Wanderbericht: Schweden 2007

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Sápmi
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

Die STF-Hütten erblickt man erst etwas später und nur auf den letzten Metern geht es nochmal kurz bergauf. Um 18:40 Uhr kam ich völlig zerstört etwa zeitgleich mit den beiden Schweden dort an.
Gleichzeitig war ich nun auch ganz nebenbei auf den berühmten Weitwanderweg Kungsleden getroffen, dementsprechend nahmen sich die Hütten – es sind mehrere – sowie die Anzahl der Wandergäste aus.
Es gibt dort sogar eine Sauna und an der Rezeption werden ein paar Lebensmittel verkauft. Dorthin begab ich mich als erstes, um mich als zeltenden Gast zu melden. Das Zelt stellte ich dann später hinter die Hütte, in der die beiden Schweden „wohnten“, denn dort würde ich auch kochen und mein Gepäck deponieren.
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Sápmi
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

Als erstes musste ich mich jedoch dringend am Fluss waschen gehen, mein T-Shirt wurde auch gleich durch’s Wasser gezogen und in der Hütte in den Trockenraum gehängt. Auf meinen kaputten Fußsohlen schlich ich dann durch den Essraum und bereitete meine Mahlzeit zu, kochte natürlich auch viel Tee. Dann erst richtete ich mir den Zeltplatz ein.

In der Stube unterhielt ich mich noch bis nach 22 Uhr mit den beiden Schweden. Natürlich waren sie hier nicht die einzigen Gäste, auch die anderen Hütten waren wohl gut belegt. Die beiden hatten zwar prinzipiell dieselbe Route wie ich, hatten aber als nächstes einen Ruhetag eingeplant, bevor sie weiter laufen würden.
Abends herrschten angenehme Temperaturen, um 10-12 Grad, und das Zelt blieb über Nacht trocken.

(Fortsetzung folgt)
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amarok
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von amarok »

Sápmi hat geschrieben:Haha, sehr witzig. Ich hab jedenfalls schon (alleinwandernde :wink: ) Frauen mit mehr Gepäck auf dem Rücken getroffen. :D
So, so. Du hast wohl eine klappbare Wanderrucksackwaage dabei gehabt, um das zu überprüfen.
Na jedenfalls hatten Lapplandinfiziert und ich das ja ehrlich als ein großes Kompliment an Dich gemeint. Bild
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Sápmi
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

amarok hat geschrieben:Na jedenfalls hatten Lapplandinfiziert und ich das ja ehrlich als ein großes Kompliment an Dich gemeint.
Das hatte ich schon verstanden, danke schön. :wink:
Aber 20 kg sind schon einigermaßen normal, dieses Jahr bin ich in Nikkaluokta mit 21 kg losgelaufen. Wie Du sicher weißt, gibt es auch dort eine Rucksack-Waage. :P Das Gewicht anderer Frauen-Rucksäcke habe ich damit allerdings noch nicht geprüft, sondern habe mich jeweils auf die Angaben der Trägerinnen verlassen. :lol:
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von amarok »

So, nun habe ich mir erstmal die Fjällkarte zur Hand genommen und kann Deine Tour noch besser nachvollziehen. Wie viel Kilometer und Wandertage sind es denn bis zu den Alesjaurestugorna bisher gewesen?
Sápmi hat geschrieben:Aber 20 kg sind schon einigermaßen normal, dieses Jahr bin ich in Nikkaluokta mit 21 kg losgelaufen. Wie Du sicher weißt, gibt es auch dort eine Rucksack-Waage.
In Nikkaloukta haben wir nach einer Waage nicht mehr geguckt, weil es unser Zielpunkt war. Bei den Alesjaurestugorna gibt es übrigens auch eine Waage (ich sag es nur, weil Du da ja gerade angekommen bist :wink: ).

Orientierungswerte für Rucksackgewichte:

Frau ca. 15 kg
Mann ca. 20 kg

Das finde ich normal. Hängt natürlich auch noch von ein paar Faktoren ab, wenn Frau/Mann noch eins drauflegen: persönliche Konstitution, Tourenlänge, Ausrüstung ... .
Beim Gewicht gibt es jedoch bei den meisten Wanderern Einsparpotentiale.
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Krümel7 »

Hej Sapmi,
also ich würde mir als Frau auch nicht 20 kg auf dem Rücken zutrauen, zumal dies bereits mehr als 1/3 meines Körpergewichts wäre. Wie schwer so ein Rucksack ist, weiß ich von meiner Tochter, da die 4 Monate in Spanien und Portugal ( alleine) unterwegs war und somit auch zwangsläufig 20 kg tragen musste. Ich habe den Rucksack ausprobiert und musste passen. Daher : Hut ab! Du bist ja damit auch noch bergan und bergab gelaufen. Meine Hochachtung!
Die Bilder sind sehr schön. Prima, dass du den Thread eröffnet hast, so bekommt man doch mal Lust, so eine Wanderung , wenn auch zunächst in kleinerem Maßstab auszuprobieren. Bist du eigentlich mal Ende August/Anfang September gewandert, nach den ersten Nachtfösten und nach Herbstfärbung der Pflanzen ? Auf solche Fotos wäre ich auch gespannt.
Gerade beim Wandern hat man ein Tempo, dass es ermöglicht, die Natur intensiv mit allen Sinnen wahrzunehmen.
LG Krümel

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Sápmi
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

amarok hat geschrieben:Wie viel Kilometer und Wandertage sind es denn bis zu den Alesjaurestugorna bisher gewesen?
Am ersten Tag waren es 13 km (die es aber in sich hatten, wie beschrieben), am zweiten 18 km, am dritten 14.
amarok hat geschrieben:Orientierungswerte für Rucksackgewichte:

Frau ca. 15 kg
Mann ca. 20 kg

Das finde ich normal. Hängt natürlich auch noch von ein paar Faktoren ab, wenn Frau/Mann noch eins drauflegen: persönliche Konstitution, Tourenlänge, Ausrüstung ... .
Beim Gewicht gibt es jedoch bei den meisten Wanderern Einsparpotentiale.
Mit dem Einsparen bin ich logischerweise durch. Unnötiger Kram steht schon gar nicht mehr auf der Packliste, das kriegt man ja mit der Zeit mit, was in jedem Fall überflüssig ist. Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass ich den Fleecepulli nicht brauche oder die Regensachen, aber die müssen natürlich trotzdem immer dabei sein. Zudem sehe ich auch immer zu, dass ich irgendwo noch einen Teil meines Gepäcks zurücklassen und nach der Tour wieder abholen kann (z. B. Futter und Wanderkarten für spätere Touren, etc.)
15 kg sind schön, aber im Alleingang für 5 Wandertage etwas schwer zu realisieren. Wobei das angegebene Gewicht ja auch immer nur das Anfangsgewicht der Tour ist, wird ja täglich weniger, da ja der Proviant stetig weniger wird. Ich weiß das Startgewicht auch nicht immer, da es nicht überall Waagen gibt, aber unter 18 kg erscheint mir utopisch (es sei denn, man gibt noch ein Schweinegeld für die ganzen jeweiligen Ultraleicht-Ausrüstungsgegenstände aus, perforiert Heringe und Löffelstiel, etc., um hier und da noch ein paar Gramm zu sparen :wink: )
Zuletzt geändert von Sápmi am 22. September 2008 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

Krümel7 hat geschrieben: also ich würde mir als Frau auch nicht 20 kg auf dem Rücken zutrauen,
Naja, ich empfinde es eigentlich auch immer als zu viel, vor allem am Anfang des Urlaubs, da denke ich immer erst mal, ich brech' zusammen, aber man gewöhnt sich an alles. Kommt natürlich auch auf den Rucksack an, ich hab natürlich ein Damenmodell, und ganz wichtig ist der Hüftgurt, durch den doch wenigstens ein Teil der Last von den Schultern genommen wird, dazu die Wanderstöcke, etc. Trotzdem tun mir natürlich mindestens nach den ersten 1-2 Tagen die Schultern weh, aber dann geht's. Irgendwann war ich mal in Finnland auch 5 Tage unterwegs und am 5. Tag hatte der Rucksack so viel an Gewicht verloren, dass ich dachte, ich hätte gar keinen mehr auf (es waren aber sicher noch ca. 15 kg). Erst als ich ihn dann wieder absetzte und etwas bergauf ging, merkte ich, dass er doch noch recht schwer sein musste, weil ich ohne ihn wieder so nach oben "schwebte". :wink:
Krümel7 hat geschrieben:Bist du eigentlich mal Ende August/Anfang September gewandert, nach den ersten Nachtfösten und nach Herbstfärbung der Pflanzen ?
Nein, leider nicht. Die Herbstfärbung würde mich schon auch mal interessieren, aber nach Mitte August war ich bis jetzt noch nie oben, da ich nach wie vor lieber im Sommer abhaue (wegen Hitze hier und hellen Nächten dort) und beides geht halt nicht.
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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

Am Dienstag konnte ich also zügig das Zelt abbauen und alles verpacken. In der Hütte sprach ich beim Frühstück noch kurz mit den 2 Schweden, bevor ich kurz vor 9 den 22 km langen Weg zur Abiskojaurehütte einschlug.
Zunächst ging es immer geradeaus auf ebenem und natürlich relativ ausgetretenem Pfad, hin und wieder gab es leichte Steigungen und Gefälle. Insgesamt kam ich recht schnell voran.
Da ich mich nun auf einer der am meisten begangenen Etappen des Kungsleden bewegte, kamen mir natürlich immer wieder Wanderer entgegen. Bis zum Bootssteg, zu dem man sich auch von den Hütten hätte schippern lassen können, sollten es angeblich 5 km sein, doch ich schätze, es waren eher 7. Kurz bevor ich diesen erreichte, fing es an zu regnen.
Ich lief noch ein Stück weiter und zog mir dann doch die Regenjacke an. Zwischendurch hörte der Regen auf und ich musste die Jacke wieder ausziehen, da beim Laufen zu warm, aber später setzte erneut Niederschlag ein, diesmal heftiger, so dass ich mir neben der Jacke auch noch die Regenhosen überzog.
Irgendwo wurde ich von 2 Wanderern überholt, aus der Gegenrichtung kamen auch immer mehr Leute dahergestapft.

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Re: Wanderbericht: Schweden 2007

Beitrag von Sápmi »

Zum Glück hörte der Regen bald auf, das Wetter war trocken, aber zunächst noch bewölkt, nur ab und zu kam die Sonne etwas heraus. Als ich meine Regensachen wieder einpackte, war auf der anderen Seite des Gárddenvággi schon von weitem die Kieronstuga zu sehen, d. h. ich hatte nur noch 5-6 km zurückzulegen.
Bisher war der Weg nach wie vor relativ eben verlaufen, doch dann begann der Abstieg, und über ein extrem steil abfallendes Wegstück erreichte ich eine kleine Hängebrücke aus Holz. Sie war zwar nicht sehr lang, aber doch recht wacklig.
Auf der anderen Seite ging es eine Weile durch dichteren Wald weiter und in den Abiskonationalpark hinein.
Kurz vor der Hütte war noch eine lange Metall-Hängebrücke zu überqueren.
Um 16:35 Uhr kam ich mit völlig platten Füßen an der Abiskojaurestugan an.
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