Als Vater von 2 Kindern (15 und 6) und selbst mal Kind gewesen (auch wenn einige das nicht glauben, denke ich kann ich auch meinen Senf dazugeben. Als erstes muss man bedenken (weiß ich noch wage aus eigener Erfahrung) das Jugendliche einen sehr eingeschränkten Horizont haben. Sie sehen nicht was für die Familie wichtig ist, sie sehen nur sich und ihre Probleme (und von denen hängt ja schließlich der Fortbestand der Menschheit ab

). Dir/Euch (Deinem Partner ebenso) bleibt nichts anderes als in einem Familienrat alle Beweggründe auf den Tisch zu legen. Alle für´s und wieder einbeziehen (und vor allem die Belange der Tochter nicht einfach vom Tisch fegen, sondern auch sachlich auf die Probleme eingehen. Sie muss sich ernstgenommen fühlen). Dann auf die (eure) Beweggründe kommen. Ihr habt ja bestimmt wichtige Gründe dafür, dass ihr geht. Diese betonen. Was nützt ein Freund, wenn die Familie keine Zukunft hat. Dann Alternativen aufzählen (sie kann ja ihren Freund zu Euch kommen lassen, Billigflüge gibt es ab 19€ und Ferien gibt es genug), und erklären, dass eine junge liebe soetwas auch aushalten muss. Auch hier evtl. entstehende Fragen nicht einfach vom Tisch wischen sondern besprechen. Die Tochter aber immer um eigene Vorschläge bitten (einen Vorschlag den sie macht [wenn er Euch in den Kram paßt] kann sie ja hinterher schlecht ablehnen. Hinterher alle Punkte zusammentragen und dann sollte es eine vernünftige Lösung geben. Sollte sie dann immer noch nicht wollen, dann hast Du keine andere Wahl. Dann geht es nur darum wer seinen Kopf durchsetzt. In dem Fall erklärst du ihr die Nahrungskette und ihren Platz in selbiger. Sprichst ein Machtwort (machst sie aber darauf aufmerksam das du es ja mit ihr versucht hast, aber es ihr nicht um die Sache (Wohl der Familie) geht sondern nur um sie selbst, und das kann sie nicht entscheiden sondern nur Du.
Das schreibe ich Dir nicht weil ich Oberlehrern will, sondern das sind Erfahrungen mit Jugendlichen aus meiner Zeit als Ausbildungsmeister.
Kein muss, aber evtl ein roter Faden für Dich.
Mein Sohn war schulisch ein wenig "desorientiert" und so bot ich ihm an, in der Firma in der ich bin in den Sommerferien 14 Tage zu arbeiten. Ich sprach mit einem meiner Produktionsleiterkollegen und bat um einen "sch..." Arbeitsplatz für ihn. Das Wasser sollte ihm in der Kimme kochen (darf man das so sagen?). Von 10 Arbeitstagen musste er das 8 Tage lang machen. Der war abends fertig

. Dann, die letzten 2 Tage durfte er mit mir gehen. Workshop mit Frühstücksbuffed, Gruppengespräche mit der Mannschaft, Gleitzeit (kommen und gehen wann man will, Hauptsachen min 8 Std gearbeitet) Freitags Würstchenrunde, Sabbelrunden mit den anderen Produktionsleitern. Also Easy going. Nach den 14 Tagen erzählte ich ihm was beide Seiten verdienen (na gut, bekommen). Und fragte ihn dann wie er in Zukunft sein Geld verdienen möchte. Die Antwort ist schnell gekommen. Ihm dann zu erklären, das dies nur über Schulbildung und lernen möglich ist war kaum noch nötig. Und seit dem kommen immer recht gute Noten ins Haus. Ohne Druck von unserer Seite.
Gruß Jörg