Zeit könnt ihr in die Renovierung stecken?

MfG
Gerhard

SpyderRyder
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von SpyderRyder »

Mercí für die vielen Tips. Das mit dem Oldtimer überlege ich mir dann wirklich nochmal, allerdings ist das auch hinsichtlich der Unterbringung in der Übergangsphase so eine Sache.... es gehört ja auch ein Konvolut Teile dazu... usw.

Sprachlich wird es so sein, dass wir noch in diesem Monat einen Trainer oder Trainerin mieten werden und online mit ihm oder ihr arbeiten werden. Abhängig davon wie weit wir kommen bis Juni, nehmen wir gern die Idee mit den SFI-Kursen wieder auf auf.

Für die Übergangszeit werden wir uns interimsmäßig versichern, aber du hast Recht, wir müssen so schnell wie möglich registriert sein.

Ein Freund wird uns ab sofort helfen, unsere Lebensläufe mal an den richtigen Stellen "fallen zu lassen", damit wir nach den Sommerferien im Juli Chancen auf Gespräche haben.

Im Januar müssen wir mal die ersten Pflöcke einschlagen, u.a. Klärung, was wir mit den zwei Leasing-Fahrzeugen machen.

Bis bald mal
SpyderRyder

EuraGerhard
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von EuraGerhard »

Hallo!
SpyderRyder hat geschrieben:
9. Dezember 2020 11:04
Für die Übergangszeit werden wir uns interimsmäßig versichern, aber du hast Recht, wir müssen so schnell wie möglich registriert sein.
Für die Anmeldung beim Skatteverket braucht wenigstens eine(r) von euch entweder einen Job in Schweden (mit entweder unbefristetem oder auf mindestens ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag), oder eine eigene Firma in Schweden. Oder aber, bei Anmeldung mit "eigenen Mitteln", für jeden von euch ausreichend finanzielle Mittel für mindestens ein Jahr in Schweden und den Nachweis einer mindestens ein Jahr gültigen Krankenversicherung. Eine normale Auslandsreise-Krankenversicherung reicht nicht.

MfG
Gerhard

SpyderRyder
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von SpyderRyder »

Nochmals danke und sorry für die lange Wartezeit. Wir sind ein paar Trippelschritte weiter gekommen, Sprachkurs läuft. Derzeit laborieren wir aber daran, aus den Leasingverträgen für zwei Fahrzeuge rauszukommen. Bei dem einen Hersteller besteht auch die Möglichkeit, das Fahrzeug (meinen Dienstwagen) in Schweden zuzulassen, ich muss den Wagen aber dann im Sommer 2024 in NRW abgeben. Bei dem anderen Wagen ist die Leasingbank weniger entspannt, das wird ein teurer Spaß und kann sich zum Showstopper entwickeln, denn wir werden nicht drohende 8 - 10.000 Euro Abstandszahlung in Kauf nehmen, um ein Auto loszuwerden. Da müssen wir nochmal in die Bütt gehen. Nach-Mieter finden ist derzeit wohl nicht so leicht, aber nicht ausgeschlossen. Auch das würde aber ordentlich Geld kosten.

Ansonsten haben wir unsere Lebensläufe mal aufgearbeitet und einem Freund gegeben. Der hat mich auch soweit überzeugt, dass ich wohl in Schweden meine selbstständige Tätigkeit aufrecht erhalten werde. Der Freiheitsgrad ist einfach größer.

Vorläufig sieht es so aus: Ende Juni / Anfang Juli die Wohnung verkauft haben, ausziehen, Möbel einlagern, ab ins Wohnmobil und erstmal 2 Monate die Lage checken. In der Zeit sehen wir uns dann Häuser an und haben bis dahin wohl ein paar Kontakte, um in Sachen Aufträge oder Job erste Gespräche zu führen. Im September sollten wir dann soweit sein, einen Wohnsitz einzunehmen und die Möbel nachkommen zu lassen.

Im vorigen Jahr haben Freunde von uns das beim Auswandern von UK nach Portugal garnz genau so gemacht. Jetzt so allmählich wollen sie mal gucken, was man noch tun kann, um sich etwas Geld zu verdienen. Ganz so großzügig können wir das nicht handhaben, aber ein paar Monate haben wir auch Zeit.

Ab und an schaue ich derzeit mal bei hemnet.se nach Häusern. Wenn man bereit ist, etwas abgelegen zu wohnen (sind wir!) findet man schon nette Angebote. Auf Fotos sieht alles nett aus, ich weiß. Ernst wird es, wenn wir da sind und solche Objekte dann auch mal ansehen.

Tja - jetzt erstmal die vertraglichen Themen regeln. Und dann steht da noch die Beichte bei der Familie an.

Liebe Grüße
SpyderRyder
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SpyderRyder
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von SpyderRyder »

Kleine Aktualisierung:
Der Leasingwagen ist jetzt inseriert, eine Preisidee für meine Eigentumswohnung habe ich auch und auch schon mit einem ersten Interessenten unverbindlich gesprochen. Auch der Oldtimer ist nun inseriert. Wir machen also ernst.

Auch liegt eine erste Anfrage für einen Projekteinsatz in Schweden vor. Das ist reiner Zufall und keine Garantie, dass daraus etwas wird, aber wir sind guter Dinge. Kommendes Wochenende werden die Familien eingeweiht, danach die Kunden. Ab Ende Mai werde ich meine geschäftliche Tätigkeit dann hier wohl einstellen.

Postalisch werden wir noch bis zur Wohnsitznahme in Schweden (Ende August geplant, gerne eher, wenn sich etwas ergibt) unter der alten Adresse erreichbar sein. Eine Nachbarin hier aus dem Haus ist bereit, für ein paar Monate unsere Briefpost zu verwalten; wir müssen dann den vielen Dienstleistern und Geschäftspartnern nur einen Adress-Wechsel zumuten, darüber bin ich ganz froh.

Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn Ihr mögt.

Liebe Grüße
SpyderRyder
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Engelefeu
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von Engelefeu »

God morgon und viel Glück. Ta hand om dig Gaby

Stephan
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Re: Schweden 2021 - es wird ernst. Auswandern als Ingenieur

Beitrag von Stephan »

Moin Spyder Rider, wollt ihr direkt von D aus eine Immobilie kaufen oder erst nbach Schweden im Womo fahren und dann was suchen?

Ich stehe gerade vor ähnlichen Überlegungen :)

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