Auch ich möchte allen einen guten Abend wünschen.
Ja, die liebe Demokratie, so zart und zerbrechlich und immer die Panik im Nacken, sich verteidigen zu müssen. Fragt man (frau) sich nur, wie weit darf man dabei gehen. Fehlende oder falsche Informationen für das Volk, nur um ein System aufrecht zu erhalten oder eine bestehende Situation schön zu reden? Menschen bedrohen oder bestrafen, weil sie die Wahrheit sagen, die politisch nicht korrekt ist? Auch wenn wir keinen foltern oder töten, die Absicht und das Bemühen ist vergleichbar mit totalitären Regimen. Zumindest sind totalitäre Elemente in bestimmten Situationen spürbar. Wie steht es z.B. mit der Demokratie, wenn das Volk ganz demokratisch eine Regierung wählt, die undemokratisch ist, bzw. die Demokratie abschaffen will? Abgesehen davon, dass das dumm wäre und die Menschen, die das machen, die Demokratie scheinbar nicht zu schätzen wissen, die zweifelsfrei ein hohes Gut ist.
Die Kunst in der Demokratie ist es doch, möglichst viele Wähler hinter sich zu bringen, um aus den zahlreichen Wählerstimmen die Legitimation für ein bestimmtes Handeln in Verbindung mit einer bestimmten Machtausübung zu beziehen. Logischerweise müsste (rein demokratisch gesehen) beim Bruch von Wahlversprechen, eine Wahl im Nachhinein annulliert werden, da das Wahlergebnis durch Täuschung und damit durch Betrug am Wähler entstanden ist. Auch das wäre eine demokratische Errungenschaft gegenüber anderen Staatsformen, aber leider sehen die durch Täuschung und Betrug, demokratisch gewählten Politiker (natürlich Verfechter der Demokratie), das leider oft ganz anders.
Und leider ist es so, dass Quoten nichts bringen. Ihre Einführung ist bestenfalls der Beweis dafür, dass grundsätzliche Dinge falsch laufen. Wenn ich für den Bundestag eine Quote von 40% der Abgeordneten aus der Sparte xy vorschreibe, dann nimmt es dem Wähler die Möglichkeit, einen Abgeordneten dort hinein zu wählen, den er gerne aus Überzeugung dort gehabt hätte, weil die Quote bereits erreicht ist.
Ohnehin müsste ein Staats – o. Landeschef keiner bestimmten Schicht angehören, um eine gute Politik für alle Bürger machen zu können, sondern so gestrickt sein, wie ein guter Richter. Objektiv, von keiner Seite geschmiert, auch bei völliger Ahnungslosigkeit in der Sache gewillt sein, alle Seiten anzuhören und sich durch Experten zu informieren, um eine gerechte Politik zu machen.
Leider Wunschdenken. Wir alle wissen, dass das in der Praxis anders läuft. Was zählen Millionen von Wählerstimmen, gegen einer Vertreter aus der Industrie, der dem Kanzler erzählt, was er machen muss???!!!
An dieser Stelle sage ich mal: „Mein lieber Dirk, ich verstehe, dass man da sauer wird und Vorschläge macht, aber man wird die ganzen Missstände nicht durch Quoten und Gesetze in den Griff bekommen, leider!
Ich bin bei allem Interesse an der Politik und der Gesellschaft mittlerweile zu dem Schluss gelangt, dass ich raus bin. Früher, als junger Kerl, war ich in Bonn auf der Friedensdemo und war überzeugt, das Richtige zu tun, um die Welt zu verbessern.
Mittlerweile bin ich nur noch Beobachter und analysiere für mich. Ausrichten kann ich gar nichts.
Zum Schluss bitte ich nur noch um ein hartes, aber gerechtes Feedback.
Danke und Gruß
Rolf
