Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

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Saliddry
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Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Saliddry »

Ich bitte euch nochmal um hilfe ich habe die letzten tage wieder sehr verwirrende/wiedersprüchliche dinge im netz gefunden

1) steuern

ich geh mal 3000 euro brutto aus weils eine beispielrechnung von einer seite is
dort steht das man ca 2/3 an steuern bezahlt

es würden also ca 1000 netto rauskommen welche kosten würden dann noch auf mich zukommen?
auf einer anderen seite steht das der lebensunterhalt eines ein personenhaushalts ca 568 euro beträgt incl miete auto hobby usw

ich weis das man eine extra arbeitslosenversicherung über die gewerkschaft abschliessen kann die beträgt 7% oder verwechsle ich da jetzt was?

welche kosten treffen mich sonstnoch? kann ich bei der obrigen rechnung davon ausgehn das die ca 400 euro frei bleiben weil essen usw ja in den lebenserhaltungkosten drin ist und man damit z.b. ne ratenzahlung aufn haus machen kann oder gibts da noch versteckte kosten?(dann würden sich die lebenserhaltungkosten ja auch wieder reduzeren weil die miete wegfällt)

hab in nem anderem post gelesen das die steuern fürn haus von 1.5 aufn geschätzen wert abgeschafft wurden und nun 5000 kr. jährlich betragen stimmt das so oder werf ich da wieder was durcheinander

sorry mir kommen die gedanken schneller wie ich tippen kann

Thema 2 sozialversicherung

Welche leistungen werden in schweden eigentlich bezahlt? ich hab hier vor wochen mal was mit zahnersatz aufgeschnappt das er in schweden nicht grad billig is

was ist z.b. mit leute die kronische leiden haben oder pflegebedürftige die z.b. mit rüberziehen würden (trifft bei mir zum glück nicht zu )

bitte antwortet wen ihr was wisst und verweist mich nicht auf die suche im netzt diese blöden seiten die man findet haben zum teil keine datumsangabe z.b. krieg ich 2 infos zur steuer einmal sagt man maximal 55% und einmal 2/3 das einkommens was bei mir 66.xxxxxxx% machen würde



ich merk schon das mir die hälfte meiner fragen wieder entfallen sind aber ich meld mich dann in ein paar tagen erneut

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MyHämmer
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von MyHämmer »

Am genauesten können deine Fragen beantwortet werden im Infoheft:

"Schweden, Informationen für Auswanderer und Auslandstätige."

erhältlich über die EURES-Beratungsstellen oder direkt beim Bundesverwaltungsamt in Köln, Tel: 01888/358-0.

In diesem Heft findet du alle Informationen die Steuern, Kranken- und Sozialversicherungen usw. betreffen.

Wir haben uns dieses Heft bestellt, was allerdings 13Euro kostet, und haben darüber eigentlich alle Informationen bezogen, die im Alltag lebenswichtig werden können.

Alle Fragen die dann darüber hinausgehen, kannst du dir dann auch bei EURES-Beratern oder hier im Forum beantworten lassen.

Grüße aus Unterfranken!

PS: Hoffe dir konnte damit geholfen werden, denn wir sind auch noch nicht lange dabei! :lol:
Um jemanden zu kennen ist es nicht wichtig zu wissen was er erreicht hat, sondern zu wissen wonach er sich sehnt!!!

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Auswanderer
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Auswanderer »

Saliddry hat geschrieben:Ich bitte euch nochmal um hilfe ich habe die letzten tage wieder sehr verwirrende/wiedersprüchliche dinge im netz gefunden

1) steuern

ich geh mal 3000 euro brutto aus weils eine beispielrechnung von einer seite is
dort steht das man ca 2/3 an steuern bezahlt
Wie rechet man? Die WWW-Seite, die ich in diesem Zusammenhang
oft erwähnt habe, ist sehr genau, und die Information ist richtig, aber
sie muss richtig verstanden werden. Da sie "arbeitgeberfreundlich"
ist, stellt sie eine möglichst hohe Steuerlast da, z.B. sowohl die
Arbeitgeberanteile als auch die Mehrwertsteuer werden von dem
Gesamtbruttogehalt abgezogen. Dies ist zwar nicht falsch, aber
nicht üblich.

Ganz grob: bei einem Bruttogehalt von EUR 3000 zahlst du EUR 1000
an Steuern. ZUSÄTZLICH (nicht aus deinem Bruttogehalt abgezogen)
zahlt der Arbeitgeber ca. EUR 1000. Und natürlich zahlst du bei
vielen Sachen die Mehrwertsteuer.

Also, beide Antworten stimmen: du zahlst 2/3 an Steuern und Abgaben
(auf die Gesamtkosten für den Arbeitgeber gerechnet, inklusive
Mehrwertsteuer) und du zahlst 1/3 an Steuern (auf dein eigentliches
Bruttogehalt bezogen, ohne die MWSt zu berücksichtigen).

Die "Gesamtkosten" zu betrachten ist nicht üblich, aber die einzige
Möglichkeit, wirklich die Systeme in verschiedenen Ländern zu
vergleichen.
Saliddry hat geschrieben: es würden also ca 1000 netto rauskommen welche kosten würden dann noch auf mich zukommen?
Du hast EUR 2000 netto, wenn man wie üblich rechnet.
Saliddry hat geschrieben: auf einer anderen seite steht das der lebensunterhalt eines ein personenhaushalts ca 568 euro beträgt incl miete auto hobby usw
Essen: 150, Miete: 300, also je nach Auto und Hobby etwas knapp.
Mit 568 kommt man sicher aus, wenn man bescheiden ist.
Saliddry hat geschrieben: ich weis das man eine extra arbeitslosenversicherung über die gewerkschaft abschliessen kann die beträgt 7% oder verwechsle ich da jetzt was?
Richtig, aber gerade hier wird gerade einiges geändert.
Saliddry hat geschrieben: welche kosten treffen mich sonstnoch? kann ich bei der obrigen rechnung davon ausgehn das die ca 400 euro frei bleiben weil essen usw ja in den lebenserhaltungkosten drin ist und man damit z.b. ne ratenzahlung aufn haus machen kann oder gibts da noch versteckte kosten?(dann würden sich die lebenserhaltungkosten ja auch wieder reduzeren weil die miete wegfällt)
Wie gesagt, nach üblicher Rechnung hast du 2000 übrig. EUR 3000
brutto ist aber in Schweden ein gutes Gehalt.

Saliddry hat geschrieben: hab in nem anderem post gelesen das die steuern fürn haus von 1.5 aufn geschätzen wert abgeschafft wurden und nun 5000 kr. jährlich betragen stimmt das so oder werf ich da wieder was durcheinander
Ja, wurde gerade wieder geändert.
Saliddry hat geschrieben: Welche leistungen werden in schweden eigentlich bezahlt? ich hab hier vor wochen mal was mit zahnersatz aufgeschnappt das er in schweden nicht grad billig is
Bis 20 ist man für den Zahnarzt versichert. Ehrlich gesagt, dies finde
ich nicht schlimm, denn Zahnpflege ist weniger Schicksalssache denn
Disziplin. Jeder kann und soll seine Zähne gut pflegen, und von
schlechten Zähnen wird man nicht sterben. Wenn man also überhaupt
etwas aus der Krankenversicherung auslagert, dann dies. Aber auch
hier wird gerade einiges geändert.
Saliddry hat geschrieben: was ist z.b. mit leute die kronische leiden haben oder pflegebedürftige die z.b. mit rüberziehen würden (trifft bei mir zum glück nicht zu )
Wer in Schweden arbeitet oder eng verwandt ist (Kinder, Freundin)
sind im System darin. Im Allgemeinen kann man innerhalb der
EU nicht dorthin ziehen, wo man möchte, wenn man Sozialleistungen
bezieht.
Saliddry hat geschrieben: bitte antwortet wen ihr was wisst und verweist mich nicht auf die suche im netzt diese blöden seiten die man findet haben zum teil keine datumsangabe z.b. krieg ich 2 infos zur steuer einmal sagt man maximal 55% und einmal 2/3 das einkommens was bei mir 66.xxxxxxx% machen würde
Wenn du mehr als ca. 3000 verdienst, zahlst du ca. 55% der Differenz
zwischen dem Gehalt und 3000. Wenn du sehr viel (Millionen) verdienst,
sind die 3000 vernachlässigbar, und du zahlst grob 55%.

Die Frage 2/3 oder 1/3 bei kleinen Einkommen kommt aber daher,
wie man es berechnet (siehe oben).
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---Stig Johansson

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Imrhien
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Imrhien »

Auswanderer hat geschrieben:
Bis 20 ist man für den Zahnarzt versichert. Ehrlich gesagt, dies finde
ich nicht schlimm, denn Zahnpflege ist weniger Schicksalssache denn
Disziplin. Jeder kann und soll seine Zähne gut pflegen, und von
schlechten Zähnen wird man nicht sterben. Wenn man also überhaupt
etwas aus der Krankenversicherung auslagert, dann dies. Aber auch
hier wird gerade einiges geändert.
Wenn Du das nicht schlimm findest, hast Du gute Zähne...
Nicht nur Putzfaule haben schlechte Zähne. Das ist ein Irrglaube. Tut mir leid. Aber mein Zahnarzt bescheinigt mir immer wieder, dass ich meine Zähne sehr wohl pflege, das sieht er. Trotzdem hab ich immer wieder meine Probleme. Ich bin mal gefallen als Kind und habe heute noch an Folgeschäden zu leiden (Kleinste Risse, die nach Jahren erst Probleme machen und vorher nicht aufgefallen sind...). Ausserdem scheine ich stark zu knirschen... da kann ich putzen wie ich will... die gehen trotzdem kaputt davon.

Also ich wäre froh wenn die Versicherung drin ist. Von mir aus mit Beleg vom arzt dass man sie pflegt und dass man oft zur Vorsorge kommt. Das wär mir ja egal. Aber alles privat zahlen... kein Wunder, dass viele das in Polen oder Deutschland machen lassen.

Grüße Wiebke

jörgT
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von jörgT »

Es tut mir leid, aber ich finde diese Einkommensberechnung mit Abzug der Mehrwertsteuer von Bruttoeinkommen total irreführend!
Wer würde in Deutschland auf die Idee kommen?
Ausserdem gibt diese Berechnung die Vergleichbarkeit von Einkommen nicht besser wieder, denn viele Beträge gehen nicht mit ein, z.B. Kitakosten, Schulgeld u.ä.
Man sollte sich besser im Rahmen von Urlaub etc. in seinem "Zielland" informieren und mit Leuten sprechen, die dort bereits leben ... :roll:
Jörg

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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Auswanderer »

jörgT hat geschrieben:Es tut mir leid, aber ich finde diese Einkommensberechnung mit Abzug der Mehrwertsteuer von Bruttoeinkommen total irreführend!
Wer würde in Deutschland auf die Idee kommen?
Wie gesagt, ein Sinn der Seite ist zu zeigen, wieviel an den Staat geht
und wie wenig bei einem selbst bleibt. Das ist nicht üblich. Sonst kenne
ich keine Quelle, wo man alles so genau ausrechnen kann. Man muss
nur genau lesen, aber das sollte man sowieso, wenn es um die
eigene Existenzsicherung geht.

Es ist aber auch die einzige faire Art und Weise, Steuern und Abgaben
in verschiedenen Ländern zu vergleichen. Sonst hat man in einem Land
mehr Mehrwertsteuer, in dem anderen mehr Einkommenssteuer, in
dem anderen Abgaben statt Steuern. Je nach dem, was man zählt,
kommt man auf andere Zahlen. Entscheidend ist, was der Arbeitgeber
insgesamt zahlt und was man insgesamt übrig hat (und, das wird
oft vergessen, was man als Gegenleistung für die Steuern bekommt).
Sonst kann man nichts vergleichen.

Zugegeben, es ist nicht üblich, und innerhalb eines Staates (wofür die
Seite eigentlich gedacht ist) etwas irreführend.
jörgT hat geschrieben: Ausserdem gibt diese Berechnung die Vergleichbarkeit von Einkommen nicht besser wieder, denn viele Beträge gehen nicht mit ein, z.B. Kitakosten, Schulgeld u.ä.
Klar, Stichwort Gegenleistung. Diese sind allerdings je nach
Lebensstil, Kinderzahl usw. unterschiedlich. Wer nur auf das
Nettoeinkommen schaut, ohne zu berücksichtigen, welche
Gegenleistungen der Staat erbringt, ist sowieso verloren.
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Auswanderer »

Imrhien hat geschrieben: Nicht nur Putzfaule haben schlechte Zähne. Das ist ein Irrglaube.
Nehme ich zurück. Das war meine Erfahrung.

Eigentlich bin ich der Meinung, alle Leistungen gehören in die
Krankenversicherung. Aber wenn man welche herausnimmt, dann
sollten das keine Kosten sein, die einen vor die Wahl stellen, sie
zu zahlen oder zu sterben.
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Berta »

Auch wenn es wirklich nicht zum eigentlichen Thema gehört - zu den Zähnen fällt mir auch noch was ein.

Nämlich folgendes: Ich war sehr entsetzt, als mir meine Mitbewohner und auch noch ein paar andere Menschen hier erzählten, dass die nur zum Zahnarzt gehen würden, wenn der Zahnschmerz schon sehr groß ist. Niemand :shock: von den Leuten, die ich kenne (alles Student/innen), war mehr bei einer Vorsorgeuntersuchung, seit die das selbst zahlen müssten, weil das einfach etwas ist, was bei einem studentischen Budget nicht mehr drin ist...

Das nur nebenbei,
Berta.

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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Auswanderer »

Berta hat geschrieben:Auch wenn es wirklich nicht zum eigentlichen Thema gehört - zu den Zähnen fällt mir auch noch was ein.
Immerhin besser, als wenn dir zum Thema Zähne etwas heruasfällt. :-)
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Re: Neue Fragen sozialv. steuern wiedersprüchliche infos

Beitrag von Skogstroll »

Berta hat geschrieben:Ich war sehr entsetzt, als mir meine Mitbewohner und auch noch ein paar andere Menschen hier erzählten, dass die nur zum Zahnarzt gehen würden, wenn der Zahnschmerz schon sehr groß ist. Niemand :shock: von den Leuten, die ich kenne (alles Student/innen), war mehr bei einer Vorsorgeuntersuchung, seit die das selbst zahlen müssten, weil das einfach etwas ist, was bei einem studentischen Budget nicht mehr drin ist...
Eine Untersuchung und Prophylaxe bei einem Tandhygienisten (nicht beim Arzt!) kostet etwa 500-600kr. Zumindest hier kann man das im "Abo" bestellen und bekommt dann einmal im Jahr automatisch einen Termin.
Bei Kindern ist die Untersuchung kostenlos, wird aber neuerdings nur noch alle zwei (!) Jahre gemacht.

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