God Morron, es ist eine unchristliche Zeit, aber meine Kids sind Frühaufsteher und haben kein Erbarmen mit ihrer Mama

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Egal, eigentlich mag ich den Morgen und seine Ruhe, die Kinder spielen in ihren Zimmern und ich geniesse meinen ersten Kaffee.
Gestern abend haben wir bei einem leckeren Essen und Cola bzw. Bier auf unser neues Leben und den neuen Job angestossen. Ich habe gestern soo viel erfahren, daß ich es erstmal verarbeiten musste. Mein Mann hat mich nämlich seinen Chef empfohlen und ich soll mich auf jeden Fall bei ihm melden, sobald ich mein Englisch aufgefrischt habe, was in den letzten Jahren leider eingerostet ist, weil wir zuhause nur deutsch sprechen, und das schwedisch richtig beherrsche,denn er sucht immer gutes Servicepersonal mit einer grundsoliden Ausbildung. Und da ich in der gehobenen Gastronomie gelernt habe, mit allem was dazugehört, und auch in guten Häusern gearbeitet habe, steht einem Job für mich also auch nix mehr im Wege, außer der Sprache und daran arbeite ich. Ich soll mich entweder im Juni oder im September melden, dann haben wir ein Interview. Er gibt mir die Zeit, die Sprachkurse in Ruhe zu machen und die 5-6 Monate werden wir schaffen mit einem Gehalt durch zukommen, bzw. sucht meine Schwester auch von D. aus einen Job, nimmt auf jeden Fall ihre Unterlagen mit zum Info-Tag. Wie sieht es eigentlich aus im Makler-geschäft, meine Schwester hat nämlich eine Umschulung zur Fachfrau für Wohnungs-und blablabla, weiß nicht mehr wie das heißt, auf jeden fall im Immobilienbereich, gemacht. Gebe es da eine Chance bei guten Schwedisch, meine Schwester lernt auch schon, wird mit mir auf jeden Fall die Kurse machen und in dieser Zeit versuchen einen anderen Job zu bekommen. Hier in D. gilt sie als schwervermittelbar, da sie die, für den arbeitsmarkt tödliche, 40er erreicht hat.

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Nächste Woche geht es in Düsseldorf erstmal auf´s Konsulat, Personennummer beantragen, dann haben wir die auch schon in der Tasche, den Arbeitsvertrag haben wir ja in der Hand.
Im Monent kommen wir uns vor wie die reinsten Glückspilze, einen Job haben wir schon, der zweite ist in Reichweite und den dritten werden wir sicherlich auch finden. Es ist wie ein Traum!
Mein Mann hat mir die Bilder von Stockholm gezeigt, eine wunderschöne Stadt, und ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als dort zu leben. Die Ostsee vor der Haustür, davon habe ich immer geträumt, ich liebe das Meer, und soviel zu entdecken.
Im Frühjahr werden wir unseren ersten "Globen"-Besuch machen, beim
Melodifestivalen 2007, denn da sollen 3 der 4 ABBA auf jeden Fall da sein

, *herzkasperlbekommen*, meine Schwester weißn noch nix von ihrem Glück! Werde ich ihr erst heute abend erzählen! Hoffentlich fällt sie nicht von der Couch!
Was unsere Haussuche betrifft, lassen wir uns nicht stressen, sondern werden nun wahrscheinlich doch erstmal mieten, um Geld beiseite zu legen und dann in Ruhe zu schauen, denn wir haben uns mit den Gedanken angefreundet nicht unter 2-3 Millionen SEK zu bekommen, also heisst es sparen und nach Schnäppchen suchen. Hauptsache wir haben erstmal ein Dach über dem Kopf. Ich habe gestern einiges über den schwedischen Arbeitsmarkt erfahren, über die Situation der Arbeitnehmer und habe nur mit demKopf geschüttelt. Wir werden zwar am Anfang ein bißchen weniger verdienen, aber das nehmen wir gerne in Kauf und verstehen auch, daß wir nicht das gleiche Gehalt bekommen können, wie jemand der fliessend schwedisch spricht, wäre auch wirklich zu viel verlangt. Erstmal kleine Brötchen backen und langsam steigern.
Der neue Chef meines Mannes hat ebenfalls nur mit dem Kopf geschüttelt und ziemlich ungläubig geschaut, als Rey ihm über die Situation der Fachkräfte in Deutschland erzählt hat. Er kann es einfach nicht verstehen, daß solche Menschen, die hervorragend ausgebildet sind, einen Lebenslauf und Zeugnisse vorweissen können, dermassen mit Füssen getreten werden und am Ende wirklich die Flucht nach vorne antreten und einen solchen Schritt machen, weil sie in Deutschland nicht für ihre Leistungen und ihr Können geachtet werden. Gut ausgebildetet Fachkräfte mit einem gewissen Quentchen Mut und vernünftigen Sprachkenntnissen haben auf jeden Fall eine Chance einen Job zu finden.
Oder wie sagte Gottfried: Wer es in Deutschland geschafft hat...schafft es auch in Schweden!"
Es hat ein wenig gedauert, aber ich habe nun erkannt, daß mir, wenn ich es will und den Mut habe, die ganze Welt aufsteht. Ich weiß, was ich kann, ich weiß was ich will und ich arbeite an der Sprache. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
LG JANA
Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk