ich komme gerade von einem seeeeeehr ruhigen Dienst nach Hause und wollte nochmal schnell reinschauen.
Ich informiere mich nun schon seit einiger Zeit über die Arbeitsweise und Bedingungen für Hebammen in Schweden,habe aber noch längst nicht alles geklärt,was mich so interressiert.Was ich bisher schon in Erfahrung bringen konnte,ist die Arbeit in der vårdcentral.Hier ist es so,dass nach Terminabsprache (für die Frau) die Vorsorge durch die Hebamme gemacht wird,mit allen notwendigen Untersuchungen.Einen Arzt sieht die Schwangere maximal 3mal in der Schwangerschaft (wenn überhaupt notwendig).Zur Geburt geht Frau dann in die Klinik -über dieses Detail habe ich leider noch keine ausreichenden Informationen( Arbeitsweise,rollendes System?Betreuungsschlüssel...).MeinesWissens sind die "Liegezeiten nach der Geburt sehr kurz,max. 3 Tage,dann geht es wieder nach Hause.Die Hebamme in der zuständigen vårdcentral bekommt per Fax einen Kurzbericht über den Geburtsverlauf und setzt sich mit der Frau in Verbindung um einen Untersuchungstermin zu vereinbaren.Die Betreuung durch die Hebamme geht wohl ca 10 Tage,dann ist eine Kinderkrankenschwester für die Untersuchungen beim Kind zuständig und für die Frau weiterhin die Hebamme,das wird für mich eine grosse Umstellung, weil ich bis zu 8 Wochen beide betreue und für Fragen und Probleme auch darüber hinaus für "meine " Frauen ansprechbar bin . Aufgrund der räumlichen Entfernung ist eine Betreuung zu Hause,wie in Deutschland üblich,natürlich nicht machbar.Hausgeburtshilfe gibt es nach meinem bisherigen Wissensstand nicht.In Schweden gibt es ebenfalls Geburtsvorbereitungskurse.
@ Wiebke:
In Deutschland sind Ultraschalluntersuchungen durch die Hebamme nicht üblich,ich habe das zwar in meiner Ausbildung(allerdings noch zu "Ostzeiten") gelernt,aber es gehört nicht zu den Hebammentätigkeiten(aber ich habe da kein Problem zu delegieren,zumal ich anhand anderer Untersuchungen mir ein sehr genaues Bild von der Situation machen kann).
Klinikgeburt und Anwesenheit eines Arztes: übliche Vorderung von Ärzteseite im Krankenhaus,bei normalem Verlauf nicht zwingend notwendig,aber eben üblich.Idealerweise hält sich dieser aber im Hintergrund und macht nichts.
Hebammenbetreuung generell: Leider ein grosses Konkurrenzdenken,wir Hebammen bekommen die Frauen erst viel zu spät "in die Finger" und viele niedergelassene Ärzte sind eben nicht scharf darauf,dass die Frauen so genau über das Betreuungsangebot informiert sind.Die Schwangerschaft wird hier durch den Gynäkologen bestätigt,in Schweden durch die Hebamme,damit sind die Weichen gestellt...
Hier sind auch ganz klar die Krankenkassen gefragt,da sollten die Zuständigkeiten viel klarer definiert werden!
@ Oliver: erklär mir doch bitte nochmal was du mit "rollendem System "meinst, Schichtarbeit(ist auch hier üblich,wenn ihr nicht gerade eine Beleghebamme hattet)?
So,vielleicht war das ja für den Einzelnen nochmal ganz interressant,wer noch Informationen hat,gerne her damit.
Trevlig helg och god kväll
Susanne
