Hej,
wie wichtig die Sprache ist, weisst Du ja selber, daher gehe ich davon aus, dass Du schwedisch so schnell wie möglich lernen wirst. Mit den Vorkenntnissen anderer Sprachen und dem Sprachelernen an sich, wird es Dir eh recht leicht fallen, vermute ich mal.
Die ganzen Formalitäten werden für Dich relativ einfach sein. Zumindest, wenn Du bei dem Freund einziehen wirst. Dann hast Du den Status Sambo "zusammenwohnend". Das ist ein fester Freund, feste Freundin, die zusammen wohnen. Das macht es Dir recht einfach, da Dein Freund ja Schwede ist. Somit hast Du fast den Status von verheiratet, was die Einwanderung angeht. Klar, als Deutsche hast Du es eh einfach, aber so noch einfacher. Du musst nicht mal den Beweis einer Arbeitsstelle vorbringen als sambo. Du wohnst ja bei ihm und hast damit einen festen Wohnsitz. Da Du länger als ein Jahr im Land leben willst und sambo bist, bekommst Du auch recht schnell die Personennummer und ein Bankkonto sowieso. Dann kannst Du dich mit der PN bei der Kommune direkt zu kostenlosen Schwedischkursen anmelden.
Macht oft Komvux oder ähnliche Schulen. Die Kurse heissen SFI (schwedisch für Anfänger) und SAS (Schwedisch als Fremdsprache) und sind in verschiedene Niveaus aufgeteilt. Fang mit SFI an, vermutlich C oder D. Es geht nur bis D aber A und B sind zu leicht für die meisten Deutschen. Danch kommt dann SAS und dann SAS A und B. SAS B brauchst Du in der Regel wenn Du etwas studieren willst, und für Deinen Beruf gehe ich davon aus, dass das absolut wichtig ist. Es entspricht vom Niveau her svenska b und das ist das was ein schwedische Schüler am Gymnasium macht, wenn er entsprechende Fächer studieren will, die das vorraussetzen. Aber das heisst dann nicht, dass Du fehlerfrei sprichst
Es ist aber gut als "Zeugnis" um dich irgendwo zu bewerben. Damit können die Schweden was anfangen und wissen wie gut Du bist.
SFI und SAS dauern je ca 3 Monate, wenn Du nichts anderes machst und regelmässig zur Schule gehst. SAS A und B dauern ein wenig länger, wobei das echt davon abhängt wie viel Du machst. Wer keine Kinder hat und nicht arbeitet ansonsten, schafft es deutlich schneller. Wer aber eben anderes zu tun hat, braucht länger. Nur als ungefähre Richtlinie.
Zum Arbeiten würde ich vorschlagen sobald Du ein wenig schwedisch kannst, mal nach allen Tourismusstellen zu suchen. Die haben oft Bedarf an Leuten die deutsch können. ZUmindest in der Hochsaison kann das ganz nett sein.
Dann gibt es bei allen Kommunen sowas wie eine ûbersetzerstelle. Man hat fast überall in Schweden das Recht zu einem Dolmetscher auf Ämtern. Also, Arbeitsamt und co. Das könnte natürlich für Dich auch eine Anlaufstelle sein, wenn Du Arbeit suchst. Deutsche Übersetzer werden nicht sooo oft gebraucht. Aber es kommt vor. Und mit Englisch und Spanisch kannst Du vielleicht dann auch was anfangen. Zumindest einen Versuch wert.
Ich bin keine ûbersetzerin, bin aber über solche Arbeiten reingekommen. Tourismus und Texte (Marketing und technische Produktblätter) übersetzen haben mir Türen geöffnet.
Ach ja, noch was. Man bekommt in Schweden Muttersprachenunterricht. Also die Kinder
Das ist eigentlich nicht unbedingt ein so doll beliebter Job, jedenfalls hier bei uns nicht. Er wird schlecht bezahlt und ist recht anstrengend durch viel Fahrerei. Aber auch das ist ein Einstieg. In der Regel bevorzugen sie natürlich ausgebildete Lehrer und da dann die natives. Aber find erst mal einen der für so wenig Geld arbeitet. Von daher kenne ich viele Mutterpsrachenlehrer (verschiedene Sprachen), die nicht ausgebildet sind und viele nutzen das als Sprungbrett in den Arbeitsmarkt. Nicht so dolle für die Kinder aber eben ein Systemfehler, den die Lehrer nutzen müssen.
So, mehr fällt mir nicht mehr ein.
Viel Glück wenn es soweit ist.