Schüler stören Holocaust-Stück mit "Heil Hitler"-Rufen
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
@Heike
Ich denke, du hast es nicht so gemeint, aber der Massenmord an den Juden hat sich unter ideologischen, qualitativen und praktischen Aspekten absolut grundlegend von anderen Formen der Repression unterschieden bzw. tut es noch immer. Hierbei ging es darum "unwertes Leben" auszurotten und das in "industrieller Art und Weise".
Ich denke, du hast es nicht so gemeint, aber der Massenmord an den Juden hat sich unter ideologischen, qualitativen und praktischen Aspekten absolut grundlegend von anderen Formen der Repression unterschieden bzw. tut es noch immer. Hierbei ging es darum "unwertes Leben" auszurotten und das in "industrieller Art und Weise".
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
Hmmm... du mischt ein bisschen platte Propaganda, Generalisierungen und richtige Informationen.HeikeBlekinge hat geschrieben:Im Gegensatz z.B. zur Ermordung von Millionen Ureinwohnern durch die Amerikaner hat die modernere Zeit gut fuer die Erinnerung an den Holocaust gesorgt. Und auch das juedische Volk weiss genau ,wie es die Erinnerungen daran wach halten kann.
Schade, denn das färbt die Diskussion so schnell...
Aber du hast einen Punkt: natürlich gibt es Kreise in dem heutigen Israel, die ihre Machtstellung aus der Nutzung derartiger Fakten ziehen, in einer moralisch verwerflichen Art.
Derartige Gruppen gibt es aber überall, die dann Ereignisse aus der Geschichte nutzen, um ihre jeweilige politische Idee zu transportieren. Wenn du aber genau hinschaust, wirst du sehen, das die Israelis genauso inhomogen sind wie die Deutschen, die Schweden etc. etc.
Ob das am besten dokumentierte, weiß ich nicht, aber ohne Frage gut dokumentiert.HeikeBlekinge hat geschrieben:Schliesslich wurde es im Gegensatz zu vielen anderen indigenen Völkern nicht vollständig ausgerottet.
Der Holocaust ist das am besten recherchierte, aufgezeichnete und dokumentierte Geschehen im Rahmen von Menschenmassenvernichtungungen was es gibt.
Es hatten wohl damals alle (auch die Sieger) ein ziemlich schlechtes Gewissen, denn Juden sind über Jahrhunderte überall diskriminiert worden. Und die anderen Länder haben sich nicht selten geweigert, flüchtende Juden aufzunehmen, oder haben (wie in Schwedens Fall) aktiv mitgearbeitet.
Und nicht zuletzt war der Verlauf der Geschichte (Deutschland verliert den Krieg, die amerikanischen Truppen haben Kriegsberichterstatter) und die Technik (Filmkameras sind breit verfügbar und es gibt Farbfilme) hilfreich.
So ja, dieses Ereignis ist gut dokumentiert.
Vergisst eher nicht, da hast du recht. Nicht (mehr) wahrhaben wollen ist vielleicht die bessere Formulierung.HeikeBlekinge hat geschrieben:Also mache ich mir persönlich nicht allzuviel Sorgen das da jemand etwas zu schnell vergisst.
Da hast du absolut und vollständig recht, ja.HeikeBlekinge hat geschrieben:Manchmal bin ich eher traurig, dass anderen, ähnlichen Geschehnissen - vor oder nach dem Holocaust und sogar noch aktuelle - nicht ebensolche Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Heike, snälla... inte denna martyrsången... så tråkig... och så utsliten...HeikeBlekinge hat geschrieben:Aber so etwas darf man natuerlich nicht laut aussprechen...
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
Inwieweit es wann, wo wie darum ging angeblich unwertes Leben auszurotten, dazu lasse
ich mich nicht aus.
In meinen Augen sind Menschen an sich Wiederholungstäter.
Doch, Michael: Man darf es nicht laut sagen.
Und das hat nun rein gar nix mit Märtyrerschaft zu tun - jedenfalls von meiner Seite aus nicht.
Mein Opa war relativer Nazi. Unbewusst.
lg
Heike
ich mich nicht aus.
In meinen Augen sind Menschen an sich Wiederholungstäter.
Doch, Michael: Man darf es nicht laut sagen.
Und das hat nun rein gar nix mit Märtyrerschaft zu tun - jedenfalls von meiner Seite aus nicht.
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
Wenn man den Holocaust als "einmalig" und "grundlegend anders" einstuft, so spricht man alle zukünftigen und vergangenen Progrome als "nicht so schlimm" frei. Ein fataler Irrtum.
Das relativiert z.B. die vielen Millionen Stalin Opfer.
Was heute unsere Aufgabe ist: Wir müssen daraufhin arbeiten, dass so etwas nicht wieder passiert. Leben darf nicht mehr als "unwert" definiert werden. Menschen darf nicht das Personsein abgesprochen werden. In der Richtung haben wir kläglich versagt.
Das relativiert z.B. die vielen Millionen Stalin Opfer.
Was heute unsere Aufgabe ist: Wir müssen daraufhin arbeiten, dass so etwas nicht wieder passiert. Leben darf nicht mehr als "unwert" definiert werden. Menschen darf nicht das Personsein abgesprochen werden. In der Richtung haben wir kläglich versagt.
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
Eben. Und daher läuft die Zeit aus. Ich stimme dir da voll zu.HeikeBlekinge hat geschrieben:In meinen Augen sind Menschen an sich Wiederholungstäter.
Was ist denn ein relativer Nazi? Zudem noch ein unbewusster?HeikeBlekinge hat geschrieben:Doch, Michael: Man darf es nicht laut sagen.
Und das hat nun rein gar nix mit Märtyrerschaft zu tun - jedenfalls von meiner Seite aus nicht.
Mein Opa war relativer Nazi. Unbewusst.
Doch, Heike, man darf das sagen. Nicht um den Holocaust zu verringern, aber schon, um auf andere Ähnliche Taten aufmerksam zu machen.
Ich jedenfalls darf es. Niemand hat bisher versucht, mir das zu verbieten.
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
Ich denke, es ist den Leuten, die getötet werden, egal, wieviele andere getötet werden, aus welchen Gründen sie getötet werden, auf welche Weise dies geschieht usw.Lukä hat geschrieben:der Massenmord an den Juden hat sich unter ideologischen, qualitativen und praktischen Aspekten absolut grundlegend von anderen Formen der Repression unterschieden bzw. tut es noch immer. Hierbei ging es darum "unwertes Leben" auszurotten und das in "industrieller Art und Weise".
Bei fast allen Völkermorden geht es darum, unwertes Leben auszurotten. So z.B. hieß es, Indianer (ja, ich sage Indianer, denn ein bekannter Indianer sagte "Indians call Indians Indians") haben keine Seele, also dürfen sie ruhig getötet werden.
Und die 60 Millionen, die unter Stalin starben, sind sicher nicht "einfach so in den Wirren des Krieges" gestorben (noch heute die offizielle Meinung der Türkei zu den Völkermord an den Armeniern), sondern sicher auch auf eine organisierte Art und Weise.
Alla dessa dagar som kom och gick, inte visste jag att det var livet.
---Stig Johansson
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
@Auswanderer - Das kannst du ja tun, das ist deine Meinung.
Natürlich gibt es keine "Opfer der ersten Klasse" oder "Opfer der zweiten Klasse". Es gibt nur Opfer.
Aber das Einzigartige an den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten lag in der systematischen Vorgehensweise, für die es bis dahin keine Parallelen gab. Schon in den frühen 30er Jahren wurde Diskriminierung gegen alles "undeutsche" und "volksschädigende" legalisiert (!), z.B. durch die Nürnberger Rassegesetze.
Es wurden eigens Behörden und Institutionen zur Vorbereitung von Vernichtungsaktionen geschaffen, denen zunächst behinderte Menschen zum Opfer fielen. Dabei ist zu beachten, dass daran z.B. Beamte, Juristen und Mediziner planmäßig mitgearbeitet haben. Die NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik ist hinsichtlich ihres Organisationsgrades und der dadurch erreichten Vollständigkeit absolut einzigartig. Unter Stalin hatte man zumindest theoretisch eine Überlebenschance, wenn man sich angepasst hat und nicht auffällig wurde. Diese Chance hatten die jüdischen Menschen nicht.
Und genau aus diesen Gründen wehre ich mich gegen die undifferenzierte Gleichsetzung. Die Schoah bleibt einzigartig und mit der versuchten Gleichsetzung mit den Opfern stalinistischer Herrschaft wird neuerdings versucht, die Schuld zu relativieren und reinzuwaschen. Denn genau diese Töne kommen aus dem Raum Ukraine, Lettland, Litauen, die aus Rassismus zu Handlangern des Massenmordes wurden. Hier wird versucht SS-Freiwillige aus Estland, Lettland, profaschistische litauische Milizen und alle anderen Nazi-Kollaborateure zu rehabilitieren.
Natürlich gibt es keine "Opfer der ersten Klasse" oder "Opfer der zweiten Klasse". Es gibt nur Opfer.
Aber das Einzigartige an den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten lag in der systematischen Vorgehensweise, für die es bis dahin keine Parallelen gab. Schon in den frühen 30er Jahren wurde Diskriminierung gegen alles "undeutsche" und "volksschädigende" legalisiert (!), z.B. durch die Nürnberger Rassegesetze.
Es wurden eigens Behörden und Institutionen zur Vorbereitung von Vernichtungsaktionen geschaffen, denen zunächst behinderte Menschen zum Opfer fielen. Dabei ist zu beachten, dass daran z.B. Beamte, Juristen und Mediziner planmäßig mitgearbeitet haben. Die NS-Verfolgungs- und Vernichtungspolitik ist hinsichtlich ihres Organisationsgrades und der dadurch erreichten Vollständigkeit absolut einzigartig. Unter Stalin hatte man zumindest theoretisch eine Überlebenschance, wenn man sich angepasst hat und nicht auffällig wurde. Diese Chance hatten die jüdischen Menschen nicht.
Und genau aus diesen Gründen wehre ich mich gegen die undifferenzierte Gleichsetzung. Die Schoah bleibt einzigartig und mit der versuchten Gleichsetzung mit den Opfern stalinistischer Herrschaft wird neuerdings versucht, die Schuld zu relativieren und reinzuwaschen. Denn genau diese Töne kommen aus dem Raum Ukraine, Lettland, Litauen, die aus Rassismus zu Handlangern des Massenmordes wurden. Hier wird versucht SS-Freiwillige aus Estland, Lettland, profaschistische litauische Milizen und alle anderen Nazi-Kollaborateure zu rehabilitieren.
- meckpommbi
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
eigentlich wird bei diesem thema nur wieder klar das der mensch das schlimmste raubtier auf dieser welt ist und manchmal wuenschte ich die erde schluege endlich so zurueck das die raubtierbazille mensch ein fuer alle mal ausgerottet wird
dann koennte mutter erde uns und die von uns angerichteten greuel vergessen
birgit
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
Mutter Erde ist doch schon dabei sich zu rächen. Denk an den Sturm auf den Philippinen oder nun in Sardinien, den Tsunami oder den Hurrikan in New York und am Golf von Mexico. Ich denke es wird noch schlimmer kommen. Ja, wären wir nicht auf dieser Erde wuerde es Mutter Erde und ihren tierischen und pflanzlichen Bewohnern sicher viel, viel besser gehen. Also Birgit im kleinen anfangen und fuer sich selbst möglichst im Einklang mit Mutter Erde lebenmeckpommbi hat geschrieben:eigentlich wird bei diesem thema nur wieder klar das der mensch das schlimmste raubtier auf dieser welt ist und manchmal wuenschte ich die erde schluege endlich so zurueck das die raubtierbazille mensch ein fuer alle mal ausgerottet wird
dann koennte mutter erde uns und die von uns angerichteten greuel vergessen
birgit
Erika
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Re: Schüler stören Holocaust-Stück mit
In der Vergangenheit, bevor es überhaupt Menschen gab, ist die Erde ein paar Mak komplett abgebrannt. Ein Fallensteller im Polarkreis kann korrigierend eingreifen, wenn es von einer Sorte zu viele Tiere gibt. Die Fallen stellt er so, dass diese gefangen werden und andere dadurch geschont.
Ich möchte nicht auf die Freude verzichten die ich hier auf der Erde habe.
Ein kollektiver Selbstmord (von dem manchmal gefaselt wird) wäre ein faschistischer Akt der wirklich einzigartig in der Geschichte wäre.
Ich möchte nicht auf die Freude verzichten die ich hier auf der Erde habe.
Ein kollektiver Selbstmord (von dem manchmal gefaselt wird) wäre ein faschistischer Akt der wirklich einzigartig in der Geschichte wäre.
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