Auswandern mit Kindern?
Re: Auswandern mit Kindern?
Wir sprechen mit unseren Kinder nach 1 1/2 in Schweden zuhause nach wie vor deutsch, weil es sich einfach unnatürlich anhörst, wenn wir was anderes sprechen. Es fällt jedoch auf, dass die Beiden beim Spielen immer häufiger schwedisch miteinander sprechen, einfach, weil sie es aus dem Kindergarten so gewohnt sind. Sie sprechen aber auch nach wie vor sehr gut deutsch.
@Imrhien:
Ich weiß gar nicht, ob man Kinder, die viele Sprachen lernen, beneide sollte. Ich bin überzeugt, dass man es ihnen dadurch sehr schwer macht, eine eigene Identität zu finde. Die Gefahr ist doch, dass sie sich zwischen den unterschiedlichen Kulturen hin- und hergerissen fühlen. Die Risiko wäre mir für meine Kinder zu groß.
@Imrhien:
Ich weiß gar nicht, ob man Kinder, die viele Sprachen lernen, beneide sollte. Ich bin überzeugt, dass man es ihnen dadurch sehr schwer macht, eine eigene Identität zu finde. Die Gefahr ist doch, dass sie sich zwischen den unterschiedlichen Kulturen hin- und hergerissen fühlen. Die Risiko wäre mir für meine Kinder zu groß.
Re: Auswandern mit Kindern?
Das hab`ich mich schon immer gefragt....wie ist das ?
Wenn man zweisprachig aufwächst...wann wechselt man in welche Sprache...wie träumt man...wie denkt man
Andrea ...deutschsprachig....englisch , russisch...schwedisch...nicht mal annährend halb
Wenn man zweisprachig aufwächst...wann wechselt man in welche Sprache...wie träumt man...wie denkt man
Andrea ...deutschsprachig....englisch , russisch...schwedisch...nicht mal annährend halb
Re: Auswandern mit Kindern?
Schwer zu beantworten, ich glaube aber, in dem Bewusstsein von Kinder spielen die unterschiedlichen Sprachen keine Rolle. Kinder handeln prinzipiell nicht rationell wie Erwachsene, sie reden einfach. Wenn schwedisch gefordert ist, wird halt schwedisch gesprochen, wenn nicht, dann eben nicht.
Interessant ist, dass sie bei uns auch immer wieder schwedische Wörter einfließen lassen, aus Bequemlichkeit, weil ihnen das deutsche Wort nicht einfällt oder weil das schwedische Wort für sie besser passt. Das machen sie aber nicht, sobald deutschsprechende Freunde zu Besuch sind. Da wissen sie genau zu unterscheiden.
Eine Sache irritiert unsere Kinder immer ungemein: wenn sie in der Öffentlichkeit deutsch miteinander sprechen und sich sicher wähnen, dass sie nicht verstanden werden, für sie fremde Leute dann aber anfangen ebenfalls deutsch mit ihnen sprechen. Dann flüstern sie uns immer die Frage "warum versteht die/der uns denn?" ins Ohr... Das verunsichert die total.
Interessant ist, dass sie bei uns auch immer wieder schwedische Wörter einfließen lassen, aus Bequemlichkeit, weil ihnen das deutsche Wort nicht einfällt oder weil das schwedische Wort für sie besser passt. Das machen sie aber nicht, sobald deutschsprechende Freunde zu Besuch sind. Da wissen sie genau zu unterscheiden.
Eine Sache irritiert unsere Kinder immer ungemein: wenn sie in der Öffentlichkeit deutsch miteinander sprechen und sich sicher wähnen, dass sie nicht verstanden werden, für sie fremde Leute dann aber anfangen ebenfalls deutsch mit ihnen sprechen. Dann flüstern sie uns immer die Frage "warum versteht die/der uns denn?" ins Ohr... Das verunsichert die total.
- Imrhien
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- Lebensmittelpunkt: Schweden
Re: Auswandern mit Kindern?
@glada
Ich denke, dass Kinder wenn sie wirklich noch klein sind, ihre Umgebung und eben auch alle Kultureigenschaften und Sprachen in und mit denen sie leben einfach als gegeben hinnehmen. Sie machen sich keine Gedanken darüber und überlegen nicht ob das normal ist oder nicht. Das kommt allerdings mit dem Alter. Was Identität angeht, da denke ich auch, dass das mit verschiedenen Kulturen vielleicht etwas schwieriger ist als mit einer aber das hast Du schon bei "Mischehen" in Deutschland. Wir haben viele solcher Ehen in unserem Bekanntenkreis und meine Erfahrung da ist, dass es meist keine Probleme für die Kinder gibt. Es hängt stark von den Eltern ab und was sie vorleben. Eine Bekannte ist mit einem Türken verheiratet. Sie haben im Alltag viel der türkischen Lebensweise gerade was Gastfreundschaft angeht übernommen. Die Kinder werden andererseits sehr christlich (der Mann ist Muslime). Die Kinder werden nicht getauft bis sie alt genug sind mehr davon zu verstehen und sollen sich dann selbst entscheiden dürfen. Das funktioniert da sehr gut. Sie feiern eben ein paar Feste mehr im Jahr und ich denke, wenn die Eltern die Kinder unterstützen kann das nur bereichernd sein. Sie haben zumindest keinerlei Vorurteile anderen Religionen gegenüber. Sie müssen schon früh lernen, dass es Unterschiede gibt und doch alle irgendwie gleich (im Sinne von gleichwertig) sind.
Aber Du hast natürlich recht. 3 und mehr Sprachen sind schon eine Sache... und das mit der Kultur und der Identität ist auch einfacher wenn man nicht in zu unterschiedlichen Welten gleichzeitig leben muss.
Es gibt sicher auch Kinder denen niemand hilft ihre Identität zu finden, da gibt es in deutschen Schulen und bei meiner alten Arbeitsstelle sehr viele Beispiele. Aber ich gehe hier doch von Menschen aus die ihre Kinder sowieso in allen Lebenslagen das Beste mitgeben und sie so gut wie möglich im Leben zu begleiten.
Ich denke, dass Kinder wenn sie wirklich noch klein sind, ihre Umgebung und eben auch alle Kultureigenschaften und Sprachen in und mit denen sie leben einfach als gegeben hinnehmen. Sie machen sich keine Gedanken darüber und überlegen nicht ob das normal ist oder nicht. Das kommt allerdings mit dem Alter. Was Identität angeht, da denke ich auch, dass das mit verschiedenen Kulturen vielleicht etwas schwieriger ist als mit einer aber das hast Du schon bei "Mischehen" in Deutschland. Wir haben viele solcher Ehen in unserem Bekanntenkreis und meine Erfahrung da ist, dass es meist keine Probleme für die Kinder gibt. Es hängt stark von den Eltern ab und was sie vorleben. Eine Bekannte ist mit einem Türken verheiratet. Sie haben im Alltag viel der türkischen Lebensweise gerade was Gastfreundschaft angeht übernommen. Die Kinder werden andererseits sehr christlich (der Mann ist Muslime). Die Kinder werden nicht getauft bis sie alt genug sind mehr davon zu verstehen und sollen sich dann selbst entscheiden dürfen. Das funktioniert da sehr gut. Sie feiern eben ein paar Feste mehr im Jahr und ich denke, wenn die Eltern die Kinder unterstützen kann das nur bereichernd sein. Sie haben zumindest keinerlei Vorurteile anderen Religionen gegenüber. Sie müssen schon früh lernen, dass es Unterschiede gibt und doch alle irgendwie gleich (im Sinne von gleichwertig) sind.
Aber Du hast natürlich recht. 3 und mehr Sprachen sind schon eine Sache... und das mit der Kultur und der Identität ist auch einfacher wenn man nicht in zu unterschiedlichen Welten gleichzeitig leben muss.
Es gibt sicher auch Kinder denen niemand hilft ihre Identität zu finden, da gibt es in deutschen Schulen und bei meiner alten Arbeitsstelle sehr viele Beispiele. Aber ich gehe hier doch von Menschen aus die ihre Kinder sowieso in allen Lebenslagen das Beste mitgeben und sie so gut wie möglich im Leben zu begleiten.
Re: Auswandern mit Kindern?
Das ist natürlich eine sehr theoretische Diskussion, die wohl auf unsere Berufe schlussfolgern lässt!
Aber klar ist, es sind sehr viele Aspekte, die man bei Kindern bedenken sollte.
Aber klar ist, es sind sehr viele Aspekte, die man bei Kindern bedenken sollte.
- janaquinn
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Re: Auswandern mit Kindern?
Hallo Zusammen, ein interessantes Thema, welches ihr da aufgegriffen habt. Unsere Tochter wächst ja auch 2sprachig auf, Deutsch-Englisch, wobei ihr das englische zur Zeit scheinbar leichter fällt, es kommt mehr als das Deutsche. Ab April kommt dann ja noch schwedisch dazu, ich denke aber nicht, daß sie damit überfordert ist, da sie 1. noch sehr klein ist (13 Monate) und wir die Sprachen strikt trennen, so daß ich nur Deutsch mit ihr spreche, der Papa englisch und wenn ihr Bruder dabei ist, wird nur deutsch gesprochen, weil ihn mehr Sprachen einfach überfordern werden.
@ Andrea: Ist eigentlich ganz einfach: Mein Mann "switcht" zwischen den Sprachen, will heissen, wenn er mit mir spricht, denkt ert deutsch, spricht er mit anderen Amerikanern, Taima oder generell englisch, denkt er englisch. Träumen ist unterschiedlich, hat er abends ein englisches Buch gelesen oder einen Film in Originalfassung gesehen, träumt er auch auf englisch, ansonsten deutsch.
Die Intentität, tja, wir erziehen gerade unsere Tochter Multi-Kulti, denn sie ist deutsch-amerikanerin, wächst in Schweden auf und wird eines Tages selber entscheiden können, wo sie leben möchte, ihr steht die ganze Welt offen, sie muß sich nur eines Tages entscheiden, welche Staatsangehörigkeit sie haben möchte: Deutsch, USA oder Schweden, aber dies soll sie selber entscheiden.
Yannic hat auch beide Staatsbürgerschaften, aber wir werden in wahrscheinlich einbürgern lassen, wenn er älter ist, da ich nicht glaube, daß es gut ist, ihn wieder aus dem Land rauszureissen, wo er sich eingelebt hat und wir ja auch den Rest unseres Lebens in Schweden bleiben möchten, er also uns als Bezugspersonen haben wird, auch wenn er irgendwann, seinen Möglichkeiten entsprechend, selbstständig leben wird.
LG JANA
@ Andrea: Ist eigentlich ganz einfach: Mein Mann "switcht" zwischen den Sprachen, will heissen, wenn er mit mir spricht, denkt ert deutsch, spricht er mit anderen Amerikanern, Taima oder generell englisch, denkt er englisch. Träumen ist unterschiedlich, hat er abends ein englisches Buch gelesen oder einen Film in Originalfassung gesehen, träumt er auch auf englisch, ansonsten deutsch.
Die Intentität, tja, wir erziehen gerade unsere Tochter Multi-Kulti, denn sie ist deutsch-amerikanerin, wächst in Schweden auf und wird eines Tages selber entscheiden können, wo sie leben möchte, ihr steht die ganze Welt offen, sie muß sich nur eines Tages entscheiden, welche Staatsangehörigkeit sie haben möchte: Deutsch, USA oder Schweden, aber dies soll sie selber entscheiden.
Yannic hat auch beide Staatsbürgerschaften, aber wir werden in wahrscheinlich einbürgern lassen, wenn er älter ist, da ich nicht glaube, daß es gut ist, ihn wieder aus dem Land rauszureissen, wo er sich eingelebt hat und wir ja auch den Rest unseres Lebens in Schweden bleiben möchten, er also uns als Bezugspersonen haben wird, auch wenn er irgendwann, seinen Möglichkeiten entsprechend, selbstständig leben wird.
LG JANA
Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk
- Imrhien
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Re: Auswandern mit Kindern?
glada hat geschrieben:Das ist natürlich eine sehr theoretische Diskussion, die wohl auf unsere Berufe schlussfolgern lässt!
Aber klar ist, es sind sehr viele Aspekte, die man bei Kindern bedenken sollte.
Du hast völlig recht! Ich habe mich mal wieder hinreissen lassen... ich kanns nicht lassen. Sozialfuzzi eben
Naja ich hoffe Du fandest es nicht allzu schlimm. Hinterher habe ich auch überlegt, dass so eine Diskussion ja nicht unbedingt in aller Breite in so ein Forum gehört. Macht aber immer wieder Spaß
Viele liebe Grüße
Wiebke
Re: Auswandern mit Kindern?
@Imrhien
Keine Sorge, das war völlig in Ordnung und es sind ja auch einige interessante Aspekte dabei. Außerdem neige ich selbst immer mal wieder zu solchen ausschweifenden Einträgen...
Schöne Weihnachten!
@Janaquin:
Lange nichts von dir gehört, steckt ihr mitten in den Umzugsvorbereitungen von deinem Mann. Und wann hören wir mal was von deiner Schwester?
Auch dir schöne Weihnacht!
Oliver
Keine Sorge, das war völlig in Ordnung und es sind ja auch einige interessante Aspekte dabei. Außerdem neige ich selbst immer mal wieder zu solchen ausschweifenden Einträgen...
Schöne Weihnachten!
@Janaquin:
Lange nichts von dir gehört, steckt ihr mitten in den Umzugsvorbereitungen von deinem Mann. Und wann hören wir mal was von deiner Schwester?
Auch dir schöne Weihnacht!
Oliver
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Re: Auswandern mit Kindern?
@glada Danke und Dir auch schöne Weihnachtenund!