300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
- Haui
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hallo
Ich stelle mir gerade folgenden Fall vor.
Eine Frau würde über die Zeit in der sie zu Hause bleibt und
die Kinder betreut jeden Monat 300 Euro vom Staat bekommen.
Wenn sie dann auch noch für diese Zeit vom Staat Rentenversichert wird,
braucht man dann noch einen Krippenplatz? Eines ist doch klar der Platz in der Krippe ist nicht umsonst für die Eltern. Und die Vorhaltung von Erziehern und Bebäuden kostet Geld was der Staat den Eltern für die Heimbetreuung zukommen lassen kann. Zur Zeit kommt es mir so vor als werden Kinder zur Zeit neu erfunden. Kinder haben ist doch eigendlich total uncool, und alle wollen Fun. Tiere zählen auch mehr als Kinder. Und weil alles irgendwie in die Schräge kommt machen wir plötzlich etwas für die Kinder. 2013 verspricht Ursula, bekommt jedes dritte Kind ein Krippenplatz. Warum nicht jetzt. In 6 Jahren braucht die Frau die heute Schwanger ist keinen Krippenplatz mehr.
Gruß Haui
Ich stelle mir gerade folgenden Fall vor.
Eine Frau würde über die Zeit in der sie zu Hause bleibt und
die Kinder betreut jeden Monat 300 Euro vom Staat bekommen.
Wenn sie dann auch noch für diese Zeit vom Staat Rentenversichert wird,
braucht man dann noch einen Krippenplatz? Eines ist doch klar der Platz in der Krippe ist nicht umsonst für die Eltern. Und die Vorhaltung von Erziehern und Bebäuden kostet Geld was der Staat den Eltern für die Heimbetreuung zukommen lassen kann. Zur Zeit kommt es mir so vor als werden Kinder zur Zeit neu erfunden. Kinder haben ist doch eigendlich total uncool, und alle wollen Fun. Tiere zählen auch mehr als Kinder. Und weil alles irgendwie in die Schräge kommt machen wir plötzlich etwas für die Kinder. 2013 verspricht Ursula, bekommt jedes dritte Kind ein Krippenplatz. Warum nicht jetzt. In 6 Jahren braucht die Frau die heute Schwanger ist keinen Krippenplatz mehr.
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Man muss nicht jeden Berg selber besteigen,
aber man muss Wissen wer einen die Aussicht beschreibt
http://soedrasverige.blogspot.de/
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- janaquinn
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hej Haui, es geht ja nicht nur allein um das Geld, was bei den meisten Familien mit Kindern an allen Ecken und Kanten fehlt, zumindest bei 90%. Es geht auch nicht darum, das Kinder bekommen und Kinder haben uncool ist,habe selber 2 und liebe beide überalles. Aber ich bin nicht nur Mama, sondern auch Frau und möchte gerne Geld verdienen, statt bei Vater Staat die Hand aufzuhalten. Und wie mir geht es sicherlich noch viel mehr Frauen in Deutschland, auch wenn ich mittlerweile in Schweden bin. Aus eigner Erfahrung weiss ich, wie schwer es ist, Erwerbstätig zu sein und nur auf Oma oder Papa, der selber Schichtdienst gearbeitet hat, zurückgreifen zu können.
Natürlich gibt es auch jede Menge Frauen, welche in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufgehen, und ich finde es toll, aber mich persönlich erfüllt es einfach nicht. Nach 2 Jahren reiner Kinderversorgung bekomme ich langsam einen Tunnelblick und merke wie die innere Unzufriedenheit immer mehr zunimmt.
Und ich betone gerne wieder: Sozialer Kontakt und Umgang ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes, und das nicht erst in der Schule. Viele Sachen lernen Kinder nur von Kindern, und warum sollte man den Kleinen eine solche Erfahrung vorenthalten. In anderen Ländern Europas, nicht nur in Schweden, sondern auch in Frankreich ist es normal, das Kinder in die Krippe und Kindergarten gehen, auch bereits recht früh, nur in Deutschland wird ein Tanz ums goldene Kalb veranstaltet. Wenn eine Frau arbeiten gehen möchte oder teilweise auch muss, weil das Geld vorne und hinten nicht reicht,sollte sie es ganz selbstverständlich tun können. Will sie daheim bleiben und "nur" Hausfrau und Mutter sein, was auch ein Knochenjob ist, dann bitte sehr.
Ich kenne kein Land, ausser Deutschland, wo berufstätige Mütter als "Rabenmütter" und nicht berufstätige Frauen, als "Glucken" und sogar schlimmer "Sozialschmarotzer" betitelt werden.
Jede Frau sollte selber entscheiden können, aber dafür sind nunmal auch dementsprechend Betreuungsplätze für unter 3jährige wichtig, und die sind nachgewissenen kaum bis überhaupt nicht vorhanden.
In diesem Sinne
JANA
Natürlich gibt es auch jede Menge Frauen, welche in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufgehen, und ich finde es toll, aber mich persönlich erfüllt es einfach nicht. Nach 2 Jahren reiner Kinderversorgung bekomme ich langsam einen Tunnelblick und merke wie die innere Unzufriedenheit immer mehr zunimmt.
Und ich betone gerne wieder: Sozialer Kontakt und Umgang ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes, und das nicht erst in der Schule. Viele Sachen lernen Kinder nur von Kindern, und warum sollte man den Kleinen eine solche Erfahrung vorenthalten. In anderen Ländern Europas, nicht nur in Schweden, sondern auch in Frankreich ist es normal, das Kinder in die Krippe und Kindergarten gehen, auch bereits recht früh, nur in Deutschland wird ein Tanz ums goldene Kalb veranstaltet. Wenn eine Frau arbeiten gehen möchte oder teilweise auch muss, weil das Geld vorne und hinten nicht reicht,sollte sie es ganz selbstverständlich tun können. Will sie daheim bleiben und "nur" Hausfrau und Mutter sein, was auch ein Knochenjob ist, dann bitte sehr.
Ich kenne kein Land, ausser Deutschland, wo berufstätige Mütter als "Rabenmütter" und nicht berufstätige Frauen, als "Glucken" und sogar schlimmer "Sozialschmarotzer" betitelt werden.
Jede Frau sollte selber entscheiden können, aber dafür sind nunmal auch dementsprechend Betreuungsplätze für unter 3jährige wichtig, und die sind nachgewissenen kaum bis überhaupt nicht vorhanden.
In diesem Sinne
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Ich glaube nicht das es hier um Hand aufhalten geht sondern um eine Würdigung der Frau in den Familien für ihre geleisteten Arbeiten.janaquinn hat geschrieben: Aber ich bin nicht nur Mama, sondern auch Frau und möchte gerne Geld verdienen, statt bei Vater Staat die Hand aufzuhalten. Und wie mir geht es sicherlich noch viel mehr Frauen in Deutschland
Über die Vielseitigkeit und die Abwechslungen die der Jobb ,,Mutter,, und ,,Nurhausfrau,, mit sich bringt läst sich eigentlich nicht zweifeln.janaquinn hat geschrieben:Natürlich gibt es auch jede Menge Frauen, welche in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufgehen, und ich finde es toll, aber mich persönlich erfüllt es einfach nicht. Nach 2 Jahren reiner Kinderversorgung bekomme ich langsam einen Tunnelblick und merke wie die innere Unzufriedenheit immer mehr zunimmt.
Vereinen sich doch viele Berufe in diesem einen Berufsbild.
Managerin, Köchin, Taxifahrer, Eventmanager, Nachhilfelehrer und Hausaufgabenhilfe, Haushälterin, Cashpoolmanagerin usw.
Sicher ist, ein Jobb an der Supermarktkasse hat nicht so viele Anforderungen und die reinen Karierejobbs für Frauen sind leider noch zu selten.
janaquinn hat geschrieben:Und ich betone gerne wieder: Sozialer Kontakt und Umgang ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes, und das nicht erst in der Schule. Viele Sachen lernen Kinder nur von Kindern, und warum sollte man den Kleinen eine solche Erfahrung vorenthalten.
Ich hasse die Worte ,,Früher war alles besser,, aber, Ich bin nicht in eine Kindergarten gegangen wo mir meine Spielkameraden zugewiesen wurden und ich mal etwas gegen zu setzen hatte. Ich bin in mein großes Spielzimmer ,,Natur und Umwelt,, gegangen, zu meinem Freund und an der Tür geklingelt und gefragt:,, Hast du Zeit, nein, gut,, und ab zum nächsten bis wir unsere frei gewählte Gruppe waren. So entstehen völlig zwanglos soziale Kontakte, ohne nach Terminplan verabreden zum Spielen zwischen Musikunterrichten, Tennis, Judo, und sonstige Vereine. Und wir sind gegangen und nicht vom Fahrdienst gebracht wurden.
Stimmt, Du hast den Nagel auf dem Kopf getroffen.janaquinn hat geschrieben:Will sie daheim bleiben und "nur" Hausfrau und Mutter sein, was auch ein Knochenjob ist, dann bitte sehr.
Richtig, wir brauchen die Plätze jetzt und nicht 2013 aber unsere liebe Familienministerin kennt noch nicht mal die Finanzierung. Muss sich erst mal für das Geld gerade machen bei Ihren Kollegen die uns jetzt Kinder als das ,,Höchste und Wichtigste,, neu verkaufen wollen.janaquinn hat geschrieben:Jede Frau sollte selber entscheiden können, aber dafür sind nunmal auch dementsprechend Betreuungsplätze für unter 3jährige wichtig, und die sind nachgewissenen kaum bis überhaupt nicht vorhanden.
Kindertage und sonstige Werbeveranstaltungen wo sich Erwachsene aus Alibi ins richtige Licht rücken reichen nicht, Wir brauchen Taten.
Gruß Haui
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hej Haui, wir kommen schon auf einen gemeinsamen Nenner. Die Politik hat Kinder und deren Bedürfnisse für sich entdeckt, oder sollte ich eher sagen, neu erfunden? Denn das Problem besteht ja nicht erst seit Frau von der Leyen Familienministerin ist, sondern bereits seit Jahren zeigt sich Deutschland von seiner kinderunfreundlichsten Seite. Wie schon mal geschrieben, versuch mal in Deutschland mit 2 Kindern eine Mietwohnung zu bekommen, hast du aber 3 Hunde, sorry an alle Hundebesitzer, bekommst du den Mietvertrag sofort.In W´tal gab es Spielplätze, die waren so veraltet, das beinahe schon Lebensgefahr bestand, aber es wurde heiss debattiert, ob man den Tauben der Stadt ein Taubenhaus bauen soll und wenn ja, wo genau es sein soll.
Oder es gibt im Stadtgebiet W´tal mind. 100 unversorgte behinderte Kinder,die dringend einen Heilpädagogischen Kindergartenplatz brauchen,um ihnen die dringend benötigten Therapien zu ermöglichen, aber es gibt gerade mal einen Kindergarten dieser Art und der ist für beinahe das gesamte Bergische Land zuständig. Auf unseren Vorschlag Yannic jeden Tag persönlich nach D´dorf zufahren, damit er dort gehen kann, wurde garnicht erst eingegangen.
Was den Job als Hausfrau und Mutter, habe ich aus meiner Sicht geschrieben, denn ich habe auch mit meinem schwerstbehinderten Sohn Teilzeit gearbeitet, es war für mich ein Ausgleich zur täglichen körperlich anstrengenden Pflege und Versorgung. Ich bin zur Zeit selber Hausfrau und Mutter, weiss wie anstrengend es ist, auch wenn viele es bezweifeln, aber mein Arbeitstag beginnt um 6.00 Uhr und endet irgendwann um 22.00 Uhr, wenn ich ins Bett sinke, was ich täglich leiste, weiss ich selber genau, wie es in der Familie ankommt, ist nicht immer ersichtlich.
Aber ich habe es auch geschafft, Kindererziehung, Haushalt und Job unter einen Hut zubekommen, auch wenn sehr viel Zeitmanagment dazugehört. Mein Sohn stand immer an erster Stelle, so habe ich meinen Feierabend so gelegt,das ich mind. 2 Stunden vor ihm zuhause war und den Haushalt schmeissen konnte, oder habe ihn am WE gemacht, wenn Yannic seinen Mittagsschlaf gemacht hat.
Aber ich habe auch gemerkt, das mir viele Sachen damals leichter vielen, einfach weil ich einen Ausgleich hatte, mit mir im Reinen war. Und das wiederrum hat meinem Sohn gut getan.
Was die Kinderbetreuung betrifft: Ich war im Kindergarten, wir haben uns am WE und nachmittags getroffen und haben sicherlich nicht wenig Blödsinn angestellt, meine Mutter hat damals sicherlich einige hundert graue Haare mehr bekommen.
Ich sehe es so, jeder sollte es selber entscheiden, ob er sein Kind in den Kita oder Krippe gibt. Mein Mann und ich haben erkannt, das es für uns ein gutes Modell ist, vorallem in der jetziger Situation und dem raschen Erlernen der Sprache bei den Kindern, bzw.Taima, Yannic wird niemals sprechen lernen. Aber er liebt es unter Kindern zu sein, macht unglaubliche Fortschritte, weil er sehr ergeizig ist. Yannic ist regelrecht unzufrieden, wenn er den ganzen Tag zuhause ist.
Taima wird behutsam eingewöhnt, wird am Anfang die 15 h. in der Woche gehen, dann wird, sobald ich arbeite, langsam gesteigert.
Jede Familie hat ihr eigenes Modell, ihren eigenen Rythmus, wichtig ist nur, das die Kinder nicht zu kurz kommen. Denn sie sind das wichtigste auf der Welt überhaupt, wenn es ihnen nicht gut geht, geht es mir auch nicht gut.
In diesem Sinne
JANA
Oder es gibt im Stadtgebiet W´tal mind. 100 unversorgte behinderte Kinder,die dringend einen Heilpädagogischen Kindergartenplatz brauchen,um ihnen die dringend benötigten Therapien zu ermöglichen, aber es gibt gerade mal einen Kindergarten dieser Art und der ist für beinahe das gesamte Bergische Land zuständig. Auf unseren Vorschlag Yannic jeden Tag persönlich nach D´dorf zufahren, damit er dort gehen kann, wurde garnicht erst eingegangen.
Was den Job als Hausfrau und Mutter, habe ich aus meiner Sicht geschrieben, denn ich habe auch mit meinem schwerstbehinderten Sohn Teilzeit gearbeitet, es war für mich ein Ausgleich zur täglichen körperlich anstrengenden Pflege und Versorgung. Ich bin zur Zeit selber Hausfrau und Mutter, weiss wie anstrengend es ist, auch wenn viele es bezweifeln, aber mein Arbeitstag beginnt um 6.00 Uhr und endet irgendwann um 22.00 Uhr, wenn ich ins Bett sinke, was ich täglich leiste, weiss ich selber genau, wie es in der Familie ankommt, ist nicht immer ersichtlich.
Aber ich habe es auch geschafft, Kindererziehung, Haushalt und Job unter einen Hut zubekommen, auch wenn sehr viel Zeitmanagment dazugehört. Mein Sohn stand immer an erster Stelle, so habe ich meinen Feierabend so gelegt,das ich mind. 2 Stunden vor ihm zuhause war und den Haushalt schmeissen konnte, oder habe ihn am WE gemacht, wenn Yannic seinen Mittagsschlaf gemacht hat.
Aber ich habe auch gemerkt, das mir viele Sachen damals leichter vielen, einfach weil ich einen Ausgleich hatte, mit mir im Reinen war. Und das wiederrum hat meinem Sohn gut getan.
Was die Kinderbetreuung betrifft: Ich war im Kindergarten, wir haben uns am WE und nachmittags getroffen und haben sicherlich nicht wenig Blödsinn angestellt, meine Mutter hat damals sicherlich einige hundert graue Haare mehr bekommen.
Ich sehe es so, jeder sollte es selber entscheiden, ob er sein Kind in den Kita oder Krippe gibt. Mein Mann und ich haben erkannt, das es für uns ein gutes Modell ist, vorallem in der jetziger Situation und dem raschen Erlernen der Sprache bei den Kindern, bzw.Taima, Yannic wird niemals sprechen lernen. Aber er liebt es unter Kindern zu sein, macht unglaubliche Fortschritte, weil er sehr ergeizig ist. Yannic ist regelrecht unzufrieden, wenn er den ganzen Tag zuhause ist.
Taima wird behutsam eingewöhnt, wird am Anfang die 15 h. in der Woche gehen, dann wird, sobald ich arbeite, langsam gesteigert.
Jede Familie hat ihr eigenes Modell, ihren eigenen Rythmus, wichtig ist nur, das die Kinder nicht zu kurz kommen. Denn sie sind das wichtigste auf der Welt überhaupt, wenn es ihnen nicht gut geht, geht es mir auch nicht gut.
In diesem Sinne
JANA
Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk
Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hm, wie schon gesagt, ein Thema über das man stundenlang diskutieren kann.
Da ich auch 2 Kinder habe, und eine Frau denke ich, ich darf hier auch meinen Senf zu abgeben.
Nennt mich ruhig Altmodisch, aber für mich war es Bedingung, dass wenn wir Kinder haben, meine Frau zu Haus bleibt und sich um die Kinder kümmert und ich verdiene das Geld. Uns war auch klar, dass ich mich weiter Qualifizieren muss um genug Geld ran zu bekommen um das zu finanzieren.
Und so haben wir es auch gemacht.
Ich selbst komme ebenfalls aus einer Zeit, wo wir Kinder nach der Schule und nach den Hausaufgaben (gemacht unter der Aufsicht von "Mama") einfach nach draußen ging und von Freund zu Freund ist und dann als Gruppe gespielt hat. Es gab nicht diese besagten Terminpläne, wo man spielen zwischen Fußball, Klavieruntericht, Schwimmen usw klemmen musste. Die Mütter sind mit den Kleineren auf den Spielplatz gegangen und habe da sehr viele soziale Kontakte gehabt. Auch ist man gemeinsam zum Baden gegangen wo man auch viele Bekannte traf. Es war immer was los und man hatte viele Freunde.
Wenn ich das mit heute vergleiche (mit den Medienberichten) wo Eltern nicht mehr in der Lage sind sich mit ihrem Kind zu verständigen, wo Kinder und Jugendliche sämtlichen Respekt vor dem Eigentum anderer verlosen haben und alles beschmieren und zerstören was ihnen in die Finger kommt und es dann heißt, beide Elternteile arbeiten und können sich nicht um die Kinder kümmern, da frage ich mich, ob das sein muß?
Wir wohnen hier auf dem Dorf, und hier ist es üblich das die Frauen zu Hause sind. Anderes würde sich auch nicht lohnen. Damit die Frau arbeiten könnte bräuchte man ein zweites Auto, öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier nicht, das kostet Geld. Die Arbeitszeit wird nicht immer durch den Kindergarten abgedeckt, also braucht man eine Tagesmutter, kostet wieder Geld. Da jetzt beide Partner arbeiten muss einer schlechter versteuert werden was meist die Frau ist,da sie weniger verdient. Unterm Strich hat man jetzt abzuglich aller festen nebenkosten 100€ gewinn. Aber zu welchem Preis? Abgesehen davon, das Auto der Frau ist defekt und muss zur Reparatur. Dann ist auch der Gewinn vom nächsten Monat weg und der vom übernächsten... Aber was hat die Frau noch erreicht? Vor 20-10 Jahren (in diesem Fall muss ich die Zeitangabe so schreiben) kannte man die "Managerkrankheit" auch Herzinfarkt genannt. Sie war eine fast ausschließliche Männerkrankheit. Ebenso das Magengeschwür. Herzlichen Glückwunsch, das haben sich die Frauen jetzt auch "erarbeitet". Dann Mobbing, wurde erst bekannt, nachdem Frauen anfingen zu arbeiten (Zickenterror) Frauen drangen in "Männerberufe" ein, und empfanden den dort üblichen Ton schon als Mobbing. Wie viele Frauen kommen völlig erledigt nach Hause, weil sie überarbeitet sind, gemobbt werden usw. Und jetzt will man mir sagen, das hat keinen Einfluß auf die Kinder und ihre Erziehung?
Der Job Hausfrau und Mutter ist ein sehr schwerer Job. Und der sollte auch anerkannt werden als solcher, zumindest auch von den Ehemännern. Aber darüber hinaus noch was zu machen ist in meinen Augen Blödsinn. Hier wurde geschrieben, als Mutter fängt der Tag um 6:00 Uhr an und Endet um 22:00 Uhr. Wann bitte schön soll die Frau dann noch arbeiten? Ich arbeite in einem Großkonzern. Dort werden die gesetzlichen Vorgaben sehr streng eingehalten. Arbeiten maximal 10 Stunden am Tag und zwischen Arbeit und Arbeit müssen mindestens 11 Stunden liegen. In höheren Hirachieebenen wird das allerdings nicht so genau genommen, aber da wird man auch anders dafür bezahlt. Aber wenn ich nach einem 12 - 14 Stndentag nach Hause komme, bin ich nicht mehr in der Lage noch viel zu machen. Man ist dann richtig platt. Und wie will Frau es schaffen, nach einem Arbeitstag? Wie sollen die Kinder erzogen werden, Hausaufgaben betreut werden, essen gemacht werden, wenn beide Elternteile Platt sind?
Wie ist das wenn Frau bei Aldi an der Scannerkasse sitzt, 6 Stunden und immer biep...biep....biep....biep, sie kommt genervt nach haus und nun quängelt ein Kind, wird sie da genau so reagieren wie ohne die zusätzliche Arbeit? Ich glaube nicht. Ich bin mir sicher da das Gesellschaftliche Problem zu sehen. Arbeit muss sich lohnen. es muß möglich sein, durch ein Gehalt eine Familie ernären zu können, allerdings ohne 2 mal in den Urlaub zu fliegen zu können oder so. Es muss möglich sein, dass sich ein Elternteil um die Erziehung kümmern kann, und zwar ohne Nachteile zu haben (weniger Rente oder so) nur dann kann die Gesellschaft funktionieren. Aber hier zählt nur, wie man noch mehr profit macht um den Aktionär noch mehr Gewinne zu geben. Dafür drückt man die Löhne immer mehr und heraus kommt das wo wir heute sind. Hochkriminelle mit 12 Jahren. 10 Jährige vor denen die Lehrer und Eltern Angst haben. Da ist der Fehler.
So nu will ich nicht mehr.
Gruß Jörg
Da ich auch 2 Kinder habe, und eine Frau denke ich, ich darf hier auch meinen Senf zu abgeben.
Nennt mich ruhig Altmodisch, aber für mich war es Bedingung, dass wenn wir Kinder haben, meine Frau zu Haus bleibt und sich um die Kinder kümmert und ich verdiene das Geld. Uns war auch klar, dass ich mich weiter Qualifizieren muss um genug Geld ran zu bekommen um das zu finanzieren.
Und so haben wir es auch gemacht.
Ich selbst komme ebenfalls aus einer Zeit, wo wir Kinder nach der Schule und nach den Hausaufgaben (gemacht unter der Aufsicht von "Mama") einfach nach draußen ging und von Freund zu Freund ist und dann als Gruppe gespielt hat. Es gab nicht diese besagten Terminpläne, wo man spielen zwischen Fußball, Klavieruntericht, Schwimmen usw klemmen musste. Die Mütter sind mit den Kleineren auf den Spielplatz gegangen und habe da sehr viele soziale Kontakte gehabt. Auch ist man gemeinsam zum Baden gegangen wo man auch viele Bekannte traf. Es war immer was los und man hatte viele Freunde.
Wenn ich das mit heute vergleiche (mit den Medienberichten) wo Eltern nicht mehr in der Lage sind sich mit ihrem Kind zu verständigen, wo Kinder und Jugendliche sämtlichen Respekt vor dem Eigentum anderer verlosen haben und alles beschmieren und zerstören was ihnen in die Finger kommt und es dann heißt, beide Elternteile arbeiten und können sich nicht um die Kinder kümmern, da frage ich mich, ob das sein muß?
Wir wohnen hier auf dem Dorf, und hier ist es üblich das die Frauen zu Hause sind. Anderes würde sich auch nicht lohnen. Damit die Frau arbeiten könnte bräuchte man ein zweites Auto, öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier nicht, das kostet Geld. Die Arbeitszeit wird nicht immer durch den Kindergarten abgedeckt, also braucht man eine Tagesmutter, kostet wieder Geld. Da jetzt beide Partner arbeiten muss einer schlechter versteuert werden was meist die Frau ist,da sie weniger verdient. Unterm Strich hat man jetzt abzuglich aller festen nebenkosten 100€ gewinn. Aber zu welchem Preis? Abgesehen davon, das Auto der Frau ist defekt und muss zur Reparatur. Dann ist auch der Gewinn vom nächsten Monat weg und der vom übernächsten... Aber was hat die Frau noch erreicht? Vor 20-10 Jahren (in diesem Fall muss ich die Zeitangabe so schreiben) kannte man die "Managerkrankheit" auch Herzinfarkt genannt. Sie war eine fast ausschließliche Männerkrankheit. Ebenso das Magengeschwür. Herzlichen Glückwunsch, das haben sich die Frauen jetzt auch "erarbeitet". Dann Mobbing, wurde erst bekannt, nachdem Frauen anfingen zu arbeiten (Zickenterror) Frauen drangen in "Männerberufe" ein, und empfanden den dort üblichen Ton schon als Mobbing. Wie viele Frauen kommen völlig erledigt nach Hause, weil sie überarbeitet sind, gemobbt werden usw. Und jetzt will man mir sagen, das hat keinen Einfluß auf die Kinder und ihre Erziehung?
Der Job Hausfrau und Mutter ist ein sehr schwerer Job. Und der sollte auch anerkannt werden als solcher, zumindest auch von den Ehemännern. Aber darüber hinaus noch was zu machen ist in meinen Augen Blödsinn. Hier wurde geschrieben, als Mutter fängt der Tag um 6:00 Uhr an und Endet um 22:00 Uhr. Wann bitte schön soll die Frau dann noch arbeiten? Ich arbeite in einem Großkonzern. Dort werden die gesetzlichen Vorgaben sehr streng eingehalten. Arbeiten maximal 10 Stunden am Tag und zwischen Arbeit und Arbeit müssen mindestens 11 Stunden liegen. In höheren Hirachieebenen wird das allerdings nicht so genau genommen, aber da wird man auch anders dafür bezahlt. Aber wenn ich nach einem 12 - 14 Stndentag nach Hause komme, bin ich nicht mehr in der Lage noch viel zu machen. Man ist dann richtig platt. Und wie will Frau es schaffen, nach einem Arbeitstag? Wie sollen die Kinder erzogen werden, Hausaufgaben betreut werden, essen gemacht werden, wenn beide Elternteile Platt sind?
Wie ist das wenn Frau bei Aldi an der Scannerkasse sitzt, 6 Stunden und immer biep...biep....biep....biep, sie kommt genervt nach haus und nun quängelt ein Kind, wird sie da genau so reagieren wie ohne die zusätzliche Arbeit? Ich glaube nicht. Ich bin mir sicher da das Gesellschaftliche Problem zu sehen. Arbeit muss sich lohnen. es muß möglich sein, durch ein Gehalt eine Familie ernären zu können, allerdings ohne 2 mal in den Urlaub zu fliegen zu können oder so. Es muss möglich sein, dass sich ein Elternteil um die Erziehung kümmern kann, und zwar ohne Nachteile zu haben (weniger Rente oder so) nur dann kann die Gesellschaft funktionieren. Aber hier zählt nur, wie man noch mehr profit macht um den Aktionär noch mehr Gewinne zu geben. Dafür drückt man die Löhne immer mehr und heraus kommt das wo wir heute sind. Hochkriminelle mit 12 Jahren. 10 Jährige vor denen die Lehrer und Eltern Angst haben. Da ist der Fehler.
So nu will ich nicht mehr.
Gruß Jörg
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hej alla
Ich habe hier lange mitgelesen und mir so meine Gedanken gemacht, jetzt muss ich aber auch mal was zu sagen, und zwar sowohl aus der Perspektive eines Kindes als auch eines Erwachsenen.
Fangen wir mal mit dem "litet barn Stefan" an:
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der beide Eltern berufstätig waren (und das auch über meine 7 Jahre jüngere Schwester hinaus bis zur Rente) Zugegebener Maaßen hat meine mormor bei uns gelebt, so dass (zumindest bevor sie alt und krank wurde) ein Teil der Haushaltsarbeit von ihr erledigt werden konnte. Trotzdem bin ich auch einen nicht unbeträchtlichen Teil meines Lebens in und um die Arbeitsstätte meiner Eltern (ein mittleres Opernhaus) aufgewachsen, und natürlich auch in einen Kindergarten gegangen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es mir an irgendwelcher mütterlicher Zuwendung gefehlt habe, oder ich mich durch irgendeinen Kindheits-Dienstplan hätte kämpfen müssen. Ganz im Gegenteil habe ich einige Dinge auf diese Art und Weise schon deutlich früher gelernt, als wenn ich vornehmlich zu Hause Mamas Rockzipfel nachgerannt wäre. Ich musste mir z.B. wenn ich im Theater war (hinter den Kulissen) von frühester Kindheit an Ruhe, Geduld, Disziplin und Umgangsformen Erwachsenen im Allgemeinen und Vorgesetzten und Kollegen meiner Eltern gegenüber zulegen, sonnst hätte das nicht funktionieren können. Und ich kann nicht sagen, dass es mir geschadet hätte (oder jemandem heutzutage schadet) auch mit 4 Jahren zu wissen wie man sich in der Öffentlichkeit benimmt. Dass sich darüber hinaus mein Horizont (nicht nur in musikalischer und mehrsprachlicher Hinsicht) ganz anders entwickelt hat, als wenn wir mit meiner Mutter hier in der Provinz gesessen hätten ist glaube ich jedem einleuchtend. Absgesehen davon hatte ich durch die frühe Mitarbeit am Theater (ja Kinder dürfen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch mal arbeiten, ohne dass ihr Seelenfrieden gefärdet ist) die umfassendste und optimalste Voraussetzung für mein späteres Studium (den Schulabschluss habe ich nämlich auch geschafft, obwohl niemand die ganze Hausaufgabenzeit mit mir verbringen konnte, und ich 70% dieser in einer Kantine oder Garderobe gemacht habe) erfahren, und noch was viel wichtigeres, nämlich einen umfassenden Einblick in die Alltagswelt dieses Berufslebens. So wusste ich bereits VOR meinem Studium was mich später erwartet.
Meiner Schwester ging das ganze sehr änlich, mit dem Unterschied, dass bei Ihr der zu Hause-Anteil noch geringer war (meine mormor verstarb als meine Schwester 5 war), und beide können wir auf eine glückliche Kindheit zurückblicken, bei der es uns nicht nur nicht an Liebe, Zuwendung und Geborgenheit, sondern Dank der finanziellen Verhältnisse bein Doppelverdienern auch sonnst an wenig gefehlt hat.
Aus der Sichtweise eines Erwachsenen, kann ich daher heute nur betonen: Erziehungsdefizite liegen unabhängig von der gewählten Lebensform bei den Erzeihenden
Kindereinrichtungen (die ich für existentiell wichtig halte) können sehr wohl helfend aber nur eingeschränkt reparierend wirken. Das muss schon von zu Hause kommen, und dabei ist es völlig wurscht ob Mama nun arbeitet oder nicht.
Ich möchte da noch einmal auf meine Kindheit zurückkommen, falls nämlich der Eindruck entstanden sein sollte, ich wäre der perfekte Engel gewesen; das war ich nicht
Aber meine Mutter (als doppelsprachler hatten zumindest sie und wir Kinder es da etwas leichter) sagte uns dann auf bulgarisch in völlig normalem Tonfall (keiner der die Sprache nicht verstand hätte einen Anschiss vermutet) dass wenn wir nicht sofort aufhörten, wir das letzte Mal mittkommen durften. (Ja für uns war es ein dürfen kein müssen unsere Eltern zur Arbeit zu begleiten). Nun muss ich zugeben dass meine Mutter immer noch den Vorteil hatte uns damit zu kriegen, dass alles bei schlechtem Benehmen unsererseits auf die als Ausländerin zurückfallen würde. (Dieses Argument zieht bei in Deutschland lebenden mutterliebenden Ausländerkindern (egal ob Ganz oder Halbausländer) wie kein Zweites)
Ich möchte nicht soweit gehen, wie diverse Psychologen, dass ein Kind als weißes Blatt auf die Welt kommt, und ausschliesslich Produkt seiner Umgebung ist, da ich die Kraft der Gene sehr wohl hoch einschätze, aber grundsätzlich ist die Wahl der Lebensform (Hausfrau oder berufstätige Mutter) nicht entscheidend für das Wohl und Weh des Kindes, sondern nur was man daraus macht, und überhaupt zu machen bereit ist.
Überhaupt ist dieses ganze hier eine Disskussion über die die meisten Länder dieser Welt nur den Kopf schütteln können, da sich dort gar nicht die Frage stellt ob sondern nur was die Frau neben dem Haushalt arbeitet. Und das gilt nicht nur für Entwicklungländer sondern für halb Europa - Tendenz steigend!
Ich hoffe ich bin niemandem auf die Füße getreten, aber ich finde diese Grabenkämpfe (sorry) etwas albern.
Ich habe hier lange mitgelesen und mir so meine Gedanken gemacht, jetzt muss ich aber auch mal was zu sagen, und zwar sowohl aus der Perspektive eines Kindes als auch eines Erwachsenen.
Fangen wir mal mit dem "litet barn Stefan" an:
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der beide Eltern berufstätig waren (und das auch über meine 7 Jahre jüngere Schwester hinaus bis zur Rente) Zugegebener Maaßen hat meine mormor bei uns gelebt, so dass (zumindest bevor sie alt und krank wurde) ein Teil der Haushaltsarbeit von ihr erledigt werden konnte. Trotzdem bin ich auch einen nicht unbeträchtlichen Teil meines Lebens in und um die Arbeitsstätte meiner Eltern (ein mittleres Opernhaus) aufgewachsen, und natürlich auch in einen Kindergarten gegangen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es mir an irgendwelcher mütterlicher Zuwendung gefehlt habe, oder ich mich durch irgendeinen Kindheits-Dienstplan hätte kämpfen müssen. Ganz im Gegenteil habe ich einige Dinge auf diese Art und Weise schon deutlich früher gelernt, als wenn ich vornehmlich zu Hause Mamas Rockzipfel nachgerannt wäre. Ich musste mir z.B. wenn ich im Theater war (hinter den Kulissen) von frühester Kindheit an Ruhe, Geduld, Disziplin und Umgangsformen Erwachsenen im Allgemeinen und Vorgesetzten und Kollegen meiner Eltern gegenüber zulegen, sonnst hätte das nicht funktionieren können. Und ich kann nicht sagen, dass es mir geschadet hätte (oder jemandem heutzutage schadet) auch mit 4 Jahren zu wissen wie man sich in der Öffentlichkeit benimmt. Dass sich darüber hinaus mein Horizont (nicht nur in musikalischer und mehrsprachlicher Hinsicht) ganz anders entwickelt hat, als wenn wir mit meiner Mutter hier in der Provinz gesessen hätten ist glaube ich jedem einleuchtend. Absgesehen davon hatte ich durch die frühe Mitarbeit am Theater (ja Kinder dürfen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch mal arbeiten, ohne dass ihr Seelenfrieden gefärdet ist) die umfassendste und optimalste Voraussetzung für mein späteres Studium (den Schulabschluss habe ich nämlich auch geschafft, obwohl niemand die ganze Hausaufgabenzeit mit mir verbringen konnte, und ich 70% dieser in einer Kantine oder Garderobe gemacht habe) erfahren, und noch was viel wichtigeres, nämlich einen umfassenden Einblick in die Alltagswelt dieses Berufslebens. So wusste ich bereits VOR meinem Studium was mich später erwartet.
Meiner Schwester ging das ganze sehr änlich, mit dem Unterschied, dass bei Ihr der zu Hause-Anteil noch geringer war (meine mormor verstarb als meine Schwester 5 war), und beide können wir auf eine glückliche Kindheit zurückblicken, bei der es uns nicht nur nicht an Liebe, Zuwendung und Geborgenheit, sondern Dank der finanziellen Verhältnisse bein Doppelverdienern auch sonnst an wenig gefehlt hat.
Aus der Sichtweise eines Erwachsenen, kann ich daher heute nur betonen: Erziehungsdefizite liegen unabhängig von der gewählten Lebensform bei den Erzeihenden

Ich möchte da noch einmal auf meine Kindheit zurückkommen, falls nämlich der Eindruck entstanden sein sollte, ich wäre der perfekte Engel gewesen; das war ich nicht



Ich möchte nicht soweit gehen, wie diverse Psychologen, dass ein Kind als weißes Blatt auf die Welt kommt, und ausschliesslich Produkt seiner Umgebung ist, da ich die Kraft der Gene sehr wohl hoch einschätze, aber grundsätzlich ist die Wahl der Lebensform (Hausfrau oder berufstätige Mutter) nicht entscheidend für das Wohl und Weh des Kindes, sondern nur was man daraus macht, und überhaupt zu machen bereit ist.
Überhaupt ist dieses ganze hier eine Disskussion über die die meisten Länder dieser Welt nur den Kopf schütteln können, da sich dort gar nicht die Frage stellt ob sondern nur was die Frau neben dem Haushalt arbeitet. Und das gilt nicht nur für Entwicklungländer sondern für halb Europa - Tendenz steigend!
Ich hoffe ich bin niemandem auf die Füße getreten, aber ich finde diese Grabenkämpfe (sorry) etwas albern.
Hejdå
Lövgroda och hans kusk Stefan från Dorsten i Tyskland
Lövgroda och hans kusk Stefan från Dorsten i Tyskland
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- Lebensmittelpunkt: Schweden
Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hej Jörg,ich habe ja geschrieben, jede Familie hat ihren eigenen Rythmus, jede Familie tickt anders. Im Moment zieht mein Tag nunmal einfach so aus, das ich um 6.00 Uhr aufstehe und um 22.00 Uhr in Bett falle. Es war auch nicht anders, als ich Teilzeit 30h die Woche gearbeitet habe. Mein Sohn wurde um 7.00 Uhr vom Fahrdienst abgeholt und nachmittags gegen 16.00 Uhr war er wieder zuhause. Ich hatte um 14.00 Uhr Feierabend und war, dank kurzem Arbeitsweg, innerhalb 15min. daheim. So konnte ich in Ruhe den Haushalt erledigen und mich danach mit meinem Sohn beschäftigen. Wir haben jeden Abend gespielt, vorgelesen und gekuschelt, außerdem wurde mir immer wieder gesagt, wie gut erzogen mein Kind ist.
Terminpläne gab und gibt es in unserer Familie nicht, die Kinder sollen ohne Zeitdruck gross werden, wenn Taima irgendwann ein Hobby findet, welches ihr Spass macht, werden wir sie gerne unterstützen, aber sie in Klavier-,Ballett- oder sonst irgendeinen Unterricht zuschicken, nur weil es gerade schick ist und die Nachbarin neben an es auch so macht und alle es erwarten? Nee, fällt mir garnicht ein. Meinem Mann und mir ist es wichtiger, das die Kinder, mit gesetzten und festen Grenzen, normal und frei aufwachsen. Als zu Klein-Kriminellen werden.
Aber, sorry, wenn ich jetzt mal etwas ungehalten werde, liegt nicht daran, das die Mütter arbeiten gehen, sondern viel mehr daran, wie unsere Gesellschaft geworden ist. Wenn es nach der These ginge: Arbeitende Mütter haben Kriminelle Kinder, würde ich jetzt bestimmt nicht hier sitzen und schreiben, sondern wäre in Deutschland hinter schwedischen Gardinen.
Ich habe in der Zeit als ich gearbeitet habe, sicherlich nicht weniger Zeit mit meinem Kind verbracht, als eine Mama, die zuhause ist. Ich habe sie intensiver genutzt, die WE waren ausschliesslich für Yannic bestimmt, dann sind wir in den Zoo, auf den Spielplatz oder zur Omi gegangen. Oder wir haben es uns zuhause gemütlich gemacht. Und dann ist der Haushalt auch mal liegen geblieben, bis Abends, wenn der kurze geschlafen hat.
Es gibt soviele Frauen in Deutschland, die Kinder, Haushalt und Job ohne Probleme unter einen Hut bekommen, deren Wohnungen blitzen und blinken, wo die Kinder wohlerzogen und nett sind, die auch im Job aufgehen und wenn es "nur" bei Aldi an der Kasse ist. Ich würdige die Arbeit der Hausfrauen, aber warum werden arbeitende Mütter grundsätzlich, und sorry Jörg, meist von Männern als schlechte Mütter abgestempelt, die sich nur für sich und nicht für ihre Kinder interessieren.
Statt sich zu freuen, daß es solche Frauen gibt, auch wenn sie in Männerdomänen einbrechen, die helfen Deutschland mit ihren Steuergeldern zu unterstützen, werden sie nieder gemacht und verda.... Da geht mir echt die Hutschnur hoch. Mobbing gab es auch schon bevor Frauen in die Männerberufe vorgedrungen sind, es war nur versteckter und subtiler.Es kann mir keiner erzählen, das früher alles besser war und alle Arbeitskollegen dem anderen die Beförderung gegönnt haben oder nicht über jemanden gelästert haben.
Mobbing ist kein Problem der Frauenarbeit, sondern viel mehr ein Problem der Arbeitsmarkt-Problematik, wo jeder Angst hat seinen Job zu verlieren.
Und: Jedes Kind kann kriminell werden, das kommt in Familien vor, wo die Mutter zuhause ist, es kann in Familien vorkommen, wo beide Elternteile arbeiten, es kann in einer Plattenbausiedlung vorkommen, genauso wie im schicken Vorort, wo in der Einfahrt 2 schicke und teure Auto´s stehen und Papa am WE den Rasen mäht.
Wenn es eine vernünftige Kommunikation zwischen Eltern und Kindern gibt, wo die Familie zusammenlebt und nicht nebeneinanderher, erkennen ALLE Eltern, das was nicht in Ordnung ist.
In diesem Sinne
JANA
Terminpläne gab und gibt es in unserer Familie nicht, die Kinder sollen ohne Zeitdruck gross werden, wenn Taima irgendwann ein Hobby findet, welches ihr Spass macht, werden wir sie gerne unterstützen, aber sie in Klavier-,Ballett- oder sonst irgendeinen Unterricht zuschicken, nur weil es gerade schick ist und die Nachbarin neben an es auch so macht und alle es erwarten? Nee, fällt mir garnicht ein. Meinem Mann und mir ist es wichtiger, das die Kinder, mit gesetzten und festen Grenzen, normal und frei aufwachsen. Als zu Klein-Kriminellen werden.
Aber, sorry, wenn ich jetzt mal etwas ungehalten werde, liegt nicht daran, das die Mütter arbeiten gehen, sondern viel mehr daran, wie unsere Gesellschaft geworden ist. Wenn es nach der These ginge: Arbeitende Mütter haben Kriminelle Kinder, würde ich jetzt bestimmt nicht hier sitzen und schreiben, sondern wäre in Deutschland hinter schwedischen Gardinen.
Ich habe in der Zeit als ich gearbeitet habe, sicherlich nicht weniger Zeit mit meinem Kind verbracht, als eine Mama, die zuhause ist. Ich habe sie intensiver genutzt, die WE waren ausschliesslich für Yannic bestimmt, dann sind wir in den Zoo, auf den Spielplatz oder zur Omi gegangen. Oder wir haben es uns zuhause gemütlich gemacht. Und dann ist der Haushalt auch mal liegen geblieben, bis Abends, wenn der kurze geschlafen hat.
Es gibt soviele Frauen in Deutschland, die Kinder, Haushalt und Job ohne Probleme unter einen Hut bekommen, deren Wohnungen blitzen und blinken, wo die Kinder wohlerzogen und nett sind, die auch im Job aufgehen und wenn es "nur" bei Aldi an der Kasse ist. Ich würdige die Arbeit der Hausfrauen, aber warum werden arbeitende Mütter grundsätzlich, und sorry Jörg, meist von Männern als schlechte Mütter abgestempelt, die sich nur für sich und nicht für ihre Kinder interessieren.
Statt sich zu freuen, daß es solche Frauen gibt, auch wenn sie in Männerdomänen einbrechen, die helfen Deutschland mit ihren Steuergeldern zu unterstützen, werden sie nieder gemacht und verda.... Da geht mir echt die Hutschnur hoch. Mobbing gab es auch schon bevor Frauen in die Männerberufe vorgedrungen sind, es war nur versteckter und subtiler.Es kann mir keiner erzählen, das früher alles besser war und alle Arbeitskollegen dem anderen die Beförderung gegönnt haben oder nicht über jemanden gelästert haben.
Mobbing ist kein Problem der Frauenarbeit, sondern viel mehr ein Problem der Arbeitsmarkt-Problematik, wo jeder Angst hat seinen Job zu verlieren.
Und: Jedes Kind kann kriminell werden, das kommt in Familien vor, wo die Mutter zuhause ist, es kann in Familien vorkommen, wo beide Elternteile arbeiten, es kann in einer Plattenbausiedlung vorkommen, genauso wie im schicken Vorort, wo in der Einfahrt 2 schicke und teure Auto´s stehen und Papa am WE den Rasen mäht.
Wenn es eine vernünftige Kommunikation zwischen Eltern und Kindern gibt, wo die Familie zusammenlebt und nicht nebeneinanderher, erkennen ALLE Eltern, das was nicht in Ordnung ist.
In diesem Sinne
JANA
Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hej Jana
Du sprichst mir aus der Seele!
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Hejdå
Lövgroda och hans kusk Stefan från Dorsten i Tyskland
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Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
@jana,
ups da bin ich falsch verstanden worden. Ich habe auch nicht von Dir als jana gesprochen, ich habe verallgemeinert, mit beispielen von dir. die beispiele hätten auch von familie a, b, c oder sonst wen kommen können. meine kritik richtete sich nicht an die arbeitenden mütter, sondern an die gesellschaft die mütter zwingt arbeiten zu müssen, damit die familie überhaupt leben kann. und kind der gesellschaft sind diese kriminellen kinder. natürlich gibt es mütter die alles unter einen hut bringen, aber dann eben zu welchem preis? Herzinfarkt, magengeschwüre... und da ist mein fazit eben, kinder sind in dieser gesellschaft nicht erwünscht. kinder in deutschland werden als thema sehr stiefmütterlich behandelt. erst jetzt werden arbeitende mütter als wähler von den politikern erkannt und deshalb traut sich der eine oder andere eine änderung vorzuschlagen. das war es was ich mit sehr bissigen worten rüberbringen wollte. es sollte kein persönlicher angriff werden. es ist eben meine art, solche themen "laut" anzufassen. aber irgendwie erreiche ich damit meistens, das sich leute damit auseinander setzten.
aber auch mir geht die hutschnur, wenn ich wie vor zwei tagen im fernsehen gesehen habe ein Fußballverein mit geldstrafe belegt wird, wenn die kinder lauter als 65 dezibil sind (das ist gesprächslautstärke). jetzt spielen die kinder lautlos fußball. oder ein anderes beispiel, meine kinder sind recht ruhig wenn sie im garten spielen. aber trotzdem kommen von meinem nachbar sprüche wie:" hat mal wer vergiftete schokolade?" das ist ein spiegel der gesellschaft, und dagegen richteten sich meine worte.
also jana bitte nicht persönlich angegriffen fühlen, das war nicht meine absicht.
Gruß
Jörg
ups da bin ich falsch verstanden worden. Ich habe auch nicht von Dir als jana gesprochen, ich habe verallgemeinert, mit beispielen von dir. die beispiele hätten auch von familie a, b, c oder sonst wen kommen können. meine kritik richtete sich nicht an die arbeitenden mütter, sondern an die gesellschaft die mütter zwingt arbeiten zu müssen, damit die familie überhaupt leben kann. und kind der gesellschaft sind diese kriminellen kinder. natürlich gibt es mütter die alles unter einen hut bringen, aber dann eben zu welchem preis? Herzinfarkt, magengeschwüre... und da ist mein fazit eben, kinder sind in dieser gesellschaft nicht erwünscht. kinder in deutschland werden als thema sehr stiefmütterlich behandelt. erst jetzt werden arbeitende mütter als wähler von den politikern erkannt und deshalb traut sich der eine oder andere eine änderung vorzuschlagen. das war es was ich mit sehr bissigen worten rüberbringen wollte. es sollte kein persönlicher angriff werden. es ist eben meine art, solche themen "laut" anzufassen. aber irgendwie erreiche ich damit meistens, das sich leute damit auseinander setzten.
aber auch mir geht die hutschnur, wenn ich wie vor zwei tagen im fernsehen gesehen habe ein Fußballverein mit geldstrafe belegt wird, wenn die kinder lauter als 65 dezibil sind (das ist gesprächslautstärke). jetzt spielen die kinder lautlos fußball. oder ein anderes beispiel, meine kinder sind recht ruhig wenn sie im garten spielen. aber trotzdem kommen von meinem nachbar sprüche wie:" hat mal wer vergiftete schokolade?" das ist ein spiegel der gesellschaft, und dagegen richteten sich meine worte.
also jana bitte nicht persönlich angegriffen fühlen, das war nicht meine absicht.
Gruß
Jörg
- janaquinn
- Alter Schwede
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- Registriert: 5. Oktober 2006 10:29
- Schwedisch-Kenntnisse: fließend
- Lebensmittelpunkt: Schweden
Re: 300 Euro Betreuungsgeld ab Januar geplant
Hej Jörg, mittlerweile kennen wir uns ja ein wenig und wissen, wie der andere es meint. Ich habe dich nicht falsch verstanden und bin dir auch nicht böse.
lg jana
lg jana
Gestern ist Vergangenheit. Der Morgen ist ein Geheimnis. Heute ist ein Geschenk