Hat jemand damit Erfahrung?

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Schumbi
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Hat jemand damit Erfahrung?

Beitrag von Schumbi »

Hallöchen!

Also die Suchfunktion habe ich schon benutzt - leider ohne Erfolg.... :(

Gerne würde ich wissen, ob jemand von euch Erfahrung damit hat, in Schweden zu leben und in Norwegen zu arbeiten.
Macht das jemand von euch?
Könnt ihr uns davon zu oder abraten?
Weiß jemand, wie das dann mit den Steuern ist?

Vielen Dank schon Mal für eure Antworten!

Liebe Grüße,

Ingrid

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Skogstroll
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Re: Hat jemand damit Erfahrung?

Beitrag von Skogstroll »

Hej Ingrid,

nein, Erfahrungen habe ich damit nicht, aber du schränkst dich natürlich enorm ein. Wenn du Forschung betreiben willst (wenn ich das richtig sehe, wird es wohl auf den parmazeutischen Sektor hinauslaufen, oder?), dann bist du an eine Uni oder ein grösseres Unternehmen gebunden. Solche gibt es eigentlich nur in grösseren Städten, und die liegen in Norwegen historisch bedingt an der Küste. Im Süden ist diese Küste meist ziemlich weit weg von Schweden, im Norder zwar näher dran, aber dafür sind die geographischen Gegebenheiten nicht unbedingt verkehrsgünstig, sprich: Das Fjäll ist im Weg. Und dann soll es ja möglichst noch Arbeit für beide geben.
Nimmst du einen grösseren Pendelabstand in Kauf, verbringst du wieder so viel Zeit im Auto, dass die erhoffte Zeit mit der Familie wieder weg ist.
Ganz nebenbei musst du dich noch mit zwei Fremdsprachen herumschlagen, mit einer bei der Arbeit, mit einer anderen mit den Nachbarn und beim Einkaufen. Nun sind Norwegisch und Schwedisch recht ähnlich, aber das muss beim Lernen kein Vorteil sein. Oder du baust darauf, mit Norwegisch auch in Schweden verstanden zu werden.
Deine Wünsche bedeuten insgesamt eine enorme Einschränkung für euch selbst, und es müsste - rein mathematisch und geographisch betrachtet - ein enormer Glücksfall eintreten, um das realisieren zu können.
Ich würde euch empfehlen, in EIN Land auszuwandern, nicht in ZWEI.

Skogstroll

Schumbi
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Re: Hat jemand damit Erfahrung?

Beitrag von Schumbi »

Hallo und vielen Dank für Deine Antwort! :D

Also, es müsste für den Anfang nur ein Arbeitsplatz sein. Ich möchte gerne noch zwei Jahre daheim bleiben. Mit der Uni in Uppsala habe ich schon eine Regelung gefunden, die es mir erlauben würde mein Studium auf die Entfernung zu beenden. Normalerweise geht das natürlich nicht, aber ich muß nur noch zwei Prüfungen ablegen und die dazugehörigen Kurse besuchen. Allerdings ist der Besuch der Kurse nicht Pflicht und bei einem Gespräch mit den Profs wurde mir gesagt, daß ich die Unterlagen auch von zu Hause aus durcharbeiten könnte. Ich würde also praktisch die Prüfungen ablegen und danach wieder daheim bleiben bei der Kleinen. Das ist unabhängig davon, ob wir an die Grenze ziehen oder irgendwo anders hin.
Später, um den Doktor zu machen müsste ich allerdings entweder an die Uni oder in ein "Unternehmen". Da würden sich natürlich die größeren Städte anbieten. Da hast Du natürlich Recht :!:
Mein Studium läuft nicht auf den pharmazeutischen Sektor hinaus sondern auf "Genmanipulation" - steinige mich bitte nicht, an Bakterien und Viren.
Mit der Uni in Oslo habe ich noch gar keinen Kontakt aufgenommen, das müsste ich natürlich noch machen!

Allerdings haben wir das noch nicht bis zum Ende durchdacht :!:

Der EURES Berater machte uns diesen Vorschlag und berichtete von vielen, die es so gemacht haben. Deswegen fragte ich nach Erfahrungen.

Wir haben eine Familie aus Schweden kennen gelernt, die seit Jahren pendeln. Der Mann arbeitet in Sarpsborg (oder wie man das schreibt) und sie wohnen in Björneröd. Er hat nur eine Stunde Fahrweg hin und zurück und davon können wir nur träumen! Wir wohnen zwar in Stuttgart und es ist nur ein Katzensprung nach Weissach (35 km) aber mein Mann ist durch den Verkehr zwei Stunden unterwegs!

Du siehst also, es ist alles noch nicht wirklich durchdacht. Wir beschäftigen uns zwar seit Jahren damit, aber eben nur mit Schweden. Gott sei Dank stehen wir nicht unter Druck auswandern zu müssen! Wir haben so lange Zeit, wie wir wollen und wenn es nicht klappen sollte geht die Welt nicht unter.
Wir sind nach wie vor überzeugt auch in Schweden einen gut bezahleten Arbeitsplatz zu finden. Der EURES Berater hat uns da aber ganz andere Geschichten erzählt....
Nun werden wir mal schauen, alles abwägen, uns die Grenzregion erst einmal anschauen, denn da waren wir noch nicht - nur durchgefahren.

Wenn Du noch weitere Tips hast, freuen wir uns sehr!
Vielen Dank für Deine Sichtweise der Dinge, denn Du hast natürlich mit vielem Recht!

Liebe Grüße,
Ingrid

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Imrhien
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Re: Hat jemand damit Erfahrung?

Beitrag von Imrhien »

Hej,

ich sehe grade, dass Ihr wohl 2x das gleiche Thema habt :)

Und ich sehe, dass Ihr doch schon sehr gut vorbereitet seid und mehr durchdacht habt als viele andere die sowas planen... Ausserdem habt Ihr Zeit und sprecht schon teilweise die Sprache. Besser kann es doch dann nicht laufen. Ich würde empfehlen so weiter zu machen und Euch jemanden zu suchen der die ganzen rechtlichen Dinge mit Euch durchgeht. Aber wenn Ihr auch schon Leute kennen gelernt habt, die das machen, wisst Ihr ja auch schon dass es klappen kann.
Und Du hast sogar schon mit der Uni geredet, das ist doch toll. Ich war bisher nur drinnen und hab mal so geschaut :(
Eines ist aber schon mal fast sicher. Die wahrscheinlichkeit, dass Du als Frau mit einem kleinen Kind einen Job (vielleicht gar Teilzeit) in diesem Bereich bekommst, ist in Norwegen und Schweden deutlich höher als in Deutschland. Forschung und Kind, das verträgt sich schlecht. Zumindest kenne ich einige die da ganz schnell ihren guten Posten verloren haben...

Ich wünsche Euch von Herzen viel Glück bei Eurem Vorhaben!

Liebe Grüße

Wiebke

Schumbi
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Re: Hat jemand damit Erfahrung?

Beitrag von Schumbi »

Hallo Wiebke!

Vielen Dank für Deine Wünsche! :D

Ich finde allerdings, daß wir trotz der vielen Jahre, die wir schon inverstiert haben, noch am Anfang unserer Planung und Organisation stehen. Ich denke oft, wir sind noch gar nicht richtig vorbereitet :?
Das liegt wahrscheinlich an meinem - mein Mann nennt es so - "Kontrollzwang". Bevor ich einen Schritt wage, dauert es ewig und wenn dann nicht alles wie am Schnürchen klappt....ohje!

Außerdem ist es nicht unsere erste Auswanderung. Wir waren auch schon beruflich in Australien. Da hatten wir allerdings fast keine Zeit für die Vorbereitungen. Gott sei Dank hatten wir einen Relocation Service (leider einen schlechten), der die ganzen Formalitäten erledigte. Also haben wir zumindest schon ein wenig Erfahrung.

Das mit den Unis habe ich als erstes geklärt. Eigentlich wollten wir schon vor Jahren gehen und ich hätte dann dort mit dem Studium angefangen. Aber da gab es dann doch zu viele Dinge, die nicht geklärt waren und so habe ich dann doch hier angefangen - beenden wollte ich es aber immer in Schweden.
Mich hat dann doch sehr erstaunt, wie nett die Leute an der Uni sind. Ich habe die Situation geschildert und die Profs wurden sofort gerufen um mitsprechen zu können! Alles ganz locker und alle sehr hilfsbereit!
Weil für uns immer klar war, daß wir uns nicht nur auf die Universitätsstädte fixieren wollen und können. In erster Linie muß ein Einkommen gesichert sein!

Genau diese Auskunft, die Du ansprichst mit dem Job habe ich hier in Deutschland auch bekommen. Schwierig bis unmöglich. Gruselig!

Was möchtest Du denn studieren?
Bist Du auch am Auswandern?

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