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Schwedische Götter
Die samische Religion vor Berührung mit dem Christentum war animistisch geprägt. Die Natur war in den Augen der Samen beseelt; Felsen, Steinblöcke, Seen konnten durch Anbetung und Opfer bewegt werden, den Menschen zu helfen. Die Sonne war das kosmische Urwesen, das seine Strahlen auf die Welt schickte und auf diesen Strahlen Wesen trug, die im Grenzland zwischen Menschen und höheren Mächten angesiedelt waren. Dierpmis, der Donnergott, wurde häufig angerufen. Bieggolmmái, der Windgott, Mánnu, der Mondgott und Áhcolmmái, der Wassergott waren wichtige Gottheiten, weil sie Einfluss auf die Lebensumstände der Menschen hatten. Leaibolmmái, der Erlen- oder Blutgott und Herrscher über das Wild, genoss ein besonders hohes Ansehen.
Die Gesellschaft des Sami-Volkes gründete sich auf das Wohlwollen der Götter und die Weisheit der Älteren. Die Älteren wurden bei profanen Problemen um Rat gefragt, und man gehorchte ihnen. Wenn es sich um Kontakte mit Göttern oder anderen nicht-weltlichen Mächten drehte, wendete man sich an den Schamanen oder noaidi (schwedisch: nåjd). Der noaidi war eine Person mit besonderen Gaben, er konnte mit den Göttern in Verbindung treten und er konnte in die Zukunft blicken. Als Hilfsmittel hatte er eine Schamanentrommel aus Rentierhaut, mit Runen verziert. Einige noaidi konnten auch Krankheiten heilen.
Ein Noaidi mußte von den Geistern auserwählt werden. Er hielt die Verbindung zur geistigen Welt, besonders auch zur Welt der Verstorbenen. Durch jojken und Schlagen seiner Trommel versetzt der Schamane sich in Trance; sein Geist reist dann durch die andere Welt, begleitet und beschützt von seinen Schutzwesen, einem Vogel, Rentier oder Fisch beispielsweise.
Im Laufe der Zeit entdeckten rundherum wohnende Völker die Reichtümer in Form von Pelztieren und Fisch, die es in Sápmi gab. Handelbeziehungen wurden aufgenommen. Vor allem die norwegische Küste mit ganzjährig offenem Wasser war ein ausgezeichneter Handelsweg. Aber auch die großen Flüsse in Nordfinnland und Schweden.
Schließlich begannen die europäischen Großmächte, Anspruch auf den Handel und das Land zu erheben. Einige Sami konnten auch gezwungen werden, gleichzeitig an Dänemark-Norwegen, an Schweden-Finnland, und an Russland Steuern zu zahlen.
Ein anderes Mittel, das die Nationalstaaten anwandten, um ihre Souveränität über das Gebiet zu behaupten, war die Christianisierung der Bevölkerung. Zur gleichen Zeit, in der in Europa die Hexenprozesse stattfanden, ging die Christianisierung der Sami vor sich. Die noaiddit, die geistlichen Führer der Sami und die sammelnde Kraft der samischen Gesellschaft, wurden verfolgt und gezwungen, ihrer Religion abzuschwören und ihre geweihte Trommel den Missionaren zu übergeben, die in Sápmi umherreisten, um die Sami zu bekehren.
Gleichzeitig mit der Missionstätigkeit in Sápmi wurde eine Kolonisation von Teilen des samischen Siedlungsgebiets eingeleitet. Der schwedische Staat ermunterte Bauern, nach Norden zu ziehen. Wer im Land der Sami siedelte, wurde von Steuern, und für eine bestimmte Zeit auch von der Wehrpflicht, befreit. Die Missionierung und die verhältnismäßig bescheidene Kolonisation veränderten das Leben der Sami nicht nennenswert. Die großen Veränderungen traten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Anfang unseres Jahrhunderts ein — mit dem Durchbruch des Industrialismus, als Schweden Naturschätze in Form von Eisenerz, Wasserkraft und Wäldern benötigte, die es in Sápmi gab.
Trotz der harten Lebensverhältnisse, die im nördlichen Skandinavien herrschen, war es den Vorvätern der heutigen Sami gelungen, eine lebensfähige Kultur aufzubauen, die der Umwelt und den ökologischen Systemen in Sápmi angepaßt war. Die Art, in und von der Natur zu leben, ohne deren Gleichgewicht in Gefahr zu bringen, wird in großem Umfang auch von den heutigen Sami gepflegt.
Kommentare
bin dabei eine Liste mit Adressen und Kurzinfos zusammen zu stellen und möchte fragen ob ich Ihre Adresse dafür verwenden darf? Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, schreibe ich Ihnen gerne.
Ich verwende dann diese Adresse; https://www.schwedentor.de/land-leute/fakten/sami-lappland?start=3
MfG, Nina Michael in München
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Antwort: Hallo Nina, Verweise auf unsere Seiten und URLs sind natürlich immer willkommen!