Ausländer in Schweden - wie ist das allgemeine Klima?

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Jones

Ausländer in Schweden - wie ist das allgemeine Klima?

Beitrag von Jones »

Hallo zusammen<p>Meine Freundin und ich haben uns vorgenommen, wenn irgend möglich nach Schweden zu ziehen, dort zu arbeiten, zu leben und auch dort alt zu werden.<p>Allerdings haben sich sehr viele andere Menschen dasselbe mit Deutschland vorgenommen, was hierzulande zu dem Begriff "Ausländerproblem" führte. Gerade erst lief im RTL wieder ein Beitrag über Integrationsprobleme von Türken in Deutschland. Das "Problem" hierzulande ist uns ja allen bestens bekannt, die zunehmende(?) Ablehnung aus einigen Teilen der Bevölkerung auch, wobei kulturverwandte europäische Ausländer ja noch recht gut akzeptiert werden. <p>Aber wie sieht die Situation umgekehrt in Schweden in Bezug auf uns Deutsche aus? Wie stehen sie zu uns, wenn wir nicht nur geldbringenden Urlaub praktizieren? Sind deutsche Einwanderer willkommen, gibt es Vorbehalte? Wer hat Erfahrungen?<p>Das sind Fragen, die man sich i.d.R. vorher selten stellt, und wir können hierzulande beobachten, daß dies zu einem bösem Erwachen führen kann. Also stelle ich die Frage einfach mal vorsichtshalber, bevor ich mein ganzes Leben umstelle und dann böse überrascht werde... Es könnte ja auch eine Frage des Landskap sein, und daran soll es ja nun wirklich nicht scheitern.

Anja

Re: Ausländer in Schweden - wie ist das allgemeine Klima?

Beitrag von Anja »

Hallo Jones und Freundin!<p>Auf keinen Fall eine schlechte Idee, nach Schweden auszuwandern... Deutsche hier sind generell gerne gesehen und werden auch akzeptiert, ein Vergleich mit Tuerken in Deutschland ist also in keinster Weise angebracht.<p>Ich empfehle dir / euch, mal mit Odin, einem langjährigen Schwedenkenner zu sprechen. Der hat sicherlich wertvolle Tipps fuer Euch!<br>Und auch ein Auswanderer namens Alexander Witte hat bestimmt einige Hinweise, auch wenn sein Wortschatz beschränkt ist und er einem Freund von mir noch immer (schon seit Monaten) Geld schuldet!<p>Versuchs halt mal.<p>Gruss aus Malmö<p>Anja<p><p>: Hallo zusammen<p>: Meine Freundin und ich haben uns vorgenommen, wenn irgend möglich nach Schweden zu ziehen, dort zu arbeiten, zu leben und auch dort alt zu werden.<p>: Allerdings haben sich sehr viele andere Menschen dasselbe mit Deutschland vorgenommen, was hierzulande zu dem Begriff "Ausländerproblem" führte. Gerade erst lief im RTL wieder ein Beitrag über Integrationsprobleme von Türken in Deutschland. Das "Problem" hierzulande ist uns ja allen bestens bekannt, die zunehmende(?) Ablehnung aus einigen Teilen der Bevölkerung auch, wobei kulturverwandte europäische Ausländer ja noch recht gut akzeptiert werden. <p>: Aber wie sieht die Situation umgekehrt in Schweden in Bezug auf uns Deutsche aus? Wie stehen sie zu uns, wenn wir nicht nur geldbringenden Urlaub praktizieren? Sind deutsche Einwanderer willkommen, gibt es Vorbehalte? Wer hat Erfahrungen?<p>: Das sind Fragen, die man sich i.d.R. vorher selten stellt, und wir können hierzulande beobachten, daß dies zu einem bösem Erwachen führen kann. Also stelle ich die Frage einfach mal vorsichtshalber, bevor ich mein ganzes Leben umstelle und dann böse überrascht werde... Es könnte ja auch eine Frage des Landskap sein, und daran soll es ja nun wirklich nicht scheitern.<p>

Jones

Re: Ausländer in Schweden - wie ist das allgemeine Klima?

Beitrag von Jones »

Hallo Anja<p>Vielen Dank für die Antwort. Das hört man wirklich gerne :-) <p>Gruß, Jones

Odin

Ich kann Anjas Darstellung bestätigen

Beitrag von Odin »

: Hallo Anja<p>: Vielen Dank für die Antwort. Das hört man wirklich gerne :-) <p>: Gruß, Jones<p>Hallo Anja und Jones<p>Nachdem ich oben mehr oder weniger zu einer Stellungnahme aufgefordert worden bin, kann ich nur sagen, dass Anjas Darstellung mit meiner eigenen Erfahrung übereinstimmt. Ausgeprägte antideutsche Ressentiments gibt es nicht (mehr). Der Zweite Weltkrieg liegt lange zurück, von der damaligen Generaion leben nur noch wenige. Hier wird kein Deutscher mehr wegen unserer unglückseligen Geschichte in Sippenhaft genommen.<p>Nach Jahrhunderten intensiver Kontakte zwischen beiden Völkern ist man auch schon lange aneinander gewöhnt, und auf beiden Seiten herrscht daher eine grosse Offenheit. Viele Schweden lernen in der Schule deutsch, wenn auch meist widerwillig wegen unserer schweren Grammatik. Als Ausländer, die sich hier auf Dauer niederlassen, werden wir in etwa so gesehen wie die Einwanderer aus den nordischen Nachbarländern oder anderen "kulturverwandten" Nationen, also in erster Linie den angelsächsischen, in zweiter Linie auch anderen europäischen Ländern.<p>Unter den Ausländern hier im Land sind wir also gewissermassen "privilegiert", weil wir keinen Kulturschock ins Land tragen. Eine andere Frage ist, ob es moralisch gerechtfertigt ist, wenn die Bevölkerung eines Landes die Fremden, die in ihr Land kommen, auf so einer Art Stufenleiter anordnen und also eine Beliebtheitsskala aufstellen. Nichtsdestoweniger existiert in den Köpfen vieler eine solche Stufenleiter, und wir Deutschen stehen hier in Schweden unverdientermassen auf der Gewinnerseite.<p>Ich kann mich nicht sicher über die Nachbarländer Dänemark und Norwegen aussprechen, da ich diese Länder nur von zahlreichen Aufenthalten als Tourist kenne, aber ich kann mir vorstellen, dass es dort viel länger als hier in Schweden gezielte altideutsche Vorbehalte gegeben hat, weil diese Länder ja 1940-45 besetzt waren und viele Opfer zu verzeichnen hatten. Schweden bleib verschont, und deshalb trägt uns heutigen Deutschen auch hier niemand etwas nach.<p>Ein schwer kalkulierbarer Sympathiefaktor zu unseren Gunsten ist die Königin. Ich nehme stark an, dass sie über die Jahre dazu beigetragen hat, dass eventuelle frühere Vorurteile schneller abgebaut wurden.<p>Bis hin zum Zweiten Weltkrieg hatte Deutschland und alles Deutsche in Schweden sogar ausgesprochene Pluspunkte, die dann allerdings durch Hitlers Krieg verloren gingen. So lernten die Schülergenerationen vor dem WKII Deutsch als ERSTE Fremdsprache vor Englisch oder Französisch.<p>Habe ich ausführlich genug geantwortet ?<p>Gruss<p>Odin<br>Aus Nyköping

Jones

Re: Ich kann Anjas Darstellung bestätigen

Beitrag von Jones »

Hej Odin<p>: Habe ich ausführlich genug geantwortet ?<p>Allerdings hast Du das. Vielen Dank dafür.<p>Eine historische Kleinigkeit die Du angesprochen hast verstehe ich allerdings nicht ganz. Es gab im WK2 schwedische Verluste durch die Deutschen? Nach meinem bisherigen Wissen stellte Schweden in bezug aufs Deutsche Reich eine Art Ausnahme dar. Zumindest war Schweden, im Gegensatz zu Norwegen oder Dänemark, eines der ganz wenigen Länder der Welt, das Deutschland NICHT den Krieg erklärt hat. Gab es trotzdem kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Nationen?<p>Ach noch ne kleine Bitte:<p>Könntest Du eventuell auch mal im neuen Forum nachschauen? Ich habe wohl mitbekomen, daß Du es nicht sonderlich magst, aber immerhin hast Du dort schon gepostet. :-)<p>Gruß, Jones

Odin

Geschichte

Beitrag von Odin »

: Hej Odin<p>Hallo Jones<p>: Eine historische Kleinigkeit die Du angesprochen hast verstehe ich allerdings nicht ganz. Es gab im WK2 schwedische Verluste durch die Deutschen?<p>Es gab indirekte Verluste. Schwedens damaliger König war ein Freund und Bewunderer von Hitler (leider). Viele rechtslastige Schweden meldeten sich freiwillig, z.B. bei der Waffen-SS. Oder sie traten in die norwegische Legion Wiking ein. Schweden gewährte den deutschen Soldaten freien Durchzug nach Norwegen und nach Finnland, somit war Schweden indirekt kriegsbeteiligt. Heute wird das weitgehend verdrängt. In der Endphase des Krieges gab es im nördlichsten Schweden geringe Kollateralschäden beim Rückzug der Wehrmacht aus Nordostfinnland und Nordnorwegen. einige Verbände nahmen eine Abkürzung über Nordschweden.<p>>Nach meinem bisherigen Wissen stellte Schweden in bezug aufs Deutsche Reich eine Art Ausnahme dar. Zumindest war Schweden, im Gegensatz zu Norwegen oder Dänemark, eines der ganz wenigen Länder der Welt, das Deutschland NICHT den Krieg erklärt hat.<p>Fast KEIN Land hat damals Deutschland den Krieg erklärt. Ausnahmen waren England und Frankreich wegen der Bündnisverpflichtungen gegenüber Polen. Stattdessen war es in der Regel Hitler, der den anderen Ländern unprovoziert den Krieg erklärt hat oder einfach ohne Kriegserklärung einmarschiert ist.<p>>Gab es trotzdem kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Nationen?<p>Ja, in der zweiten Hälfte des dreissigjährigen Kriegs (ab 1630) und dann nochmal kleinere Aktionen im grossen nordischen Krieg 1700-1721. <p>: Könntest Du eventuell auch mal im neuen Forum nachschauen? Ich habe wohl mitbekomen, daß Du es nicht sonderlich magst, aber immerhin hast Du dort schon gepostet. :-)<p>Nachscauen kann ich dort schon. Mal sehen, was ich dort vorfinde. Anscheinend wird dort nicht viel geschrieben.<p>: Gruß, Jones<p>Gruss Odin

Christian Gjallarhorn@gmx

Re: Geschichte

Beitrag von Christian Gjallarhorn@gmx »

Hallo Jones,<p>auch meine Frau und ich wollen in naher Zukunft nach Schweden auswandern. Ausserdem noch mein bester Freund mitsamt Frau :o).<br>Falls Du Interesse hast können wir ja mal mailen.<br>Eventuell hilft es uns beiden Sachen die noch unklar sind zu klären.<p>

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