Hallo zusammen,
den ersten smörfilm mit der Rechtsanwältin aus Stockholm habe ich mir angeschaut. Wenn die Handlung am Wolfgangsee oder Starnberger See stattgefunden hätte, hätte sie sogar weniger unstimmig gewirkt, aber nicht weniger kitschig. Diese ausgeprägte Wirklichkeitsferne war ja volle Absicht der Macher dieser Filme, damit die Zuschauer sich nicht von negativen Assoziationen aus dem wirklichen Leben einholen lassen. Warum lässt man die Handlung dieser Filme dann nicht gleich in letzter Konsequenz auf einen anderen Planeten geschehen? Dann wäre wenigstens nicht zu befürchten, dass einige Zuschauer sich ein völlig falsches Bild von Schweden machen, nämlich Schweden als eine Art Hochglanz-Version von Deutschland auffassen.
Die Brauerei
http://sv.wikipedia.org/wiki/Nils_Oscar ... C3%A4nneri gibt es tatsächlich dem Namen nach. Das war eigentlich Placement. Kleine Brauereien sind in Schweden übrigens so gut wie ausgestorben, wie man unter
http://sv.wikipedia.org/wiki/Bryggeri nachlesen kann. Die Idee mit der Brauerei war also auch so eine Abstrusität des Drehbuchs, die man gewählt hat, weil sie so schön in die deutsche bodenständige Denkweise hineinpasst, die mit Systembolag nichts anfangen kann.
Ansonsten unfreiwillige Komik in den Dialogen durch die steifen Anreden mit "Sie"
http://de.wikipedia.org/wiki/Du-Reform und das "Guten Tag" wie "Guten Morgen". So redet keine Schwede. Lustig auch die Ausrede, er würde im Stau stecken.
Die nachfolgende Sendung "Det perfekta landet" ist unbedingt sehenswert gewesen und bietet Stoff für reichliche Diskussionen. Als zum Schluss der Sendung die Autorin Inga Lindström zugab, wie es ihr "etwas Angst macht", dass ihre Filme im schwedischen Fernsehen gezeigt wurden, konnten wir uns vor Lachen nicht mehr halten. Genau dieser Satz von ihr war überhaupt das Beste vom ganzen bisherigen Fernsehabend.