Hej och god morgon, Rolf, das ist wieder schön geschrieben.
Upps :gebürtig bin ich NRWlerin, meine Oma war Friesin. Ergo zog es auch mich immer hoch.
Als Kind im Bramsee schwimmen gelernt, in Bad Oldesloe im Internat, später in Kiel studiert und einige Jahre gelebt. Aber ich weiss, was Du meinst und es stimmt. Auch in Friesland ticken die Menschen anders, als viele NRWler, auch die Menschen auf der Ostsee Seite.
Meine Generation war ja noch von den Besonderheiten von Kohle und Stahl geprägt. Da gab es schon eine andere Form von Nähe und, wenn man wieder am Licht war, auch von Lautheit. Unten war ja alles reduziert, auch die Sprache. In den Stahlwerken, an den Thomasbirnen, in den Kokereien , war es nicht anders. Da konnte man nicht viel reden und , wenn man raus war war man froh. Jede Zeche hatte übrigens ihren eigenen Tonfall, je nachdem , ob mehr Russen oder Polen oder auch Nordlichter dort gearbeitet haben. Deshalb laufen die Sprachgrenzen im Pott in den Städten entlang der Flöze der Zechen.
Kumpel sein war mehr, als Freund sein. Man war auf Leben und Tod voneinaner abhängig.
Durch die Migration über die Jahrhunderte ist dort eine ganz eigene Kommunikationsstruktur und andere Formen von Nähe entstanden. Da ich schon lange nicht mehr dort bin, weiss ich nicht, wie es sich geändert hat.
30 Jahre Thüringen entfremden auch.
Die Rheinländer sind noch durch die Römer geprägt. Am Oberrhein wird es wieder etwas anders. Da war etwas mehr Reserviertheit. Richtung Aachen wurde es dann katholischer. Früher hatte das Gewicht.
Fehlen noch die besonderen Menschen aus der Münsteraner Ecke. Die waren sozusagen in einer katholischen Exklave.
Re-spectare = zurück sehen ist wirklich für ein gutes, gewaltfreies Zusammenleben wichtig und die Wurzeln nicht vergessen, sonst wird das Fliegen im heute schwierig.
Wir leben auf einer Erde und, die ist rund. Und auch wir sind auf Leben und Tod voneinander abhängig, auch wenn wir es nicht wahrnehmen oder verdrängen, oder vergessen.
Hier haben wir ja jetzt einen rechtsradikalen Landrat. Ich schrieb schon einmal, dass sich da etwas wiederholt, dass es Ender der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts gegeben hat.
Die Demokratie zerbrach damals auch an der Unfähigkeit der Regierung. Möge Geschichte sich nicht wiederholen, sond blieben uns in D knapp 5 Jahre zum nächsten Reich.
Nun war ich ein wenig ausschweifend.
Habt alle einen Wunder-vollen Sonntag.
Herzlich Gaby
