God Morgon, so kurz vor dem Umzug möchte noch ein wenig hier schreiben. Es freut mich sehr, das dieser Thread von euch so gern gelesen wird und vielleicht hilft der dem einen oder anderen auch dabei zu erkennen, wieviel man schaffen kann.
In 17 Tagen werden wir in der neuen Heimat sein, ein grosses Abenteuer wird beginnen und wir werden sehen, wie es ausgeht. Ob sich unsere Träume und Wünsche erfüllen, und welche Träume platzen werden wie Seifenblasen.
Wir werden nun doch eher den Landweg über Dänemark nehmen, der zwar länger ist, aber wir möchten gerne über die Öresund-Brücke fahren und hoffen, das wir es am Tag schaffen damit wir auch was sehen. Aber wahrscheinlich wird es eher nachts sein.
Mittlerweile steht die liste der Sachen, die wir in Schweden für die neue Wohnung kaufen werden, am Montag geht es zu IKEA und etlichen anderen Möbelgeschäften und am Dienstag wird die PN beantragt, damit wir so schnell wie möglich den SFI besuchen können. Meine Schwester und ich haben uns zum Ziel gesetzt spätestens zu Weihnachten halbwegs fliessend schwedisch zu sprechen, da unser Heimlernen der Schwedisch-Lektionen doch etwas zum erliegen gekommen ist. Ich werde mich am Anfang mit Englisch durchschlagen müssen, was mir sehr unangenehm ist, aber da ich in letzten 5 Wochen ständig ein krankes Kind zuhause hatte, war leider nicht mehr viel mit lernen.
In 2 Wochen sehen wir endlich unseren Papa wieder, und sind schon sehr sehr aufgeregt. Mein Mann hat heute Geburtstag und muss ihn auch allein feiern, zumindest ohne seine Familie. Aber wir werden in Schweden unsere beiden Geburtstage nachfeiern und gleichzeitig auf unser "neues" Leben anstossen.
Aber auch einige traurige Entscheidungen waren in den letzten Tagen zutreffen, so werden wir uns von unseren Katzen trennen, denen wir die lange Reise und die neue Situation mit den beiden Katern meiner Schwester nicht zumuten möchten. Sie werden ab Ostermontag hier in W´tal ein neues Zuhause haben. Im Moment verdränge ich diesen Tag noch erfolgreich, da ich sehr an meinen beiden Kitty´s hänge, schliesslich gehören die beiden seit 8 und 10 Jahren zu unserem Leben und die Kinder hängen auch sehr an den beiden. Aber da ich meine Mäuse so sehr liebe, möchte ich nur das beste für sie. So werden sie mit Schutzvertrag an die neuen Besitzer abgegeben und meine Freundin schaut regelmässig unangemeldet dort vorbei. Sollte sie erkennen, das es den beiden nicht gutgeht, holt sie meine Katzen sofort dort raus und ruft mich in Schweden an, dann hole ich sie sofort wieder zu mir.
Auch lasse ich abends, wenn es ruhig in der Wohnung ist, die Kinder schlafen, die letzten Jahre und Monate Revue passieren, denke an die schönen und die traurigen Erlebnisse in meinen Leben. Dann halte ich stumme Zwiesprache mit meiner Mama, die vor knapp 4 Jahren an Darmkrebs gestorben ist, und frage mich, was sie wohl zu dieser Entscheidung gesagt hätte. Ich bin davon überzeugt, das sie zwar sehr traurig gewesen wäre, aber sie verstanden und gebilligt hätte. Uns dabei unterstützt hätte.
Eigentlich war für den 13. April ein Treffen mit meinem Vater geplant, den ich seit 3 Jahren nicht gesehen habe, weil wir einige Zeit keinen Kontakt hatten, aber er hat es kurzfristig abgesagt, weil er den Abschied nicht möchte. Gut, ich muss es akzeptieren, auch wenn es weh tut. Ich hoffe nur,das es nicht eine vertane Chance gewesen ist, da er schwer nieren-krank ist und 3x wöchentlich zur Dialyse muss.
Mittlerweile habe ich innerlich mit Deutschland abgeschlossen, aber bin noch lange nicht in Schweden angekommen. Also irgendwie bin ich zur Zeit staatenlos, nirgendwo richtig zuhause. Aber ich hoffe, in Schweden meinen Platz zu finden und vielleicht endlich wieder ein richtiges Heimatgefühl zuhaben, was ich hier in Deutschland schon sehr lange nicht mehr hatte. Wir werden sehen, was sich in Schweden ergibt, wie es sein wird und wie und wann wir dort richtig ankommen. Wir wollen uns komplett integrieren, wie lange es dauern wird, darüber möchte ich keine Prognose abgeben, weil wir uns nur unnötig selber unter Druck setzen und damit selber blockieren würden.
Nun gut, ich werde in den nächsten Tagen wieder schreiben und mein Tagebuch weiterführen, zumindest solange ich noch online sein kann.
LG JANA

Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk