Schweden sozialer als woanders
Schweden sozialer als woanders
Weil ich ja gemeinhin als miesepetriger Statistikfetischist bekannt bin, der alles nur zum Schlechten für Schweden auslegt, dachte ich mir, ich poste mal diesen schönen Bericht hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626765,00.html
Schweden rockt also die Sozialcharts, und nun weiß ich endlich auch, wieso ich mich immer mit den älteren Forumsteilnehmern zoffe:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518 ... -6,00.html
Wir Deutschen haben es einfach nicht so mit dem Generationenverhältnis - dann wäre das auch geklärt.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626765,00.html
Schweden rockt also die Sozialcharts, und nun weiß ich endlich auch, wieso ich mich immer mit den älteren Forumsteilnehmern zoffe:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518 ... -6,00.html
Wir Deutschen haben es einfach nicht so mit dem Generationenverhältnis - dann wäre das auch geklärt.
Zuletzt geändert von hansbaer am 26. Mai 2009 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
- Imrhien
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Re: Schweden sozialer als woanders
Du zerstörst gerade mein Weltbild. Und zwar was Dich und was Schweden angeht... 
Wollte es eigentlich weglassen... aber zur Sicherheit: Das war Ironie!!! man kann ja nie wissen ...

Wollte es eigentlich weglassen... aber zur Sicherheit: Das war Ironie!!! man kann ja nie wissen ...
Re: Schweden sozialer als woanders
... wenn du da mal nicht Wasser auf besondere Mühlen geschüttet hast ... 
Und ehrlich gesagt, wundert es mich schon, wie es Schweden immer auf die Top-Plazierungen schafft. Fast schon wäre ich geneigt zu sagen ... traue keiner Statistik ...

Und ehrlich gesagt, wundert es mich schon, wie es Schweden immer auf die Top-Plazierungen schafft. Fast schon wäre ich geneigt zu sagen ... traue keiner Statistik ...

Re: Schweden sozialer als woanders
Naja, mal im Ernst: die saloppe Präsentation soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es da in Deutschland reichlich Nachholbedarf gibt. Gerade beim Generationenverhältnis zeigt sich, dass Maßnahmen wie das Elterngeld, Ausbau von Ganztagsschulen usw. nur der Anfang gewesen sein können. Auch in den anderen Bereichen darf es eigentlich nicht genug sein, irgendwo im Mittelfeld herumzudümpeln. Besser als andere zu sein heißt ja noch lange nicht, gut zu sein.
Re: Schweden sozialer als woanders
Sicher gibt es in Deutschland Nachholbedarf und auch in Schweden könnte man trotz scheinbarem Spitzenplatz einiges verbessern.Naja, mal im Ernst: die saloppe Präsentation soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es da in Deutschland reichlich Nachholbedarf gibt. Gerade beim Generationenverhältnis zeigt sich, dass Maßnahmen wie das Elterngeld, Ausbau von Ganztagsschulen usw. nur der Anfang gewesen sein können.
In Deutschland soll auf jeden Fall die Kinderbetreuung ausgebaut werden - Ganztageskindergärten mit Mittagessenangebot sind wichtig, um die Berufstätigkeit der Frau zu ermöglichen. Allerdings sollte man auch darauf Ruecksicht nehmen, dass möglicherweise nicht alle Frauen Vollzeit berufstätig sein möchten und ihre Kinder gerne länger selbst zu Hause betreuen wollen - auch diese Frauen darf man gesellschaftlich nicht benachteiligen.
Das schwedische Modell ist ja nicht richtig gleichberechtigt - die Frauen arbeiten nach wie vor in den klassischen Frauenberufen, mit niedrigeren Gehältern und bleiben immer noch den grössten Teil der Elternzeit mit den Kindern zu Hause. Scheitert eine Beziehung, dann hat auch eine Frau in Schweden in der Regel das Nachsehen - entweder sie sucht sich schnellstmöglich wieder eine neue Partnerschaft (Patchwork-Familie) oder sie wendet sich an Socialen wegen Wohnungs- und sonstigen Zuschuessen (Alleinerziehende haben es auch in Schweden extrem schwer).
Ausserdem herrscht in Schweden in den gut bezahlten Jobs - vor allem auf Managerebene - eine reine Männerwelt, wo man nur mit guten Beziehungen aufsteigen kann.
Ein bisschen lustig im Spiegel-Artikel der freudsche "Verschreiber":
Da liegt sogar Italien (das klassische K - K - K (Kinder/Kueche/Kirche)-Land) vorne. Es gibt dort z. B. mehr Frauen in Spitzenpositionen mit gleich hohen Gehältern wie die Männer.Weniger gut schneiden die Skandinavier nur beim Thema Mannagerinnen
Was die Einkommensverteilung betrifft, so finde ich, stimmt die Statistik auch nur zum Teil. Innerhalb der grossen Gruppe herrschen keine grossen Gehaltsunterschiede - doch gibt es in Schweden eine kleine, aber sehr reiche Gruppe, die ueber immense Vermögen verfuegt (Stockholm Danderyd/Lidingö). Der Rest der Schweden ist mehr oder weniger "arm" - d. h. die allermeisten verfuegen ueber kein nennenswertes Privatvermögen - obwohl sie damit angeben, dass fast jeder Schwede sein eigenes Häuschen besitzt (zieht man aber die Schulden ab, bleibt zumeist nichts uebrig).
Schule - keine Ahnung, wie dieser 1. Platz ermittelt wurde - Finnland lag ja bei der letzten PISA ganz oben - Schweden irgendwo in der Mitte. Und ob hier tatsächlich mehr Kinder aus bildungsferneren Schichten zur Uni gehen, wuerde ich auch nicht unbedingt unterschreiben.
Hatte auch mal gegoogelt, ob es mehr Hintergrundinformationen zu dieser Studie gibt - konnte leider nichts finden.
S-nina
- Aelve
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- Lebensmittelpunkt: Deutschland
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Re: Schweden sozialer als woanders
Hallo Hansbaer,
danke für die interessanten Links.
Ich bin genau wie Du der Meinung, dass man sich nicht mit Mittelmaß zufrieden geben sollte und stets versuchen sollte, alles so optimal zu gestalten wie möglich. Wer keine Veränderung herbeiführt bzw. Verbesserung anstrebt, der wird mit der Zeit abgehängt. Das kann man nur vermeiden, wenn man stets bestrebt ist, durchschnittlich laufende Dinge zu verbessern und zu optimieren. Und das gilt für viele Bereiche.
Grüße Aelve
danke für die interessanten Links.

Ich bin genau wie Du der Meinung, dass man sich nicht mit Mittelmaß zufrieden geben sollte und stets versuchen sollte, alles so optimal zu gestalten wie möglich. Wer keine Veränderung herbeiführt bzw. Verbesserung anstrebt, der wird mit der Zeit abgehängt. Das kann man nur vermeiden, wenn man stets bestrebt ist, durchschnittlich laufende Dinge zu verbessern und zu optimieren. Und das gilt für viele Bereiche.
Grüße Aelve
Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.
( Goethe)
http://www.traumhausschweden.de
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- janaquinn
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Re: Schweden sozialer als woanders
Verbesserungen sollten immer in Angriff genommen werden, sowohl in Deutschland als auch in Schweden. Vorallem die Fremdbetreuung für Kinder unter 3 Jahren in Deutschland sieht alles andere als rosig aus und es können sich nunmal nicht alle Frauen entweder vorstellen noch leisten ewig aus dem Beruf zu gehen. Es besteht zwar ein Kündigungsschutz während der Elternzeit, aber ob immer eine konfliktfreie Rückkehr gewährleistet ist, steht auch auf einem anderen Blatt.
Kinder und beruf unter einen Hut zu bekommen ist in Deutschland, durch verschiedene Faktoren erheblich erschwert, da ist die Kinderbetreuung, leider, nur ein Punkt. Kinder können krank werden, manchmal eben auch länger und spätestens dann kommt es zur grossen Zitterpartie.
Ich will Schweden nicht besser reden als es ist und Deutschland nicht schlechter.
Interessant fand ich die Info, dass in Deutschland zwar jede menge Geld ausgegeben wird für die sozialen bereiche, es aber trotz allem nur im Mittelfeld vor sich hindümpelt. In meinen Augen ein problem der Überalterung der deutschen Gesellschaft und auch der sehr hohen Arbeitslosigkeit, gerade unter den geburtenstarken Jahrgängen, die eigentlich " dran wären" mit Einzahlungen in die Rentenkassen ect..
Vom Elterngeld in Deutschland bin ich, persönlich, weniger begeistert, da es eigentlich wirklich nur die Doppel-und Besserverdiener begünstigt, der kleine Hartz IV-Empfänger hat nicht viel davon, da er nichts davon sieht.
Aber dieser Meinung war ich bereits in Deutschland und war glücklich, dass meine Tochter VOR dem Stichtag geboren wurde und ich noch das normale Erziehungsgeld bekommen habe.
Zu Deutschlans Gunsten sollte aber, finanziell gesehen, erkannt werden, das in Schweden gerademal 10% der deutschen Bevölkerungsdichte leben und somit mehr Geld zur Verfügung steht....auf dem Papier.
Wenn man dann in den Zeitungen liest, dass die F-Kassa Familien teilweise über Monate kein Geld zahlt oder auch die A-Kassa...dann wird einem schon anders.
Reformen sind in beiden Ländern dringend notwenig, da täuscht auch keine Spitzenposition drüber weg... in Deutschland das Sozialsystem und die Kinderbtreuung und in Schweden vor allem das gesundheitssystem...
LG JANA
@Nina: Im Hotel meines Mannes arbeiten 90% nur Frauen in Spitzenpositionen...die Männer haben nicht viel zu sagen

Kinder und beruf unter einen Hut zu bekommen ist in Deutschland, durch verschiedene Faktoren erheblich erschwert, da ist die Kinderbetreuung, leider, nur ein Punkt. Kinder können krank werden, manchmal eben auch länger und spätestens dann kommt es zur grossen Zitterpartie.
Ich will Schweden nicht besser reden als es ist und Deutschland nicht schlechter.
Interessant fand ich die Info, dass in Deutschland zwar jede menge Geld ausgegeben wird für die sozialen bereiche, es aber trotz allem nur im Mittelfeld vor sich hindümpelt. In meinen Augen ein problem der Überalterung der deutschen Gesellschaft und auch der sehr hohen Arbeitslosigkeit, gerade unter den geburtenstarken Jahrgängen, die eigentlich " dran wären" mit Einzahlungen in die Rentenkassen ect..
Vom Elterngeld in Deutschland bin ich, persönlich, weniger begeistert, da es eigentlich wirklich nur die Doppel-und Besserverdiener begünstigt, der kleine Hartz IV-Empfänger hat nicht viel davon, da er nichts davon sieht.
Aber dieser Meinung war ich bereits in Deutschland und war glücklich, dass meine Tochter VOR dem Stichtag geboren wurde und ich noch das normale Erziehungsgeld bekommen habe.
Zu Deutschlans Gunsten sollte aber, finanziell gesehen, erkannt werden, das in Schweden gerademal 10% der deutschen Bevölkerungsdichte leben und somit mehr Geld zur Verfügung steht....auf dem Papier.
Wenn man dann in den Zeitungen liest, dass die F-Kassa Familien teilweise über Monate kein Geld zahlt oder auch die A-Kassa...dann wird einem schon anders.
Reformen sind in beiden Ländern dringend notwenig, da täuscht auch keine Spitzenposition drüber weg... in Deutschland das Sozialsystem und die Kinderbtreuung und in Schweden vor allem das gesundheitssystem...
LG JANA
@Nina: Im Hotel meines Mannes arbeiten 90% nur Frauen in Spitzenpositionen...die Männer haben nicht viel zu sagen


Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk
Re: Schweden sozialer als woanders
Ausnahmen bestätigen die Regel ...@Nina: Im Hotel meines Mannes arbeiten 90% nur Frauen in Spitzenpositionen...die Männer haben nicht viel zu sagen

Re: Schweden sozialer als woanders
Das Modell ist gleichberechtigt. Nur ist dann die Frage, ob man die Eltern zwingen soll, zu jeweils 50% zuhause zu bleiben.S-nina hat geschrieben:Das schwedische Modell ist ja nicht richtig gleichberechtigt - die Frauen arbeiten nach wie vor in den klassischen Frauenberufen, mit niedrigeren Gehältern und bleiben immer noch den grössten Teil der Elternzeit mit den Kindern zu Hause. Scheitert eine Beziehung, dann hat auch eine Frau in Schweden in der Regel das Nachsehen - entweder sie sucht sich schnellstmöglich wieder eine neue Partnerschaft (Patchwork-Familie) oder sie wendet sich an Socialen wegen Wohnungs- und sonstigen Zuschuessen (Alleinerziehende haben es auch in Schweden extrem schwer).
Man kann Männer ja auch nicht zwingen, in Frauenberufe zu gehen, und umgekehrt. Gerade hier tut der Staat eigentlich alles, was er kann. Manche Krankenhäuser würden die letzte männliche Trantüte als Krankenschwester einstellen, um vom hohen Frauenanteil wegzukommen. Auch hier bei mir an der Uni haben Frauen immer einen Pluspunkt, weil die Physikerwelt nach wie vor von Männern dominiert ist. Da kann man sich aber auch fragen, ob es Sinn macht, Leute nur wegen ihres Geschlechts einen Job zu geben.
Was mich an der ganzen schwedischen "jämdställhet" etwas stört, ist die unterschwellige Heuchelei, die damit verbunden ist. Mir scheint nämlich sehr oft, dass in Schweden Gleichheit als "Aufhebung der Benachteiligung von Frauen" interpretiert wird. Dass Männer auch mal benachteiligt sein könnten, scheint irgendwie kaum eine Rolle zu spielen.
Das drückt sich schon im ganz banalen aus. Hier in Stockholm gibt es einen sehr populären 10-km-Lauf namens Tjejmilen, der (wie der Name andeutet) ausschließlich von Frauen absolviert werden darf. Niemand stört sich daran, aber wenn es einen populären Lauf nur für Männer gäbe, könnte man fest mit einem Protest rechnen.
Aber auch bei ernsteren Dingen sieht man so etwas. Zwei Drittel aller schwedischen Hochschulen haben Regeln, dass bei einem Übergewicht von Bewerbern des einen Geschlechtes die Bewerber des anderen Geschlechtes bevorzugt werden können. Nun gab es bei der SLU im (sehr gefragten) Tiermedizinstudium den Fall, dass 85% aller Bewerber Frauen sind, weswegen einige Männer zugelassen wurden, obwohl sie nicht zu den besten in Sachen Noten gehören. Es haben 44 Frauen dagegen geklagt - zurecht, denke ich, denn letztendlich soll ja die eigene Leistung entscheiden. Doch was ist mit Studiengängen, in denen 85% der Bewerber Männer sind? Schert sich da irgendjemand darum, wenn Frauen trotz schlechteren Notenschitts zugelassen werden? Ich denke nicht.
Ein anderes Beispiel ist die Regelung des Prostitutionsverbot. Der Freier wird bestraft, aber die Prostituierte bleibt straffrei, denn sie wird per Definition als Opfer gesehen. Soweit ist das noch nachvollziehbar. Offenkundig sind Frauen aber auch dann noch Opfer, die nicht bestraft werden können, wenn sie Werbezettel "Erotisk massage" an Ampelpfosten kleben und sich in bestimmten Internetportalen anbieten. Dass es Frauen geben kann, die sich aus freien Stücken prostituieren und in ihrem Tun durch die garantierte Straffreiheit noch unterstützt werden, scheint bei der Einführung dieser Regelung anscheinend nur den Christdemokraten in den Sinn gekommen zu sein.
Wenn ich solche Sachen sehe, frage ich mich schon, ob hier nicht irgendwo ein ideologischer Tunnelblick entsteht.
Das ist sicherlich so, aber auch hier muss man die Messlatte anlegen. In Deutschland waren im Jahr 2003 bei den 180 größten Unternehmen gerade einmal 7 Frauen im Top-Management. In Schweden sind immerhin rund ein Viertel der Verwaltungsräte Frauen. Weit entfernt vom Wunschzustand, aber trotzdem beachtlich.Ausserdem herrscht in Schweden in den gut bezahlten Jobs - vor allem auf Managerebene - eine reine Männerwelt, wo man nur mit guten Beziehungen aufsteigen kann.
Auch hier ist es eine Frage der Messlatte, die man anlegt. Ich finde die ganzen Porsches, die in Östermalm und Danderyd herumfahren, auch fürchterlich. Jedoch gibt es in Schweden praktisch keine Superreichen. Deutschland hat mit den Aldi-Besitzern, der Familie Klatten etc. einige Superreiche, und manche von denen (siehe Ex-Vorzeigeunternehmer Reinhold Würth oder der Besitzer von Müller Milch) betrachten selbst den jetzigen Zustand noch als unzumutbar und wandern lieber in Steuerparadiese ab. Gegen solche Leute sind in Schweden wohnhafte Superreiche wie die Familie Wallenberg eher kleine Fische.Was die Einkommensverteilung betrifft, so finde ich, stimmt die Statistik auch nur zum Teil. Innerhalb der grossen Gruppe herrschen keine grossen Gehaltsunterschiede - doch gibt es in Schweden eine kleine, aber sehr reiche Gruppe, die ueber immense Vermögen verfuegt (Stockholm Danderyd/Lidingö). Der Rest der Schweden ist mehr oder weniger "arm" - d. h. die allermeisten verfuegen ueber kein nennenswertes Privatvermögen - obwohl sie damit angeben, dass fast jeder Schwede sein eigenes Häuschen besitzt (zieht man aber die Schulden ab, bleibt zumeist nichts uebrig).
Viel wichtiger finde ich aber, dass es keinen echten Niedriglohnsektor gibt. Praktisch jeder Vollzeitjob ist so bezahlt, dass man davon leben kann. Das kann man von Deutschland (und vielen anderen europäischen Ländern) nicht behaupten.
Der Nachteil ist umgekehrt, dass die geringe Lohnspreizung anscheinend zu geringer Sparfreudigkeit führt und die Anreize zum Aufstieg geringer sind.
Es ging dabei wohl um den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildung. An der Qualität des schwedischen Bildungssystems an sich kann man durchaus zweifeln, aber es spaltet einfach weniger auf, was ich positiv finde. Ein Allheilmittel ist das freilich auch nicht. Schweden hat ja eine erschreckend hohe Jugendarbeitslosigkeit.Schule - keine Ahnung, wie dieser 1. Platz ermittelt wurde - Finnland lag ja bei der letzten PISA ganz oben - Schweden irgendwo in der Mitte. Und ob hier tatsächlich mehr Kinder aus bildungsferneren Schichten zur Uni gehen, wuerde ich auch nicht unbedingt unterschreiben.