Die Schwedendemokraten und die Deutschen

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Rollo
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Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von Rollo »

Hallo :schwedentor2: - Freunde,

zum Anlass meines Themas nehme ich die Sätze, die unsere liebe Gaby, in einem anderen Thema, zu den Einwanderungsplänen eines Mitgliedes hier geschrieben hat:

"Einwanderung wird, seit die Schwedendemokraten -eine Nationalsozialistische Partei- die Politik bestimmen, schon restriktiver gehandhabt. Schaut Euch auch an, was sie planen, wenn sie an der Macht bleiben."

Im Netz konnte ich zwar einiges über die Schwedendemokraten finden, jedoch nicht, ob für sie Ausländer = Ausländer sind. Speziell ihre Einstellung zu den Deutschen (Urlauber oder Einwanderer) wurde mir nicht ganz klar.
Mal ganz böse gesagt: Wenn das wirklich Nazis sind, sollten sie sich doch laut ihrer eigenen Ideologie und Logik, mit den Deutschen das "Original" ins Land holen. :ymsick: ;)
Ich hoffe auf Aufklärung oder eigene Erfahrungen von unseren "Schwedendeutschen" hier im Forum, da mich das Thema, auch durch eigene Erlebnisse und darüber hinaus sehr interessiert.

Danke und Gruß
Rolf :elch:
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rappa
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von rappa »

Hallo rolf,

Jimmie und Konsorten denken nicht soweit, dass sie sich ja eigentlich das "original" ins haus holen würden. zumal die "deutschen" (die es ja verallgemeinert nicht gibt, genauso wenig wie die "schweden") nicht so beliebt sind, wie die deutschen es gerne hätten. es geht der SD mehr um das alte gefühl des folkhemmets vor 60-70 jahren, als per albin hansson dieses ausgerufen hat und dabei aber auf eine volksstruktur traf, die damals so ziemlich rein "schwedisch" war, dass man zu der zeit sogar ohne zu zucken ein rassenbiologisches institut (bis in die 1960er jahre übrigens) die schädelform von finnen, samen, tornedalsbewohner usw. vermessen ließ, um die einzigartigkeit der schweden herauszuarbeiten. bis1784 war der der katholische glaube in schweden verboten, die erste kirche gab es erst wieder ca. 1830-40. Um es kurz zu sagen: der SD geht es ganz plump ausländern alle mögliche schuld für die misstände in schweden zuzuschieben. die unterscheiden nicht zwischen "araber", flüchtling, oder bullerbydeutschem. udn auf dem platten land erreichen die "neunazis" mittlerweile durchaus 35%. solange man den koran udn andere bücher verbrennen darf ohne dass das strafbewehrt ist, wird schweden halt als vorbild für nazistische umtriebe herhalten müssen. SIC!! bücherverbrennung á la Nazis 1933 ist in Schweden erlaubt. Da haben Jimmie und seine Leute sogar das Gesetz hinter sich. Schweden könnte viel tun, macht aber nichts, und wundert sich dann nur wenn der Sultan aus istanbul nciht mitmachen möchte, ein land zu verteidigen welches den koran verbrennen in ordnung findet. En svensk tiger, wie so häufig. guten abend allen noch rappa

Engelefeu
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von Engelefeu »

Hejsan Jasmund, Du beschreibst es sehr treffend. In Schweden hat es ja auch nie einen Bruch gegeben, wie in Deutschland (wegen der Judenvernichtung) . Dass die Wahrung der Neutralität durch Hitler durch die Erlaubnis des Durchmarsches deutscher Truppen nach Norge erkauft war, wird auch selten problematisiert.
Viele bereits Eingebürgerte in unserer Nachbarschaft glauben noch immer, dass SD einen Unterschied machen wird zwischen EU Bürgern und Arabern.
Ich sehe es anders. Es wird kein Lex Bullerby Deutsch geben, zumal inzwischen -deutschen- Nachbarn nach der "Machtübernahme" ihr Antrag auf PN abgelehnt wurde. Vor der Wahl ging das bei uns im Län sehr schnell sie zu bekommen.
Ich habe da so meine Bedenken und behalte , entgegen ursprünglicher Planung mein Standbein in D.
Leider leb(t)e ich da jetzt 30 Jahre in Thüringen, auch leider nicht weit von Sonneberg. Das Haus dort konnte ich noch rechtzeitig verkaufen, wenn auch mit Extremverlust.
Jetzt habe ich noch meinen Hof in der Nähe von Meinigen. Das Pflaster ist nicht weniger rechts.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir leben in einer spannenden Zeit mit spannender Historie und spannender Zukunft.
In dem Sinne geniesst den Wandel und den Klimawandel.
Herzlich Gaby

rappa
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von rappa »

hallo gaby,

der ausdruck Lex-Bullerby-Deutsch gefällt mir ausgesprochen gut. die in den letzten jahren hier angekommenen bullerby-coronaflüchtlingsdeutsche haben hier im südlichen småland nicht dazubeigetragen die liebe zum "orignalvolk", wie rolf das formuliert hat, zu vergößern. eher umgekehrt, wenn man sich nicht anpasst, hier war es die zur schau getragene impfunwilligkeit, die den deutschen sympathien gekostet hat. deshlab wohl auch die verzögerungen wenn man sich folkbokfören lassen will. das geht mittlerweile nur noch zügig wenn wikrlich ein arbeitsvertrag vorliegt der auch solide ist. nicht ein arbeitsvertrag mit einem deutschen arbeitgeber mit kick-back zahlungen und solch ein schmuh von den ganzen neuschwedischen pizzabäckern abgeschaut. dann das unsägliche in die höhe treiben der immobilienpreise durch die bullerbys, für die einheimischen bleibt nichts übrig, und die häuser stehen 90% des jahres als dunkle, ungenutzte mahnmale des wohlstands der deutschen im dorf und auf dem land herum.

wir haben bei uns in der strasse ein solches haus stehen. insgesamt 6 wochen im jahr bewohnt, kein rasen gemäht, briefkasten quillt über, im winter keine licht (strom war ja bekanntlich sehr teuer) und gleichzeitig stellte die metallbaufirma wegen guter konjunktur 15 leute zusätzlich ein, aber kein wohnraum vorhanden, und wenn dann von ausländern zahlreiche nicht genutzte häuser. hier könnten leute wohnen, die mehr als nur fastighetsavgift zahlen, sondern auch über ihre kommunal- und regionskatt das sozialsystem incl. schulen und altersversorgung finanzieren. das alles hat mir unser kommunaler SD "gemeinderatskandidat" vor zwei jahren erklärt, als die SD wahlkampf von haustür zu haustür gemacht hat. normalerweise erkennt man mich am deutschen akzent aber bei der bizarren vorstellung, hatte meine bessere hälfte (einheimische von geburt) die tür geöffnet und ich konnte mitlauschen wie die ausführungen der SD sich immer weiter entwickelten, und sie dann nicht mehr merkten, dass sie sich mit genau ihrem feindbild unterhielten. das porblem, so die agurmentation damals, ist er gelöst wenn schweden aus der EU wieder raus ist und das land und wohlstand wieder den schweden gehört. soweit die theorie.

geniesst den sommer und das klima !!

rappa

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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von EuraGerhard »

Rollo hat geschrieben:
25. Juni 2023 15:11
Mal ganz böse gesagt: Wenn das wirklich Nazis sind, sollten sie sich doch laut ihrer eigenen Ideologie und Logik, mit den Deutschen das "Original" ins Land holen. :ymsick: ;)
Um es noch böser zu sagen: Ich habe eher den Eindruck, dass einige unserer schwedischen Nazis ausschließlich sich selbst für das originale "arische Herrenvolk" halten, und den deutschen Nationalsozialismus der 1930er bis 40er Jahre nur als einen müden Abklatsch der "wahren Lehre" betrachten.

Und was die sog. Schwedendemokraten betrifft: Es sind nun in erster Linie mal Populisten, und zum Populismus gehört immer eine gehörige Portion Opportunismus.

Beispiel 1: Bis vor kurzem sind sie ja ganz offiziell mit der Idee eines "Swexit", also des EU-Ausstiegs Schwedens hausieren gegangen. (Eine Idee, die ebenfalls bis vor nicht allzu langer Zeit sogar - ausgerechnet! - bei den schwedischen Grünen Anklang fand.) Nach dem abschreckenden Beispiel Großbritanniens und der deutlich gewachsenen Zustimmung zur EU in Schweden haben sie dieses Projekt - vorläufig - in der Versenkung verschwinden lassen. Sollte der Wind drehen, kommt es mit Sicherheit wieder zum Vorschein.

Beispiel 2: Die NATO-Frage. Es war die 180-Grad-Wende der Schwedendemokraten, die die Mehrheit für den NATO-Beitritt im schwedischen Reichstag ermöglicht hat.

MfG
Gerhard

Engelefeu
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von Engelefeu »

Hejsan und dankeschön Jasmund und Gerhard für Eure weiteren Ausführungen. In unserer Gegend gab es schon Probleme vor Corona. Die Menschen, die Du Jasmund beschreibst , bleiben oft nicht lange in Schweden und/ oder werden ausgegrenzt und merken es nicht einmal.
In Schweden gilt nun einmal ein anderes sozial-kulturelles (Selbst-)verständnis und andere Kommunikationsgepflogenheiten , als in Deutschland.
Ich erlebe viele Immigranten aus D , als naiv in der Beziehung.
Und ein wenig Polemik: wenn ich mich schon in D auf keinen Faktencheck einlassen konnte, wie soll es in Schweden mit einer Integration funktionieren?
Bei mir weiss ich nicht, welche Anteile meine Gene haben, welche meine Erziehung und welche mein Beruf, aber ich liebe nicht nur das Land, auch meine Nachbarn, wobei ich weiss , dass das schon wieder zur pointiert ausgedrückt ist- für Schweden ;)
Gerade in D merke ich, dass es mir hier für die Jahreszeit zu dunkel ist ;-) ;-)
Ich freue mich auf die Heimfahrt.
Es gibt allerdings etwas, was ich in D noch schätze, da ich in die medizinischen Netzwerke hier noch gut eingebunden bin. Das ist die gute, weil eben sehr persönliche, Betreuung durch meine KollegInnen.
In diesem , und auch im nächsten Jahr habe ich einige grosse Zahn Ops vor mir und bin in der Klinik in Bad Wildungen bestens versorgt. Nur, der Prof ist ein Freund des Bruders meiner Adoptivtochter Prof xy. Auch hier vor Ort , wo ich meine Praxis hatte funktioniert es noch auf der kollegialen Ebene optimal. Das ist ein Privileg, das ich noch nutze, bis auch hier alle KollegInnen in den Ruhestand gehen. Dann werden meine Fahrten nach D nicht mehr stattfinden. Dafür kommen sie mich in Schweden besuchen, was es schon gegeben hat. :-)
Habt einen schönen Abend herzlich Gaby

rappa
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von rappa »

gerade eben gefunden. unsere nazis schlagen wieder zu, alles mit staatlicher erlaubnis.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 95630.html

Engelefeu
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von Engelefeu »

Hejsan, da will jemand verhindern dass wir in die Nato kommen ;)

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Rollo
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von Rollo »

Hallo und vielen Dank für eure Beteiligung an diesem Thema!

Danke für die Aufklärung, Einschätzung und eure offenen Worte. Nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich nicht auf jeden einzelnen Satz eingehen kann, deswegen schätze ich aber das von mir Nichtkommentierte nicht weniger.

Meine Eindrücke:

„Lex Bullerby Deutsch“ ist eine soo schöne und treffende Formulierung, auch wenn es das natürlich nicht geben wird. Würde ich auch nicht wirklich gut finden.

Wenn die SD-Nazis die Schweden wirklich für das „Herrenvolk“ und den Nationalsozialismus in Deutschland für reinen Dilettantismus halten, dann könnte es demnächst noch spannend werden. Die Bücherverbrennung läuft ja bereits.
Ach ja, dann ist da noch der Sultan, der ist natürlich not amused. Klar, weil es gegen sein heiliges Buch und seine Religion geht. Bei Anderen wäre es ihm wahrscheinlich völlig egal. Es sind immer dieselben, die nach Toleranz und Respekt schreien, selber aber die Andersdenkenden verfolgen, einsperren oder was weiß ich noch machen. Da beschwert sich genau der Richtige! Es ist traurig genug, dass man beim Natobeitritt Schwedens von der Zustimmung eines solchen Vogels abhängig ist.

Häuser kaufen, nur zu 10% bewohnen, obwohl sie für die Einheimischen gebraucht würden, geht gar nicht. Erst recht, wenn ihnen der deutsche Wohlstand dadurch präsentiert wird (oder werden soll). Dann noch zu glauben, dass man in Schweden gemocht wird, ist arrogant und dumm. Kein Wunder, dass das politisch von gewissen Kräften ausgeschlachtet wird. Allerdings bin ich da auch ein gebranntes Kind, was diese Machenschaften betrifft. Bei uns in Ostfriesland haben die Nordrhein-Vandalen das Gleiche abgezogen, bis heute. Sie treiben die Immobilienpreise in astronomische Höhen, weil sie (meist im Rentenalter) dort wohnen möchten, wo sie früher Urlaub gemacht haben. Und selbst da haben sie sich schon "wie Schwein" benommen. Aber auch sie denken, wir mögen sie. Irrtum!!! Diese Typen kann nur die eigene Mutter lieben, sorry, ist Fakt.
Aber zurück zum Thema. Ich weiß nicht, was schlimmer ist; der Populismus der SD oder das Benehmen der (oder einiger) Deutschen im Ausland!

Lasst uns friedvoll und mit dem nötigen Respekt miteinander umgehen und auch leben, wenn es sich ergibt. Das auserwählte Volk gibt es nicht. Weder durch die Evolution, noch durch die Religion, kann jemand das für sich in Anspruch nehmen. Es geht nicht um die Zugehörigkeit zu irgendeiner Rasse, Religion oder Region. Dahinter kann man sich nicht verstecken. Es geht um jeden einzelnen Menschen, seine Toleranz, seinen Charakter und sein Wesen. Dafür wird sich letztlich jeder ganz alleine verantworten müssen. Und das ist gut so.

Ein schönes Restwochenende euch allen

LG Rolf :smt006
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Re: Die Schwedendemokraten und die Deutschen

Beitrag von Engelefeu »

Hej och god morgon, Rolf, das ist wieder schön geschrieben.
Upps :gebürtig bin ich NRWlerin, meine Oma war Friesin. Ergo zog es auch mich immer hoch.
Als Kind im Bramsee schwimmen gelernt, in Bad Oldesloe im Internat, später in Kiel studiert und einige Jahre gelebt. Aber ich weiss, was Du meinst und es stimmt. Auch in Friesland ticken die Menschen anders, als viele NRWler, auch die Menschen auf der Ostsee Seite.
Meine Generation war ja noch von den Besonderheiten von Kohle und Stahl geprägt. Da gab es schon eine andere Form von Nähe und, wenn man wieder am Licht war, auch von Lautheit. Unten war ja alles reduziert, auch die Sprache. In den Stahlwerken, an den Thomasbirnen, in den Kokereien , war es nicht anders. Da konnte man nicht viel reden und , wenn man raus war war man froh. Jede Zeche hatte übrigens ihren eigenen Tonfall, je nachdem , ob mehr Russen oder Polen oder auch Nordlichter dort gearbeitet haben. Deshalb laufen die Sprachgrenzen im Pott in den Städten entlang der Flöze der Zechen.
Kumpel sein war mehr, als Freund sein. Man war auf Leben und Tod voneinaner abhängig.
Durch die Migration über die Jahrhunderte ist dort eine ganz eigene Kommunikationsstruktur und andere Formen von Nähe entstanden. Da ich schon lange nicht mehr dort bin, weiss ich nicht, wie es sich geändert hat.
30 Jahre Thüringen entfremden auch.
Die Rheinländer sind noch durch die Römer geprägt. Am Oberrhein wird es wieder etwas anders. Da war etwas mehr Reserviertheit. Richtung Aachen wurde es dann katholischer. Früher hatte das Gewicht.
Fehlen noch die besonderen Menschen aus der Münsteraner Ecke. Die waren sozusagen in einer katholischen Exklave.
Re-spectare = zurück sehen ist wirklich für ein gutes, gewaltfreies Zusammenleben wichtig und die Wurzeln nicht vergessen, sonst wird das Fliegen im heute schwierig.
Wir leben auf einer Erde und, die ist rund. Und auch wir sind auf Leben und Tod voneinander abhängig, auch wenn wir es nicht wahrnehmen oder verdrängen, oder vergessen.
Hier haben wir ja jetzt einen rechtsradikalen Landrat. Ich schrieb schon einmal, dass sich da etwas wiederholt, dass es Ender der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts gegeben hat.
Die Demokratie zerbrach damals auch an der Unfähigkeit der Regierung. Möge Geschichte sich nicht wiederholen, sond blieben uns in D knapp 5 Jahre zum nächsten Reich.
Nun war ich ein wenig ausschweifend.
Habt alle einen Wunder-vollen Sonntag.
Herzlich Gaby :smt006

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