Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Heute nach der Lektüre meines allwissenden Weltblättchens Göteborg Posten bin ich mal wieder so richtig in Rage und kann es einfach nicht fassen. Gerade hatte ich mich wieder so einigermaßen nach dem Börsencrash abgekühlt, erhitzt sich mein Gemüt, nachdem ich so allmählich begreife, wie das System der schwedischen "Friskola" eingentlich funktioniert.
Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass das System ähnlich einer deutschen privaten Schule wäre, also wenn z. B. eine Stiftung, die Kirche oder ähnliches der Träger ist, und die Schule im Großen und Ganzen auch wie eine "Schule" funktioniert.
Seite einer halben Stunde geht mir ein Licht auf - schwedische Friskolor - 6 von 10 - sind Aktiengesellschaften und es gibt sogar schon einige Akteure, deren Aktien man an der Börse "handeln" kann - es gibt auch eine Kette, die ähnlich funktioniert wie McDonalds - die sog. Kunskapsskolan.
Das Kapital bekommen diese "Aktiengesellschaften" dadurch, dass jeder Schüler in Schweden ca. 70.000 SEK im Jahr als "Schulgeld" einsetzt, dieses Geld kommt - woher auch sonst vom Staat - also jeder Steuerzahler wird - unfreiwillig - Aktionär.
Guckst du? NEIN - ZOCKST Du!!!
Jetzt bin ich zugegebenermaßen ganz ganz wenig informiert, wie es in einer Schule von innen aussieht. Aber was ich weiß, das ist, wie die Börse oder ein Spielcasino funktioniert und wie man dort Geld verspielen und auch gewinnen kann.
Sichere Aktien sind, so finde ich, immer noch die, deren Unternehmen eine gesunde Bilanz vorweisen können. Und wo ich sehe, dass ein Substanzwert dahinter steht.
Doch wie bitte soll ich die Bilanz einer Schule lesen? Was wird produziert, was wird verkauft - womit wird Gewinn erzielt?
So wie ich es verstanden habe, erzielen die Schulen Gewinn durch "Refinanzierung" - also die an der Börse erzielten Gewinne werde immer wieder "investiert" - in andere Aktien/andere Unternehmen.
Wie mir die jüngste Vergangenheit wunderschön vor Augen geführt hat, funktioniert das System hervorragend über einige Jahre, wenn die Börse boomt - doch was passiert, wenn sich eine Schule verzockt hat? Sollen dann die Kommunen einspringen oder sogar die Eltern, um frisches Kapital nachzuschießen? Werden die Lehrer dann nach Indien ausgelagert, wenn Kosteneinsparungen drohen?
Wie soll gewährleistet werden, dass die Ausbildung auf einem hohen gleichbleibenden Niveau erfolgt, wenn eine Schule nach betriebwirtschaftlichen Aspekten geführt werden soll? Welche Anforderungen stellt man z. B. an das Lehrpersonal vor dem Hintergrund der Kostenminimierung und Gewinnmaximierung?
Wie sehe ich, dass die Schule wirklich eine gute Qualität bietet?
Auf die erzielten Noten der Schüler kann man sich ja dann nicht verlassen - die müssten ja dann ein reines Marketinginstrument sein - also z. B. "unser Schüler erzielen zu 80 % Einser"???
Da mein Sohn zurzeit in der 8. Klasse ist, wird dieses Thema auch für uns immer interessanter. Nächste Woche gehen wir z. B. zu einer "Gymnasium-Messe", die in Göteborg veranstaltet wird und wo man dann diese "Gymnasien AGs" vor Ort treffen kann.
Wenn jemand auf dem Forum mehr zu diesem Thema weiß, also mich würde das jetzt echt interessieren.
Herzlichst,
S-nina
Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass das System ähnlich einer deutschen privaten Schule wäre, also wenn z. B. eine Stiftung, die Kirche oder ähnliches der Träger ist, und die Schule im Großen und Ganzen auch wie eine "Schule" funktioniert.
Seite einer halben Stunde geht mir ein Licht auf - schwedische Friskolor - 6 von 10 - sind Aktiengesellschaften und es gibt sogar schon einige Akteure, deren Aktien man an der Börse "handeln" kann - es gibt auch eine Kette, die ähnlich funktioniert wie McDonalds - die sog. Kunskapsskolan.
Das Kapital bekommen diese "Aktiengesellschaften" dadurch, dass jeder Schüler in Schweden ca. 70.000 SEK im Jahr als "Schulgeld" einsetzt, dieses Geld kommt - woher auch sonst vom Staat - also jeder Steuerzahler wird - unfreiwillig - Aktionär.
Guckst du? NEIN - ZOCKST Du!!!
Jetzt bin ich zugegebenermaßen ganz ganz wenig informiert, wie es in einer Schule von innen aussieht. Aber was ich weiß, das ist, wie die Börse oder ein Spielcasino funktioniert und wie man dort Geld verspielen und auch gewinnen kann.
Sichere Aktien sind, so finde ich, immer noch die, deren Unternehmen eine gesunde Bilanz vorweisen können. Und wo ich sehe, dass ein Substanzwert dahinter steht.
Doch wie bitte soll ich die Bilanz einer Schule lesen? Was wird produziert, was wird verkauft - womit wird Gewinn erzielt?
So wie ich es verstanden habe, erzielen die Schulen Gewinn durch "Refinanzierung" - also die an der Börse erzielten Gewinne werde immer wieder "investiert" - in andere Aktien/andere Unternehmen.
Wie mir die jüngste Vergangenheit wunderschön vor Augen geführt hat, funktioniert das System hervorragend über einige Jahre, wenn die Börse boomt - doch was passiert, wenn sich eine Schule verzockt hat? Sollen dann die Kommunen einspringen oder sogar die Eltern, um frisches Kapital nachzuschießen? Werden die Lehrer dann nach Indien ausgelagert, wenn Kosteneinsparungen drohen?
Wie soll gewährleistet werden, dass die Ausbildung auf einem hohen gleichbleibenden Niveau erfolgt, wenn eine Schule nach betriebwirtschaftlichen Aspekten geführt werden soll? Welche Anforderungen stellt man z. B. an das Lehrpersonal vor dem Hintergrund der Kostenminimierung und Gewinnmaximierung?
Wie sehe ich, dass die Schule wirklich eine gute Qualität bietet?
Auf die erzielten Noten der Schüler kann man sich ja dann nicht verlassen - die müssten ja dann ein reines Marketinginstrument sein - also z. B. "unser Schüler erzielen zu 80 % Einser"???
Da mein Sohn zurzeit in der 8. Klasse ist, wird dieses Thema auch für uns immer interessanter. Nächste Woche gehen wir z. B. zu einer "Gymnasium-Messe", die in Göteborg veranstaltet wird und wo man dann diese "Gymnasien AGs" vor Ort treffen kann.
Wenn jemand auf dem Forum mehr zu diesem Thema weiß, also mich würde das jetzt echt interessieren.
Herzlichst,
S-nina
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Öhm, kleine Anmerkung am Rande: fast jede Firma in Schweden ist eine Aktiebolaget - das für sich genommen ist etwas vollkommen normales.
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
In Schweden ist jede Firma, die nicht eine Personenfirma ist, eine AB, soweit stimmt es - aber nicht jede AB ist eine "richtige" Aktiengesellschaft. Die kleinen ABs hier in Schweden könnte man am ehesten mit den deutschen GmbHs vergleichen - sind also ganz einfach Unternehmen mit beschränkter Haftung. Ihre Anteile werden nicht an der Börse gehandelt.Öhm, kleine Anmerkung am Rande: fast jede Firma in Schweden ist eine Aktiebolaget - das für sich genommen ist etwas vollkommen normales.
Ich rege mich ueber das System auf, dass Schulen als Aktiengesellschaften im Sinne von an der Boerse notierten Unternehmen gefuehrt werden sollen und damit dann auch gezwungen sind, Gewinne zu erzielen. Ansonsten wäre ein Börsengang ja witzlos - keiner kauft eine Aktie an einem Unternehmen, das keinen Gewinn erzielt oder Dividenden ausschuetten kann.
Börse und Schule geht fuer mich einfach nicht zusammen - denn die Börse ist immer mit hohen Risiken, Spekulation und einer Portion Gier verbunden - und diese Eigenschaften halte ich in Kombination mit Bildung nicht fuer optimal.
Oder könntest du dir z. B. vorstellen als Lehrer zu arbeiten mit einem Gehalt, das aufgeteilt ist, in Grundgehalt und den Rest bekommst du variabel als Aktien oder Optionen, je nachdem wie gut das Unternehmen läuft? Gehe davon auch aus, dass das Grundgehalt dann den geringsten Teil deines Gehaltes ausmachen wuerde.
S-nina
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Nun mal nicht aufregen.
Die Freischulen werden natürlich von den Kommunen finanziert, genau wie alle anderen Schulen auch. Aus den kommunalen Schulen wird ermittelt, was so ein Schüler pro Jahr kostet (50-70 kkr, je nach Kommune). Wählt der Schüler eine Friskola, fällt er ja nicht mehr der kommunalen Schule zur Last. Das freiwerdende Geld kriegt dann die Schule, auf die er/sie geht. Zunächst ja völlig korrekt, im Idealfall ein Nullsummenspiel.
Nun kämpfen in S alle Schulen um die Schüler, weil die Schülerzahlen rücklüfig sind. Ein Schulleiter rechnet so: Wenn jetzt hier 8 Schüler verschwinden und lieber auf eine frfiskola gehen wollen, verliere ich die kommunalen Einkommen für ungefähr eine Lehrkraft. Und er muss einen Lehrer feuern. Das ist die Realität und kommt laufend vor. Und der Schulleiter muss sein Budget halten, sonst verliert er/sie bald den Posten. Das ist die richtige Zocke.
Nun gibt es Unternehmen, die meinen, Schulunterricht besser und kosteneffektiver anbieten zu können als die Kommunen. Dasselbe passiert in Krankenhäusern, Stadtbussen usw. Das ist auch nicht weiter komisch. Und dass diese Unternehmen Aktiengesellschaften sind, ist insofern gut und natürlich, da dadurch ihre finanziellen Aktivitäten öffentlich einsichtig sind.
Was das mit Zockereien an der Börse zutun hat, musst du aber noch erklären. DieAktiengesellschaften zocken nicht an der Börse oder anderswo. Möglicherweise investieren die Anleger Geld. Vielleicht hast du keine detaillierten Kenntnisse über die Vorgänge an der Börse.
Die Freischulen werden natürlich von den Kommunen finanziert, genau wie alle anderen Schulen auch. Aus den kommunalen Schulen wird ermittelt, was so ein Schüler pro Jahr kostet (50-70 kkr, je nach Kommune). Wählt der Schüler eine Friskola, fällt er ja nicht mehr der kommunalen Schule zur Last. Das freiwerdende Geld kriegt dann die Schule, auf die er/sie geht. Zunächst ja völlig korrekt, im Idealfall ein Nullsummenspiel.
Nun kämpfen in S alle Schulen um die Schüler, weil die Schülerzahlen rücklüfig sind. Ein Schulleiter rechnet so: Wenn jetzt hier 8 Schüler verschwinden und lieber auf eine frfiskola gehen wollen, verliere ich die kommunalen Einkommen für ungefähr eine Lehrkraft. Und er muss einen Lehrer feuern. Das ist die Realität und kommt laufend vor. Und der Schulleiter muss sein Budget halten, sonst verliert er/sie bald den Posten. Das ist die richtige Zocke.
Nun gibt es Unternehmen, die meinen, Schulunterricht besser und kosteneffektiver anbieten zu können als die Kommunen. Dasselbe passiert in Krankenhäusern, Stadtbussen usw. Das ist auch nicht weiter komisch. Und dass diese Unternehmen Aktiengesellschaften sind, ist insofern gut und natürlich, da dadurch ihre finanziellen Aktivitäten öffentlich einsichtig sind.
Was das mit Zockereien an der Börse zutun hat, musst du aber noch erklären. DieAktiengesellschaften zocken nicht an der Börse oder anderswo. Möglicherweise investieren die Anleger Geld. Vielleicht hast du keine detaillierten Kenntnisse über die Vorgänge an der Börse.
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Danke "Schule" für die Erklärung der Hintergründe!
Was ich mich aber frage, warum soll man als "Anleger" sein Geld in einer Schule "anlegen"?
Eine Schule hat ja im Gegensatz zu einem "normalen" Unternehmen keine Leistungen/Produkte, die sie verkaufen kann - oder?
Wie generiert eine Schule Gewinne, was macht eine "Schul"-Aktie attraktiv?
Ich meine, die einzige Möglichkeit für eine Schule neues Geld zu erwirtschaften geht doch nur dadurch, dass sie einen Teil der Gelder, die sie von der Kommune bekommt (also die jeder Schüler mitbringt) nicht als Leistung an die Schüler weitergibt, sondern wieder anlegen muss. Also erst mal kein "Nullsummenspiel" oder?
Und wo soll sie das "übrige Geld" sonst anlegen, wenn nicht auch an der Börse, indem sie sich Anteile von wieder anderen Gesellschaften erwirbt?
In Schweden legen die Kommunen ja auch einen Teil ihrer Gelder/die Gelder der Steuerzahler in Aktien an - und zur Zeit, wenn die Börse nach unten geht - haben die Kommunen also real Geld verloren. Das meine ich mit "zocken" oder vielleicht weniger salopp - eben Spekulation.
Da ich das privat selbst ja auch mache - also Geld an der Börse "anlegen" - überlege ich mir sehr genau, welche Aktien ich dann kaufe. Und ich wüsste nicht, warum ich jetzt z. B. Anteile an einer Schule kaufen sollte?
Die Gefahr, in dieser Form eine Schule zu betreiben, sehe ich u.a . darin, dass es sehr schwierig sein muss, für die Schule weiter zu existieren oder guten Service in Form von gutem Unterricht usw. anbieten zu können, wenn
a) ihr Markt schrumpft (also keine Schüler mehr kommen)
b) ihr Kapital schrumpft (indem die Börse sinkt)
c) sie ja keine Möglichkeit hat sich neue Märkte zu erschließen
S-nina
Das mag sein - ich bin kein Börsen-Profi.Was das mit Zockereien an der Börse zutun hat, musst du aber noch erklären. DieAktiengesellschaften zocken nicht an der Börse oder anderswo. Möglicherweise investieren die Anleger Geld. Vielleicht hast du keine detaillierten Kenntnisse über die Vorgänge an der Börse.
Was ich mich aber frage, warum soll man als "Anleger" sein Geld in einer Schule "anlegen"?
Eine Schule hat ja im Gegensatz zu einem "normalen" Unternehmen keine Leistungen/Produkte, die sie verkaufen kann - oder?
Wie generiert eine Schule Gewinne, was macht eine "Schul"-Aktie attraktiv?
Ich meine, die einzige Möglichkeit für eine Schule neues Geld zu erwirtschaften geht doch nur dadurch, dass sie einen Teil der Gelder, die sie von der Kommune bekommt (also die jeder Schüler mitbringt) nicht als Leistung an die Schüler weitergibt, sondern wieder anlegen muss. Also erst mal kein "Nullsummenspiel" oder?
Und wo soll sie das "übrige Geld" sonst anlegen, wenn nicht auch an der Börse, indem sie sich Anteile von wieder anderen Gesellschaften erwirbt?
In Schweden legen die Kommunen ja auch einen Teil ihrer Gelder/die Gelder der Steuerzahler in Aktien an - und zur Zeit, wenn die Börse nach unten geht - haben die Kommunen also real Geld verloren. Das meine ich mit "zocken" oder vielleicht weniger salopp - eben Spekulation.
Da ich das privat selbst ja auch mache - also Geld an der Börse "anlegen" - überlege ich mir sehr genau, welche Aktien ich dann kaufe. Und ich wüsste nicht, warum ich jetzt z. B. Anteile an einer Schule kaufen sollte?
Die Gefahr, in dieser Form eine Schule zu betreiben, sehe ich u.a . darin, dass es sehr schwierig sein muss, für die Schule weiter zu existieren oder guten Service in Form von gutem Unterricht usw. anbieten zu können, wenn
a) ihr Markt schrumpft (also keine Schüler mehr kommen)
b) ihr Kapital schrumpft (indem die Börse sinkt)
c) sie ja keine Möglichkeit hat sich neue Märkte zu erschließen
S-nina
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Ich bin erstaunt über deine Sicht der Betriebs- und Volkswirtschaft.
Natürlich erbringt die Schule Leistungen - nämlich das Ausbilden der Kinder. Das sind Dienstleistungen, und darauf ist jeder Lehrer stolz. Wie jede andere Dienstleistiungen habe diese einen Wert und einen Preis.
Schulunternehmen brauchen wie jede andere Firma auch ein Kapital, um Gebäude, Unterrichtsmaterial usw zu finanzieren. Kapital wird am Kapitalmarkt aufgenommen, ein Börsengang ist eine Möglichkeit. Wird durch die Tätigkeit (Schulunterricht) ein Gewinn erzeugt, muss die Schule den keineswegs wieder an der Börse anlegen. Sie kann den auch für bessere Schulmaterialien investieren. Oder an die Aktienbesitzer ausschütten. Oder aber fondieren, d.h. für schlechtere Zeiten aufheben. Was daran Zocke sein soll, ist mir schleierhaft.
Es ist natürlich klar, dass die Verlockung besteht, das kommunale Geld einzustreichen und den Schülern nur geringwertigen Unterricht anzubieten. Das ist auch schon oft vorgekommen, auch wenn die sogenannten Schulbehörden das versuchen zu kontrollieren.
Gefahren:
Der Markt sinkt, das gilt auch für die Kommunen. Sinkende Schülerzahlen sollten dazu führen, dass die Schulen mit Unterrichtsqualität um die Schüler werben, das gilt für alle Schulen. Leider wird heutzutage mit gratis Laptops geworben.
Sinkendes Kapital wgen Börse: ich kann nur nochmal betonen, dass die Freischulen ihren Gewinn NICHT an der Börse anlegen müssen oder machen. Und wenn der Kurs der Schulaktien (also die die die selber emittiert hat) sinkt, macht das erstmal garenicht, weil sich der Kapitalwert nach dem Buchwert richtet. Die Schule besitzt ja diese Aktien garnicht.
Neue Märkte kann man sich sehr wohl erscvhliessen, indem man anderen Schulen Schüler abwirbt.
Natürlich erbringt die Schule Leistungen - nämlich das Ausbilden der Kinder. Das sind Dienstleistungen, und darauf ist jeder Lehrer stolz. Wie jede andere Dienstleistiungen habe diese einen Wert und einen Preis.
Schulunternehmen brauchen wie jede andere Firma auch ein Kapital, um Gebäude, Unterrichtsmaterial usw zu finanzieren. Kapital wird am Kapitalmarkt aufgenommen, ein Börsengang ist eine Möglichkeit. Wird durch die Tätigkeit (Schulunterricht) ein Gewinn erzeugt, muss die Schule den keineswegs wieder an der Börse anlegen. Sie kann den auch für bessere Schulmaterialien investieren. Oder an die Aktienbesitzer ausschütten. Oder aber fondieren, d.h. für schlechtere Zeiten aufheben. Was daran Zocke sein soll, ist mir schleierhaft.
Es ist natürlich klar, dass die Verlockung besteht, das kommunale Geld einzustreichen und den Schülern nur geringwertigen Unterricht anzubieten. Das ist auch schon oft vorgekommen, auch wenn die sogenannten Schulbehörden das versuchen zu kontrollieren.
Gefahren:
Der Markt sinkt, das gilt auch für die Kommunen. Sinkende Schülerzahlen sollten dazu führen, dass die Schulen mit Unterrichtsqualität um die Schüler werben, das gilt für alle Schulen. Leider wird heutzutage mit gratis Laptops geworben.
Sinkendes Kapital wgen Börse: ich kann nur nochmal betonen, dass die Freischulen ihren Gewinn NICHT an der Börse anlegen müssen oder machen. Und wenn der Kurs der Schulaktien (also die die die selber emittiert hat) sinkt, macht das erstmal garenicht, weil sich der Kapitalwert nach dem Buchwert richtet. Die Schule besitzt ja diese Aktien garnicht.
Neue Märkte kann man sich sehr wohl erscvhliessen, indem man anderen Schulen Schüler abwirbt.
- Aelve
- Schweden Guru
- Beiträge: 1454
- Registriert: 14. Januar 2008 11:20
- Schwedisch-Kenntnisse: praktisch keine
- Lebensmittelpunkt: Deutschland
- Kontaktdaten:
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Hallo,
da unsere Kinder, allerdings in Deutschland, auf ein Privatgymnasium gingen, möchte ich dazu meine Kenntnisse beitragen.
Das Privatgymnasium Pädagogium in Bad Schwartau bei Lübeck wurde vor über 40 Jahren von Eltern gegründet, die aus bestimmten Gründen ihre Kinder nicht auf eine öffentliche Schule schicken wollten. Die Eltern der Schüler des Gymnasiums sind jeweils Mitglieder und finanzieren die Schulbildung ihrer Kinder. Wir z.B.zahlten für 1 Kind ca. 300 Euro, bei 2 Kindern waren es dann in etwa verbilligt 550 Euro.
Wie meine Vorgänger bereits ausführten, die Leistungen der Schule ist die Vermittlung von Bildung mit Abschluß von Realschule oder Gymnasialabschluß also Abitur.
Es ist eine gemeinnützige Einrichtung, da dürfen auch keine großen Gewinne erwirtschaftet werden, es muß aber alles kostendeckend sein. Von den Einnahmen werden zunächst die Lehrergehälter bezahlt und laufende Hauskosten wie Strom, Reinigung, Materialien und eben alles, was so an einer Schule an Kosten anfällt. Wenn Gewinne anfallen, dann werden diese wieder reinvestiert in Schulmittel, Ausstattung der Klassenräume, Hauserneuerungen, Anbau neuer Klassenräume usw.
Es ist also wie jede andere Schule auch so, dass die Schule mit ihren vorhandenen finanziellen Mitteln haushalten muß.
Die Schule kann auch nicht alles 1er Zensuren geben, um die Eltern und Schüler zufrieden zu stellen. Ganz das Gegenteil ist der Fall, die Schüler müssen externe Prüfungen ablegen, also müssen die Lehrkräfte, die dort anstatt beamtet nur angestellt sind, den Schülern sehr viel mehr beibringen als auf öffentlichen Schulen, da sie nicht selbst die Prüfungsaufgaben stellen können und die Schüler auch nicht nur darauf vorbereiten können.
Unsere beiden Kinder wurden darüber hinaus in allen Fächern geprüft, mußten sich also in viel mehr Fächern vorbereiten als Schüler der öffentlichen Schulen, die meistens nur in 3 Fächern geprüft werden und bei denen bereits Vorzensuren in die Prüfungszensur eingehen.
Liebe S-Nina, ich hoffe, dass ich Dir einen kleinen Einblick in Privatschulen geben konnte. Ob es in Schweden ähnlich gehandhabt wird, kann ich Dir natürlich nicht sagen. Auf jeden Fall waren wir mit den Lehrkräften, die alle angestellt waren, zufriedener als mit den verbeamteten Lehrkräften der öffentlichen Schulen. Man merkte den Lehrkräften an, dass sie alle Schüler zum Abschluß verhelfen wollten, dadurch sehr viel vorbereiteten und auch merkten, wer fleißig war und stets Hausaufgaben erledigte. Schüler, die öfter unentschuldigt fehlten, wurden der Schule verwiesen nach vorheriger Benachrichtigung der Eltern. Denn das Privatgymnasium hat genügend Zulauf und kann gar nicht alle Schüler aufnehmen, die dort hingehen möchten. Erstaunlich und aufschlußreich fand ich, dass dieses Privatgymnasium mit weniger Geld auskommt als öffentliche Schulen bei weitaus kleineren Klassenstärken und bei besserer Ausbildung der anvertrauten Schüler.
Viele Grüße Aelve
da unsere Kinder, allerdings in Deutschland, auf ein Privatgymnasium gingen, möchte ich dazu meine Kenntnisse beitragen.
Das Privatgymnasium Pädagogium in Bad Schwartau bei Lübeck wurde vor über 40 Jahren von Eltern gegründet, die aus bestimmten Gründen ihre Kinder nicht auf eine öffentliche Schule schicken wollten. Die Eltern der Schüler des Gymnasiums sind jeweils Mitglieder und finanzieren die Schulbildung ihrer Kinder. Wir z.B.zahlten für 1 Kind ca. 300 Euro, bei 2 Kindern waren es dann in etwa verbilligt 550 Euro.
Wie meine Vorgänger bereits ausführten, die Leistungen der Schule ist die Vermittlung von Bildung mit Abschluß von Realschule oder Gymnasialabschluß also Abitur.
Es ist eine gemeinnützige Einrichtung, da dürfen auch keine großen Gewinne erwirtschaftet werden, es muß aber alles kostendeckend sein. Von den Einnahmen werden zunächst die Lehrergehälter bezahlt und laufende Hauskosten wie Strom, Reinigung, Materialien und eben alles, was so an einer Schule an Kosten anfällt. Wenn Gewinne anfallen, dann werden diese wieder reinvestiert in Schulmittel, Ausstattung der Klassenräume, Hauserneuerungen, Anbau neuer Klassenräume usw.
Es ist also wie jede andere Schule auch so, dass die Schule mit ihren vorhandenen finanziellen Mitteln haushalten muß.
Die Schule kann auch nicht alles 1er Zensuren geben, um die Eltern und Schüler zufrieden zu stellen. Ganz das Gegenteil ist der Fall, die Schüler müssen externe Prüfungen ablegen, also müssen die Lehrkräfte, die dort anstatt beamtet nur angestellt sind, den Schülern sehr viel mehr beibringen als auf öffentlichen Schulen, da sie nicht selbst die Prüfungsaufgaben stellen können und die Schüler auch nicht nur darauf vorbereiten können.
Unsere beiden Kinder wurden darüber hinaus in allen Fächern geprüft, mußten sich also in viel mehr Fächern vorbereiten als Schüler der öffentlichen Schulen, die meistens nur in 3 Fächern geprüft werden und bei denen bereits Vorzensuren in die Prüfungszensur eingehen.
Liebe S-Nina, ich hoffe, dass ich Dir einen kleinen Einblick in Privatschulen geben konnte. Ob es in Schweden ähnlich gehandhabt wird, kann ich Dir natürlich nicht sagen. Auf jeden Fall waren wir mit den Lehrkräften, die alle angestellt waren, zufriedener als mit den verbeamteten Lehrkräften der öffentlichen Schulen. Man merkte den Lehrkräften an, dass sie alle Schüler zum Abschluß verhelfen wollten, dadurch sehr viel vorbereiteten und auch merkten, wer fleißig war und stets Hausaufgaben erledigte. Schüler, die öfter unentschuldigt fehlten, wurden der Schule verwiesen nach vorheriger Benachrichtigung der Eltern. Denn das Privatgymnasium hat genügend Zulauf und kann gar nicht alle Schüler aufnehmen, die dort hingehen möchten. Erstaunlich und aufschlußreich fand ich, dass dieses Privatgymnasium mit weniger Geld auskommt als öffentliche Schulen bei weitaus kleineren Klassenstärken und bei besserer Ausbildung der anvertrauten Schüler.
Viele Grüße Aelve
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.
( Goethe)
http://www.traumhausschweden.de
( Goethe)
http://www.traumhausschweden.de
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Zitat:
Ich bin erstaunt über deine Sicht der Betriebs- und Volkswirtschaft.
Natürlich erbringt die Schule Leistungen - nämlich das Ausbilden der Kinder. Das sind Dienstleistungen, und darauf ist jeder Lehrer stolz. Wie jede andere Dienstleistiungen habe diese einen Wert und einen Preis.
Schulunternehmen brauchen wie jede andere Firma auch ein Kapital, um Gebäude, Unterrichtsmaterial usw zu finanzieren. Kapital wird am Kapitalmarkt aufgenommen, ein Börsengang ist eine Möglichkeit. Wird durch die Tätigkeit (Schulunterricht) ein Gewinn erzeugt, muss die Schule den keineswegs wieder an der Börse anlegen.
Leider kann ich auch deinem Gedankengang nicht so recht folgen.
Ich hätte mich vielleicht nicht daran aufhängen sollen, dass diese Friskolor auch als AGs betrieben werden. Es leuchtet mir nämlich schon gar nicht ein, wie sie als betriebswirtschaftliches Unternehmen geführt werden können - unabhängig mal von ihrer Rechtsform.
Ein Unternehmen, wie ich es kenne, erzeugt Waren/Dienstleistungen, die es VERKAUFT - zu einem Preis am Markt und zwar möglichst gewinnbringend.
Wie erzeugt Unterricht Kapitalgewinn?
Angenommen ich gründe eine Schule - habe auch einen Schüler, für den ich von der Kommune z. B. 10.000 Euro/Jahr bekomme.
OK, so hat mein Unternehmen Einnahmen von 10.000 SEK/Jahr - und in dem Jahr wohl keine weiteren mehr, weil ja ungefähr immer die gleiche Anzahl von Schülern pro Jahr in die Schule gehen.
Auf der anderen Seite habe ich Ausgaben - Miete für Gebäude, Schulmaterialien, Gehälter für Lehrer usw.
Wenn es, wie du es gesagt hast, ein NULLSUMMENSPIEL, wird, also die AUSGABEN immer GLEICH hoch sind wie die EINNAHMEN - in diesem Fall 10.000 Euro minus 10.000 Euro - dann hat das Unternehmen nach meiner Rechnung nämlich exakt NULL Euro Gewinn.
Also kein KAPITALZUWACHS.
Ich habe jetzt mal das Anfangskapital, das du dir am Kapitalmarkt beschaffst - außen vorgelassen, denn das denke ich mir, wird ja erst mal zur Abdeckung der Startkosten gebraucht und auch wieder ausgegeben.
Die einzige Art, die ich mir denken kann, dass meine Schule Gewinn machen könnte, ginge dann über die Funktion "Einsparungen" - also ich versuche, meine Leistungen (z. B. auch die Qualität der Lehrer oder durch Verzicht auf Schulbücher usw.) zurückzufahren, damit mir von den 10.000 Euro eben am Rest des Jahres 5.000 übrig bleiben.
Dieses Geld lege ich dann, möglichst gewinnbringend an, und versuche im nächsten Jahr genau das gleiche Spiel - wieder neue Schüler, noch mehr Einsparungen, da möglicherweise die Kosten gestiegen sind usw.
Oder ich bitte die Eltern zur Kasse, die dann eine Art Schugeld bezahlen. Dies soll ja angeblich bei den schwedischen Friskolor nicht der Fall sein. Die sollten wohl komplett über dieses kommunale Geld finanziert werden.
Wenn das so ist, überzeugt mich das System überhaupt nicht. Mich stört der Gedanke nach wie vor, dass mit meinem Steuergeld private Gewinne in einem privaten Unternehmen erzielt werden sollen.
Ich werde daher wohl für meinen Sohn keine Friskola in Erwägung ziehen - wenn dann schon die Alternative "richtige Privatschule", wo tatsächlich die Ausbildung im Mittelpunkt steht und nicht das Gewinnstreben irgendwelcher Investoren.
S-nina
Ich bin erstaunt über deine Sicht der Betriebs- und Volkswirtschaft.
Natürlich erbringt die Schule Leistungen - nämlich das Ausbilden der Kinder. Das sind Dienstleistungen, und darauf ist jeder Lehrer stolz. Wie jede andere Dienstleistiungen habe diese einen Wert und einen Preis.
Schulunternehmen brauchen wie jede andere Firma auch ein Kapital, um Gebäude, Unterrichtsmaterial usw zu finanzieren. Kapital wird am Kapitalmarkt aufgenommen, ein Börsengang ist eine Möglichkeit. Wird durch die Tätigkeit (Schulunterricht) ein Gewinn erzeugt, muss die Schule den keineswegs wieder an der Börse anlegen.
Leider kann ich auch deinem Gedankengang nicht so recht folgen.
Ich hätte mich vielleicht nicht daran aufhängen sollen, dass diese Friskolor auch als AGs betrieben werden. Es leuchtet mir nämlich schon gar nicht ein, wie sie als betriebswirtschaftliches Unternehmen geführt werden können - unabhängig mal von ihrer Rechtsform.
Ein Unternehmen, wie ich es kenne, erzeugt Waren/Dienstleistungen, die es VERKAUFT - zu einem Preis am Markt und zwar möglichst gewinnbringend.
Wie erzeugt Unterricht Kapitalgewinn?
Angenommen ich gründe eine Schule - habe auch einen Schüler, für den ich von der Kommune z. B. 10.000 Euro/Jahr bekomme.
OK, so hat mein Unternehmen Einnahmen von 10.000 SEK/Jahr - und in dem Jahr wohl keine weiteren mehr, weil ja ungefähr immer die gleiche Anzahl von Schülern pro Jahr in die Schule gehen.
Auf der anderen Seite habe ich Ausgaben - Miete für Gebäude, Schulmaterialien, Gehälter für Lehrer usw.
Wenn es, wie du es gesagt hast, ein NULLSUMMENSPIEL, wird, also die AUSGABEN immer GLEICH hoch sind wie die EINNAHMEN - in diesem Fall 10.000 Euro minus 10.000 Euro - dann hat das Unternehmen nach meiner Rechnung nämlich exakt NULL Euro Gewinn.
Also kein KAPITALZUWACHS.
Ich habe jetzt mal das Anfangskapital, das du dir am Kapitalmarkt beschaffst - außen vorgelassen, denn das denke ich mir, wird ja erst mal zur Abdeckung der Startkosten gebraucht und auch wieder ausgegeben.
Die einzige Art, die ich mir denken kann, dass meine Schule Gewinn machen könnte, ginge dann über die Funktion "Einsparungen" - also ich versuche, meine Leistungen (z. B. auch die Qualität der Lehrer oder durch Verzicht auf Schulbücher usw.) zurückzufahren, damit mir von den 10.000 Euro eben am Rest des Jahres 5.000 übrig bleiben.
Dieses Geld lege ich dann, möglichst gewinnbringend an, und versuche im nächsten Jahr genau das gleiche Spiel - wieder neue Schüler, noch mehr Einsparungen, da möglicherweise die Kosten gestiegen sind usw.
Oder ich bitte die Eltern zur Kasse, die dann eine Art Schugeld bezahlen. Dies soll ja angeblich bei den schwedischen Friskolor nicht der Fall sein. Die sollten wohl komplett über dieses kommunale Geld finanziert werden.
Wenn das so ist, überzeugt mich das System überhaupt nicht. Mich stört der Gedanke nach wie vor, dass mit meinem Steuergeld private Gewinne in einem privaten Unternehmen erzielt werden sollen.
Ich werde daher wohl für meinen Sohn keine Friskola in Erwägung ziehen - wenn dann schon die Alternative "richtige Privatschule", wo tatsächlich die Ausbildung im Mittelpunkt steht und nicht das Gewinnstreben irgendwelcher Investoren.
S-nina
Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Vielen Dank Aelve!Liebe S-Nina, ich hoffe, dass ich Dir einen kleinen Einblick in Privatschulen geben konnte. Ob es in Schweden ähnlich gehandhabt wird, kann ich Dir natürlich nicht sagen.
Genau wie du es beschrieben hast, so kenne ich eben die Aufteilung staatliche Schulen und private. Und bei keiner dieser Schulform steht, wie ich es bisher kannte, das Gewinnstreben im Vordergrund, sondern eben die Vermittlung von Bildung. Ich war selbst auf einem privaten Gymnasium und habe nie gehört, dass diese Schule besondere Gewinne eingefahren noch den Börsengang geplant hätte.
Das habe ich erst am Samstag in der Zeitung gelesen, dass aber die schwedischen "Friskolor" so funktionieren sollen und es wohl sogar schon ganz erfolgreiche Schulen gibt, denen es gelungen ist so große Gewinne einzufahren, dass sie in der Lage sind, diese auch an die privaten Investoren in Form von Dividenden wieder teilweise auszuschütten.
Und genau das bekomme ich nicht zusammen, wie das gehen soll - denn die Schulen behaupten auch, dass sie nur mit dem kommunalen Geld auskommen - also keine zusätzlichen GEbühren seitens der Eltern erheben.

S-nina
- Aelve
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Re: Schwedische Schule: Typ Spielkasino!
Hallo S-Nina,
ja, wenn es so ist, wie Du sagst, dann muß das Geld irgendwo eingespart werden, damit es wieder ausgeschüttet werden kann.
Das kann ja auch bei sparsamem Verhalten gelingen, so stellt die Schule evtl. niedriger entlohntes Personal ein, oder mietet sich günstig ein Gebäude bzw. wird versucht über die Eltern an freiwillige Leistungen zu appelieren, wie z.B. Pflege der Klassenzimmer, oder Einrichtung der Klassenräume aus gespendeten Möbeln usw. Es gibt ja viele Arten des Einsparens, einer kann es, der andere kann es nicht. Pro Schüler 10.000 Euro im Jahr ist keine kleine Summe. Wenn ich bedenke, dass unser Privatgymnasium Pädagogium mit nur 330 Euro Elternbeitrag pro Kind im Monat ausgekommen ist, wobei öffentliche Schulen im Durchschnitt ein viel höheres Budget haben, so war das auch erstaunlich. Muß allerdings noch hinzufügen, dass die Eltern die Lehrbücher selber kaufen mußten, genauso mußten wir das Fahrgeld selber aufbringen. aber es gab kleine Klassen zum Teil mit nur 15 oder 16 Schülern pro Klasse, an den öffentlichen Schulen sind es meistens über 25 Kinder pro Klasse.
Wahrscheinlich kosten die verbeamteten Lehrkräfte so viel, dass die öffentlichen Schulen höhere Kosten haben als das beschriebene Privatgymnasium.
Ich kann mir nicht denken, dass die Qualität der Schule in Schweden darunter leidet, die Du befürchtest. Ich habe leider die Erfahrung sammeln müssen, dass die Qualität an den öffentlichen Schulen, die wir kennen gelernt haben, miserabel war gegen die Qualität der Privatschule. Der Schulleiter dort war auch nur angestellt, er kam aus der Erwachsenenbildung und er hatte auch praktische gute Kenntnisse und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sein Gehalt nicht so hoch war wie die eines Rektors an einem öffentlichen Gymnasium. Darüber hinaus hat er auch noch selbst Unterricht erteilt, seine Büroarbeit als Leiter mußte er nebenbei erledigen. Ich denke auch mal, dass einige Lehrkräfte, die dort tätig waren, nur als Teilzeitkräfte tätig waren, denn einige Lehrkräfte arbeiteten dort, obwohl sie an einer öffentlichen Schule auch angestellt waren und dort deshalb nur ein paar Stunden Unterricht gaben.
Kannst Du nicht mal zu solcher Schule (die evtl. für Euch in Frage kommen würde) hingehen und Dir den Jahresbericht zeigen lassen? Oft wird ja sowas öffentlich ausgelegt, dann weißt Du, wie dort gewirtschaftet wird.Ich hatte auch erst Vorurteile gegen dieses Privatgymnasium Pädagogium, weil man immer irgendwelchen Gerüchten Glauben schenkt.
Viele Grüße Aelve
ja, wenn es so ist, wie Du sagst, dann muß das Geld irgendwo eingespart werden, damit es wieder ausgeschüttet werden kann.
Das kann ja auch bei sparsamem Verhalten gelingen, so stellt die Schule evtl. niedriger entlohntes Personal ein, oder mietet sich günstig ein Gebäude bzw. wird versucht über die Eltern an freiwillige Leistungen zu appelieren, wie z.B. Pflege der Klassenzimmer, oder Einrichtung der Klassenräume aus gespendeten Möbeln usw. Es gibt ja viele Arten des Einsparens, einer kann es, der andere kann es nicht. Pro Schüler 10.000 Euro im Jahr ist keine kleine Summe. Wenn ich bedenke, dass unser Privatgymnasium Pädagogium mit nur 330 Euro Elternbeitrag pro Kind im Monat ausgekommen ist, wobei öffentliche Schulen im Durchschnitt ein viel höheres Budget haben, so war das auch erstaunlich. Muß allerdings noch hinzufügen, dass die Eltern die Lehrbücher selber kaufen mußten, genauso mußten wir das Fahrgeld selber aufbringen. aber es gab kleine Klassen zum Teil mit nur 15 oder 16 Schülern pro Klasse, an den öffentlichen Schulen sind es meistens über 25 Kinder pro Klasse.
Wahrscheinlich kosten die verbeamteten Lehrkräfte so viel, dass die öffentlichen Schulen höhere Kosten haben als das beschriebene Privatgymnasium.
Ich kann mir nicht denken, dass die Qualität der Schule in Schweden darunter leidet, die Du befürchtest. Ich habe leider die Erfahrung sammeln müssen, dass die Qualität an den öffentlichen Schulen, die wir kennen gelernt haben, miserabel war gegen die Qualität der Privatschule. Der Schulleiter dort war auch nur angestellt, er kam aus der Erwachsenenbildung und er hatte auch praktische gute Kenntnisse und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sein Gehalt nicht so hoch war wie die eines Rektors an einem öffentlichen Gymnasium. Darüber hinaus hat er auch noch selbst Unterricht erteilt, seine Büroarbeit als Leiter mußte er nebenbei erledigen. Ich denke auch mal, dass einige Lehrkräfte, die dort tätig waren, nur als Teilzeitkräfte tätig waren, denn einige Lehrkräfte arbeiteten dort, obwohl sie an einer öffentlichen Schule auch angestellt waren und dort deshalb nur ein paar Stunden Unterricht gaben.
Kannst Du nicht mal zu solcher Schule (die evtl. für Euch in Frage kommen würde) hingehen und Dir den Jahresbericht zeigen lassen? Oft wird ja sowas öffentlich ausgelegt, dann weißt Du, wie dort gewirtschaftet wird.Ich hatte auch erst Vorurteile gegen dieses Privatgymnasium Pädagogium, weil man immer irgendwelchen Gerüchten Glauben schenkt.
Viele Grüße Aelve
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.
( Goethe)
http://www.traumhausschweden.de
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