Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

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Hurricane
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von Hurricane »

EuraGerhard hat geschrieben:Hallo Ulrike,

willkommen in Uppsala! Wir sind im Februar diesen Jahres, nach längerer Vorbereitungsphase, in diese schöne Stadt gezogen. Um ehrlich zu sein, wir wohnen etwas außerhalb und pendeln täglich mit Bus oder Fahrrad zur Arbeit. Wohnraum innerhalb der Stadt wäre uns zu teuer gekommen.

Die Wohnraumbeschaffung dürfte tatsächlich das größte Problem werden. Gerade kleinere, preisgünstige Wohnungen sind Mangelware. Aber wenn Dir Dein Arbeitgeber hilft und Dir vor allem zunächst mal befristet ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellt, dann sollte sich das schon irgendwie regeln lassen. Wichtig ist, dass Du hier bist und nötigenfalls schnell reagieren kannst. Eine Suche aus der Ferne ist deutlich schwieriger. Bei eventuellen Besichtigungen bzw. Maklerterminen (auf dem schwedischen Immobilienmarkt geht so gut wie nichts ohne Makler) solltest Du Dich vielleicht in der ersten Zeit von einem Kollegen begleiten lassen, schon alleine wegen der Sprache.

Es werden derzeit einige Neubauprojekte hochgezogen, sowohl für Bostadsrätt als auch zur Vermietung. Dir wurden ja schon einige Websites genannt. Du solltest Dich auf jeden Fall in die diversen Warteschlangen einreihen und auf jeden Fall auch bei hemnet.se die Augen offen halten.

MfG
Gerhard
Hallo Gerhard, lieben Dank für das herzliche Willkommen hier. :)

Ich werde am Sonntag für ein paar Tage nach Uppsala fliegen und mich vor Ort umsehen und ausserdem meinen neuen Arbeitgeber kennenlernen. Ist also alles enorm spannend.

MfG
Ulrike

Hurricane
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von Hurricane »

So und da bin ich wieder zurück aus Uppsala. Ich hatte drei wundervolle Tage bei meinem neuen Arbeitgeber. Und ich bin geradezu überwältigt, wie gut man als Krankenschwester dort arbeiten kann. Das ist das genaue Gegenteil zu Deutschland. Es hat mich schlichtweg umgehauen. Ich habe gleich mitgearbeitet und mir so meine ersten Eindrücke holen können. Man ist nicht nur ein Mitarbeiter, man gehört dazu.

Gestern jedoch war der Tag für mich, an dem ich die erste Panikattacke schob und mich mehrfach gefragt habe : `Ist das alles richtig? Kannst Du das, schaffst Du das?`
Es war so schlimm, dass ich dachte...nur weg hier. Kennt das jemand? Vor allem ohne ersichtlichen Grund? Okay, der einzige Grund war für mich : Ich hatte nichts, was mir gehörte, ich war in einem Hotelzimmer und als ich auf die Stadt sah, dachte ich nur : Oh Gott, es sieht fast aus wie daheim...

Die Panik schraubte sich so hoch, dass ich erstmal ewig geskypt habe und mit Freunden sprach, die alle nur das eine sagten:
"Arschbacken zusammen und hin da!" Ich denke, dass ich noch öfter so reagieren werde. Ich bin es nicht gewohnt, mit offenen Armen und solcher Entschlossenheit, was meine Person anbelangt bzw. meine Tätigkeit, empfangen zu werden. Sie kümmern sich dort um alles. Um Wohnraum, die Pers. Nummer, die Versicherungen etc. Ich kenne sowas nicht, hier war man immer auf sich gestellt und sich selbst überlassen und bekam überall Steine in den Weg gelegt. Ich sollte mich wirklich darauf einlassen, dass es Menschen und Arbeitgeber gibt, die mir Gutes wollen. Die meine Qualifikation anerkennen und darauf bauen, dass wir gemeinsam was reissen.

Uppsala ist eine wunderschöne Stadt. Ich glaube fest, dass ich mich dort wohlfühlen werde, doch jetzt heisst es erstmal ab Januar schwedisch zu lernen.

LG, Ulrike

EuraGerhard
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von EuraGerhard »

Hallo!
Hurricane hat geschrieben:Gestern jedoch war der Tag für mich, an dem ich die erste Panikattacke schob und mich mehrfach gefragt habe : `Ist das alles richtig? Kannst Du das, schaffst Du das?`
Es war so schlimm, dass ich dachte...nur weg hier. Kennt das jemand? Vor allem ohne ersichtlichen Grund?
Ich muss zugeben, in dieser Form kenne ich das von mir nicht. Aber das liegt wahrscheinlich an meinem doch eher norddeutsch-unterkühlten Temperament. :wink:

Wenn ich allerdings an die Zeit in den 1970ern zurückdenke, als meine Eltern mit fünfköpfiger Familie (ich war mit 12 Jahren der älteste Sohn) darangingen, für ein Jahr nach England zu gehen: Da hat zumindest meine Mutter ab und zu schon Panik geschoben. Und Freunde und Verwandte - die uns zum großen Teil schlicht für verrückt erklärt haben - waren nicht unbedingt eine große Hilfe. Trotzdem haben wir es getan, und keiner von uns hat es jemals bereut!
Hurricane hat geschrieben:Ich hatte nichts, was mir gehörte, ich war in einem Hotelzimmer und als ich auf die Stadt sah, dachte ich nur : Oh Gott, es sieht fast aus wie daheim...
Von oben sehen halt viele Städte ziemlich ähnlich aus. Und eines muss man schon zugeben: Der städtebaulich wirklich schöne Teil Uppsalas ist relativ klein. Östlich des Flusses findet man doch etliche 1970er-Jahre-Bausünden, und gerade dort stehen auch die meisten Hotels, jedenfalls die erschwinglichen. (In welchem warst Du denn?)
Hurricane hat geschrieben:Die Panik schraubte sich so hoch, dass ich erstmal ewig geskypt habe und mit Freunden sprach, die alle nur das eine sagten:
"Arschbacken zusammen und hin da!" Ich denke, dass ich noch öfter so reagieren werde.
So ein Umzug ins Ausland ist natürlich ein großes Projekt. Und bei so einem großen Projekt ist es einfach unvermeidlich, dass es Schwierigkeiten gibt, dass etwas schiefgeht. Da muss man sich dann einfach durchbeißen. (Und gelegentlich auch mal herzhaft fluchen. :wink: ) Du aber hast zwei Vorteile auf Deiner Seite: Erstens die Unterstützung Deiner Freunde. Und zweitens hast Du eine wesentliche Hürde bereits genommen, nämlich den Arbeitsplatz!
Hurricane hat geschrieben:Ich bin es nicht gewohnt, mit offenen Armen und solcher Entschlossenheit, was meine Person anbelangt bzw. meine Tätigkeit, empfangen zu werden.
Sie kümmern sich dort um alles. Um Wohnraum, die Pers. Nummer, die Versicherungen etc. Ich kenne sowas nicht, hier war man immer auf sich gestellt und sich selbst überlassen und bekam überall Steine in den Weg gelegt. Ich sollte mich wirklich darauf einlassen, dass es Menschen und Arbeitgeber gibt, die mir Gutes wollen.
Auch hier eine Erfahrung aus dem Englandumzug in meiner Jugend: Wir waren gerade angekommen, vielleicht eine Stunde in der Wohnung, als es auch schon an der Tür klingelte. Die erste Nachbarin stellte sich vor, hieß uns willkommen, lud uns zum Tee (Natürlich! England! :wink: ) ein, und sagte, dass wir jederzeit kommen könnten, wenn wir irgendwelche Hilfe bräuchten. Eine halbe Stunde später kamen die Nachbarn von der anderen Seite, genau das Gleiche!

Unglaubliche Hilfsbereitschaft kam auch von den Arbeitskollegen meines Vaters: Unsere deutsche (und völlig inkompetente) Spedition hatte uns dazu genötigt, um unsere sämtlichen Umzugskisten herum eine riesige Holzkiste bauen zu lassen. Diese Holzkiste blieb dann einige Wochen verschollen, so dass wir aus den Koffern leben mussten (Und natürlich etliche Kostproben typisch englischen Humors erhielten, so wie: "Ich habe Verwandte an der Küste. Die werden Ausschau halten, ob etwas angeschwemmt wird." :wink: ) Schließlich tauchte die Kiste in einem Lagerhaus einer anderen Spedition im Osten Londons - damals war das noch richtiges Hafengebiet und kein Yuppie-Quartier wie heute - wieder auf. Selbige Spedition sah sich aber nicht in der Lage, die Kiste zu uns in den Westen Londons zu transportieren. (Lediglich eine Rechnung schreiben für die Lagerung, das konnten sie.) Am nächsten Tag kam der Chef meines Vaters zu ihm und sagte: "Wir haben für morgen einen LKW mit Fahrer organisiert. Du arbeitest morgen nicht, sondern fährst mit ihm hin und holst die Kiste ab." So geschah es dann auch. Und kaum war der LKW bei uns zu Hause angekommen, tauchten auch noch etliche Kollegen auf und fingen an, auszuladen.

Ähnliche Hilfsbereitschaft haben wir auch bei allen unseren weiteren Auslandsumzügen erlebt, einschließlich dem jetzt nach Schweden. Ich habe inzwischen stark das Gefühl, dass dies eher der Normalfall ist und lediglich Deutschland eine unangenehme Ausnahme darstellt.

Also Kopf hoch, Du wirst das schon schaffen!

MfG
Gerhard

vibackup
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von vibackup »

Hurricane hat geschrieben:Uppsala ist eine wunderschöne Stadt. Ich glaube fest, dass ich mich dort wohlfühlen werde, doch jetzt heisst es erstmal ab Januar schwedisch zu lernen.
Viel Erfolg!
Weißt du denn inzwischen, in welcher Klinik du arbeiten wirst?
Nur neugierig, bin ab und an in Uppsala, weil wir mit denen zusammenarbeiten.

//M

vinbergssnäcka
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von vinbergssnäcka »

Meine Gedanken zu Deiner Panik:

Warum musst Du denn die Meerschweinchen ganz abgeben? Kannst Du sie nicht mitnehmen?
Also mir persönlich würde das zB sehr helfen mich auch in einer anderen Umgebung schnell zu Hause zu fühlen und im Anfang nicht so fremd und alleine.

Eventuell kannst Du Dir ja in Deutschland erstmal eine Pflegestelle suchen und die Kerlchen dann nachholen?

Oder denke ich verkehrt und das wird für die Kleinen einfach zu stressig?
liebe Grüsse

Heike

meine Seite: http://figeholm.jimdo.com

Hurricane
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von Hurricane »

EuraGerhard hat geschrieben:Hallo!


Ich muss zugeben, in dieser Form kenne ich das von mir nicht. Aber das liegt wahrscheinlich an meinem doch eher norddeutsch-unterkühlten Temperament. :wink:

Wenn ich allerdings an die Zeit in den 1970ern zurückdenke, als meine Eltern mit fünfköpfiger Familie (ich war mit 12 Jahren der älteste Sohn) darangingen, für ein Jahr nach England zu gehen: Da hat zumindest meine Mutter ab und zu schon Panik geschoben. Und Freunde und Verwandte - die uns zum großen Teil schlicht für verrückt erklärt haben - waren nicht unbedingt eine große Hilfe. Trotzdem haben wir es getan, und keiner von uns hat es jemals bereut!


Von oben sehen halt viele Städte ziemlich ähnlich aus. Und eines muss man schon zugeben: Der städtebaulich wirklich schöne Teil Uppsalas ist relativ klein. Östlich des Flusses findet man doch etliche 1970er-Jahre-Bausünden, und gerade dort stehen auch die meisten Hotels, jedenfalls die erschwinglichen. (In welchem warst Du denn?)


So ein Umzug ins Ausland ist natürlich ein großes Projekt. Und bei so einem großen Projekt ist es einfach unvermeidlich, dass es Schwierigkeiten gibt, dass etwas schiefgeht. Da muss man sich dann einfach durchbeißen. (Und gelegentlich auch mal herzhaft fluchen. :wink: ) Du aber hast zwei Vorteile auf Deiner Seite: Erstens die Unterstützung Deiner Freunde. Und zweitens hast Du eine wesentliche Hürde bereits genommen, nämlich den Arbeitsplatz!


Auch hier eine Erfahrung aus dem Englandumzug in meiner Jugend: Wir waren gerade angekommen, vielleicht eine Stunde in der Wohnung, als es auch schon an der Tür klingelte. Die erste Nachbarin stellte sich vor, hieß uns willkommen, lud uns zum Tee (Natürlich! England! :wink: ) ein, und sagte, dass wir jederzeit kommen könnten, wenn wir irgendwelche Hilfe bräuchten. Eine halbe Stunde später kamen die Nachbarn von der anderen Seite, genau das Gleiche!

Unglaubliche Hilfsbereitschaft kam auch von den Arbeitskollegen meines Vaters: Unsere deutsche (und völlig inkompetente) Spedition hatte uns dazu genötigt, um unsere sämtlichen Umzugskisten herum eine riesige Holzkiste bauen zu lassen. Diese Holzkiste blieb dann einige Wochen verschollen, so dass wir aus den Koffern leben mussten (Und natürlich etliche Kostproben typisch englischen Humors erhielten, so wie: "Ich habe Verwandte an der Küste. Die werden Ausschau halten, ob etwas angeschwemmt wird." :wink: ) Schließlich tauchte die Kiste in einem Lagerhaus einer anderen Spedition im Osten Londons - damals war das noch richtiges Hafengebiet und kein Yuppie-Quartier wie heute - wieder auf. Selbige Spedition sah sich aber nicht in der Lage, die Kiste zu uns in den Westen Londons zu transportieren. (Lediglich eine Rechnung schreiben für die Lagerung, das konnten sie.) Am nächsten Tag kam der Chef meines Vaters zu ihm und sagte: "Wir haben für morgen einen LKW mit Fahrer organisiert. Du arbeitest morgen nicht, sondern fährst mit ihm hin und holst die Kiste ab." So geschah es dann auch. Und kaum war der LKW bei uns zu Hause angekommen, tauchten auch noch etliche Kollegen auf und fingen an, auszuladen.

Ähnliche Hilfsbereitschaft haben wir auch bei allen unseren weiteren Auslandsumzügen erlebt, einschließlich dem jetzt nach Schweden. Ich habe inzwischen stark das Gefühl, dass dies eher der Normalfall ist und lediglich Deutschland eine unangenehme Ausnahme darstellt.

Also Kopf hoch, Du wirst das schon schaffen!

MfG
Gerhard
Hallo Gerhard,

Hab vielen Dank für Deine aufmunternden Worte, das tut verda... gut. :)
Ich musste doch sehr schmunzeln ob Eurer Erlebnisse beim Umzug. Jaaa, so sind sie. :D
Ich durfte im Park Inn nächtigen, also mittendrin...in den 70iger Jahre Bauten. Aber man ist ja wirklich fix in der Innenstadt. Aber gut, das ist in Ordnung, ich denke irgendwo da, werde ich sicher auch wohnen, vorerst.

So, dann düse ich mal in Richtung Kalifornien, ich werde dort meine Weihnachtstage verbringen. Irgendwie mutiere ich gerade zum Vielflieger.

Bis bald und frohe Weihnachten für Dich und Deine Familie :)

Hurricane
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von Hurricane »

Viel Erfolg!
Weißt du denn inzwischen, in welcher Klinik du arbeiten wirst?
Nur neugierig, bin ab und an in Uppsala, weil wir mit denen zusammenarbeiten.

//M[/quote]

Danke :)


Japp ich gehe an die Uni ;) Vielleicht sieht man sich mal.

Hurricane
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von Hurricane »

vinbergssnäcka hat geschrieben:Meine Gedanken zu Deiner Panik:

Warum musst Du denn die Meerschweinchen ganz abgeben? Kannst Du sie nicht mitnehmen?
Also mir persönlich würde das zB sehr helfen mich auch in einer anderen Umgebung schnell zu Hause zu fühlen und im Anfang nicht so fremd und alleine.

Eventuell kannst Du Dir ja in Deutschland erstmal eine Pflegestelle suchen und die Kerlchen dann nachholen?

Oder denke ich verkehrt und das wird für die Kleinen einfach zu stressig?

Naja, weisst Du, es ist schwer, wenn ich in Rostock bin, hab ich auch nicht wirkliche Zeit und vor allem keinen Platz.
Ich habe sie jetzt in hoffentlich liebevolle Hände abgegeben. :)
Klar wäre es schön gewesen, sie mitzunehmen, daber das wäre auch einfach zu stressig für die Tiere gewesen..

vibackup
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von vibackup »

Hurricane hat geschrieben:Japp ich gehe an die Uni ;) Vielleicht sieht man sich mal.
An die Universität?
Das klingt spannend.
Oder an eine der Unikliniken?
Das ist in Schweden ein großer Unterschied.
Wenn ich als Lehrer an der Uni arbeite, dann zahlt der Staat Schweden meinen Lohn. Wenn ich als Arzt oder sonst wie in der Klinik arbeite, dann kommt der Lohn vom jeweiligen landsting, in deinem Fall LUL.
Gut, ich zügele meine Neugierde, auch wenn ich schon interessant fände, an welchem Institut (Uni) oder in welcher Klinik (Uniklinik) du arbeiten wirst...
Wie auch immer: viel Erfolg und willkommen im schwedischen öffentlichen Dienst, in dem du ja in jedem Fall landest.

//M

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Nobbi & Caro
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Re: Und noch eine Krankenschwester in Schweden ;)

Beitrag von Nobbi & Caro »

Hej Ulrike,

Ja ich kann mich nur anschliesse. Uppsala ist eine schöne Stadt - aber ich finde sie ziemlich teuer. Und wenn du in einer deutschen Grosstadt Autofahren gelernt hast kannst du dich hier ziemlich gut durchsetzen.
Nun ich wohne auch in der Nähe von Uppsala und möchte dir zum Thema Krankenschwester mal gleich reinen Wein einschenken.
Ich weiss ja nicht was du bis jetzt alles gehört und gelesen hast. Aber so doll ist der Beruf hier nun doch nicht.
Gegenüber Deutschland ist er ziemlich Mies bezahlt. Die Arbeitszeiten sind verwirrend und das Überstundenkonto von dir wird astronomisch in die Höhe klettern. (Gut hier hast du Glück sie werden manchmal auch ausbezahlt) Die Krankenschwestern streiken hier nicht. Es wird zwar demonstriert und das Fernsehen herbeigerufen aber vor nem richtigen Arbeitskampf fürchten die sich hier mächtig.
Von meinem Kollegen die Frau ist auch Krankenschwester an der Akademie und die ist nur am schimpfen. Die beiden haben noch eine Zweitwohnung in Uppsala (wir wohnen etwas ab vom Schuss - ca. 68km Nordöstlich in Östhammar) und sie ist fast nie zu Hause immer arbeiten, dann gibt es da mal noch einen Tag drauf und dort nochmal nen Tag zu... und alles ziemlich ohne Voranmeldung.
Eine andere Kollegin von mir hat sich jetzt dazu entschlossen umzuschulen und arbeitet jetzt wie ich im Kernkraftwerk. Bessere Bezahlung und geregelte (auch bei Schicht) Arbeitszeiten.
Zu deinem Schwedischunterricht, nun wir haben ein Jahr lang schwedisch gelernt bevor wir nach Schweden gezogen sind. Aber wir stottern doch noch ziemlich rum. Bei mir wird fliessend schwedisch verlangt und ich denke in 2 oder 3 Jahren bin ich dann etwas schneller aber nicht fehlerfrei...
Aber nun noch mal zu der Gegend, nun die erste Euphorie ist verflogen. Uppsala liegt zwar fantastisch aber irgendwie mitten auf ner platten Wiese. Wenn man dort reinfährt sieht man die Stadt schon von weitem. Hier im Norden kannst du dich auch gleich von den hübschen Smålandhäusern verabschieden. die gibt es hier nur sehr selten. Meistens sind die dann doch eher, ich sage jetzt vorsichtig, funktionell. Wie sagte ne Freundin von uns "Mensch es sieht hier ja aus wie in der DDR" Und wenn man dann mal zwei Meter weiter guckt muss ich ihr recht geben. Es ist so. Aber das mit der Pflege der Häuser und Grundstücke bist du dann 100km nördlich in Gävle dann doch wieder etwas besser dran. Da sieht die Welt ganz anders aus. (ich weiss auch nicht warum)
Was die Kollegen betrifft: Nun das Lieblingswort der Schweden ist "spännande" aber nur die ersten 4 Wochen dann musst du genauso hart ran wie alle anderen auch. Du wirst jeden Tag mindesten 20 - eher 30 mal gefragt wie es dir denn so geht. Ist doch gewöhnungsbedürftig wenn man aus dem steifen Norden Deutschlands kommt so wie ich. Also die sind alle sehr freundlich und nett.
Wenn du ne Wohnung hast, geh davon aus das du deine Nachbarn hören kannst, auch wenn du sie mal nicht hören willst. Dein Bad wird warscheinlich auch keine Waschmaschine aufnehmen können. Dafür gibt es im Keller eine Tvättstuga dort trägst du dann im Kalender ein wenn du Wäsche waschen willst. Nein das ist kein Witz das ist wirklich so. Ein anderer Kollege hat dafür seinen Geschirrspüler geopfert und ne Wama für in die Küche eingebaut.
Schoppen kann man übrigens super in Uppsala. Erste Sahne ist die Einkaufsstadt Boländerna. Wenn du es etwas gemütlicher haben willst fährst du ins Gränby-Einkaufscentrum. Du kannst auch super in der City bummeln. Aber wenn du ein Problem mit Glutamat hast, lass die Finger von asiatischem Essen. Ich habs dreimal versucht und hab hinterher dreimal ne Toillette gesucht.
Ansonsten kann man es hier wunderbar aushalten. Ich für meinen Teil will nie wieder zurück nach Deutschland. Aber ich habe ganz einfach Glück gehabt das ich über ein Jahr geplant habe und das alles wirklich alles geklappt hat so wie wir uns das vorgestellt haben.
Also ich bin sehr zufrieden und ausserdem darf ich in Deutschland meine geilen Extraljus (Zusatzscheinwerfer) nich anhaben :-)
So wie von den anderen auch ein warmes VÄLKOMNA

Norbert

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