Lebenshaltung in Schweden

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Torgum

Lebenshaltung in Schweden

Beitrag von Torgum »

Huhu,

da wir gerade erst anfangen, unsere Informationen zu sammeln, fangen wir mal bei so .... unbequemen INfos an...

was kostet eigentlich das Leben in Schweden?
Das bringt natürlich nur etwas, wenn man auch über das spricht, was man verdienen kann/muss/will :)

Im Moment sind meine Frau und ich beide VOllzeitbeschäftigt, da wir das Land unserer Wahl dann auch gerne mit unserem Genpool beglücken möchte, wäre da natürlich auch die Frage, ob sowas so ohne weiteres möglich ist..

Lauter Fragen..

Ich selbst hab eine Ausbildung im Bereich Verwaltung (gehobener Dienst) und mich dann weitergebildet im Bereich IT (Datenbanken und Serveradministration). Meine Frau hat mal Rechtspfleger gelernt, aber das wird in SChweden vermutlich nichts bringen ;) ... Da wäre dann irgendwas schreibtischartiges angedacht... oder eben Hausfrau und Mutter, wenn das geht ...

viele Grüße

Torgum

Fischkopf

Re: Lebenshaltung in Schweden

Beitrag von Fischkopf »

Hallo Torgum!

Ich tummel mich in mehreren Schweden Foren und habe zum Thema Lebenserhaltungskosten unterschiedliche Meinungen gehört.
Habe durch die Foren Kontakt zu anderen Familien mit Kindern bekommen, die meisten sind der Ansicht das man sich in Schweden noch mehr von seinem Geld erlauben kann. Auch arbeiten meist beide Partner, da es in Schweden eine gute Kinderbetreuung gibt.
Wenn Du mehr über Deine Job Chancen wissen willst, dann geh unter http://www.amv.se (schwedische Arbeitsamt) oder geh auf die Seite des Europaservice. Dort kann man Euch auch Auskunft erteilen, welche Berufe eine Chance haben und welche nicht. Man wird Euch aber auch nach den Sprachkenntnissen Fragen, ein gutes Schwedisch oder ein gutes Business Englisch sind angebracht.

Bis dann
Fischkopf :lol:

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Skogstroll
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Re: Lebenshaltung in Schweden

Beitrag von Skogstroll »

Es ist wie überall: Das Leben kostet Geld.
Spätestens seit der Euro-Einführung sind die Lebenshaltungskosten etwa vergleichbar, aber regional auch sehr unterschiedlich, besonders was das Wohnen betrifft. Ziemlich ähnliche Häuser können in Stockholm mehrere Millionen Kronen und in Norrbotten ein Zehntel davon kosten. Ansonsten ist manches teurer als in Deutschland, manches billiger, vieles etwa gleich teuer.

Von Ausnahmen abgesehen ist das Einkommen niedriger als in Deutschland. Ich persönlich könnte in Deutschland sicher um die 40% mehr verdienen (oder zumindest bekommen), des Geldes wegen geht man also nicht nach Schweden, womit wir beim Unterschied zwischen Lebensstandard und Lebensqualität wären. In den meisten Fällen reicht nur ein Einkommen in der Familie bestenfalls knapp. Unter anderem deshalb sind in Schweden sehr viele Frauen berufstätig. Allerdings hat das auch andere Gründe wie z.B. die im allgemeinen sehr gute Kinderbetreuung und vor allem die etwas anders als in Deutschland definierten Geschlechterrollen - der typische schwedische Mann trägt ein ultracooles keps (deutsch "basecap"??), eine mindestens ebenso coole Sonnenbrille und in der Tasche seiner Shorts gut sichtbar eine Windel. Hausfrau und Mutter ist hier ziemlich "out", "Frauen an den Herd" praktisch kriminell.

Spannend ist die Arbeitssuche. Da läuft viel über persönliche Kontakte, (schwedische) Referenzen sind enorm wichtig. Ich schreibe es in diesem Forum bestimmt das dritte oder vierte Mal, aber entscheidend ist die Frage: Warum sollte eine schwedische Firma einen Deutschen einstellen? Die Antwort: Genau und nur dann, wenn sie (lokal) keinen Schweden mit gleicher Qualifikation bekommt. Das trifft z.B. auf Ärzte und einige andere Handwerker zu, auf viele Berufsgruppen aber nicht. Also kann man nur recherchieren (z.B. auf http://www.ams.se, aber auch z.B. über Stepstone), sich bewerben und sich möglichst nicht die Laune verderben lassen. Im besten Fall braucht man eine Menge Geduld.

Hälsningar,
Skogstroll

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janaquinn
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Re: Lebenshaltung in Schweden

Beitrag von janaquinn »

Hej Torgum, ich kann Skogstroll nur bestätigen, was die Referenzen betrifft. Mein Mann hat innerhalb von 24 h einen neuen Job in Stockholm bekommen, weil der neue Arbeitgeber die Unterlagen von 2 verschiedenen schwedischen Küchenchef´s in Stockholm zugeschickt bekommen hat. Er hatte die E-Mail 15 min. vorher aufgemacht und sofort angerufen. Es ist übrigens die große Mehrzweckhalle von Stockholm "Globen" wo er zukünftig arbeiten wird und sein eigenes Outlet unter sich haben wird, wahrscheinlich Fine Dining oder Catering. Stockholm ist von den Immobilienpreisen mehr als gesalzen, ich habe erstmalm geschluckt. Aber da ich versuchen werde, so schnell wie möglich zu arbeiten, bin gelernte Hotelfachfrau (Tellertaxi :wink: ), werde ich auch versuchen, in der Firma meines Mannes einen Job zu bekommen. Ich freue mich darauf endlich ohne schlechtes Gewissen und Hetze Arbeiten zu können. Es wird unser neues Leben in Schweden erheblich erleichtern. Außerdem bin ich der Meinung, da ich sehr viele Sozialleistungen dieses Landes in Anspruch nehmen werde, ohne auch nur eine Krone in die Kasse eingezahlt zu haben, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, meinen Beitrag zu leisten.

Falls es euch auch nach Stockholm ziehen sollte, und Info´s braucht, meldet euch bei uns. Sobald wir oben sind, können wir vor Ort auch helfen. Was die Branche betrifft, in der du arbeitest, schau mal auf der Homepage der Schwedischen Botschaft nach, soviel ich weiß, gehört die IT-Branche auch zu den gesuchten Berufen.

LG JANA
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