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Die fünfziger Jahre
Die Literatur der fünfziger Jahre knüpft an die vierziger Jahre an, ihre spielerische Verwendung von Ironie und Idylle ist jedoch ausgeprägter. Vielen Autoren wird vorgeworfen, sie haben die Weltgeschehnisse außer acht gelassen. Die Aufrüstung mit Atomwaffen, der Kalte Krieg und die Koreakrise werden in der Literatur kaum behandelt.
Lars Forssel (geb. 1928) hat in seiner Dichtung, anfangs inspiriert von Ezra Pound, verschiedene Genres und Identitäten ausprobiert. Die Lyrik Forssells, die sich zwischen einfacher Volkstümlichkeit und avancierter Metaphorik bewegt, prägte die Dichtung der fünfziger Jahre. Aber noch heute ist das Erscheinen eines neuen Buches von Forssell ein literarisches Ereignis. Lars Forssell erneuerte auch gemeinsam mit Pär Rådström (1925–1963) das politische Theater. Der letztere wurde mit seinen Romanen, die urbane Milieus und Jargons schildern, zur Inkarnation des Zeitgeistes der fünfziger Jahre.
Zu den international bekannten schwedischen Lyrikern gehört Tomas Tranströmer (geb. 1931). Seit seinem Debüt mit 17 dikter (17 Gedichte), 1954, bis zu Sorgegondolen (Trauergondel), 1996, ist seine kühne Bildsprache von Bedeutung. Er fiel jedoch in Ungnade, als in den sechziger und siebziger Jahren das politische Gedicht ein Muß wurde.
Das schriftstellerische Werk Willy Kyrklunds (geb. 1921) erlebte in den neunziger Jahren eine Renaissance. Er debütierte 1948, häufig diente ihm der Orient als Inspiration für seine philosophischen Romane und Novellen. Solange (Solange) und Mästaren Ma (Meister Ma) sind zwei seiner Meisterwerke.
Die Autoren Lars Gyllensten und Tora Dahl, wie auch die Lyriker Majken Johansson, Göran Printz-Påhlson, Folke Isaksson, Bo Setterlind und Sandro Key-Åberg waren in den fünfziger Jahren ebenfalls von großer Bedeutung. Zu den großen Namen gehört die immer noch produktive Birgitta Trotzig (geb. 1929), die ihren Ruf mit dem Roman De utsatta (Die Ausgesetzten), 1957, begründete. In ihrem schriftstellerischen Werk steht immer eine religiös geprägte, existentielle Problematik im Mittelpunkt.
Sara Lidman (geb. 1923) war mit Tjärdalen (dt. Der Teermeiler), 1953, auf Anhieb erfolgreich. Dieser Roman spielt unter Kleinbauern in der Provinz Västerbotten und ist in einer dialektalen Sprache geschrieben. Lidmans Debüt kündigte die politischen sechziger Jahre mit ihrem Engagement für die Armen und Unterdrückten der Welt an. Nach dem Erscheinen vieler Bücher, u.a. jernbaneeposet (Eisenbahnepos), verstummte sie mehrere Jahre, bis 1996 ihr von der Kritik gefeierter Roman Lifsens rot (Wurzel des Lebens) erschien.
Kommentare
Sandro Key-Åberg (geboren 6.Mai 1922 in Dresden, Deutschland):
ER hat zusammen mit seiner Frau Gudrun (Malerin) lange Zeit in dem alten Schulhaus von der Gemeinde Lönneberga gelebt.
Dieses Haus haben wir 2009 gekauft und zu einem Restaurant mit Bed & Breakfast umgebaut. Neueröffnung war am 25.Juni 2010 (Midsommar)!
Alle, die neugierig sind, wie Sandro und seine Frau hier gelebt haben, Originalbücher von ihm lesen will oder einfach nur die wunderschöne Natur hier geniessen will, ist herzlich eingeladen: [link].
Herzlichste Grüsse aus Schweden senden
Anne und Frank
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Antwort: Hallo Anne und Frank, danke für die Info! Meldet euch doch einfach mal für eine gegenseitige Verlinkung mit dem Schwedentor.