Babou hat geschrieben:Ich habe gelesen, dass man die Holzhäuser ruhig durchfrieren lassen
kann, weil der Frost diesen nicht schadet.
Das Haus selbst kann man durchfrieren lassen. Wichtig ist halt, dass nicht nur sämtliche Wasser- und Abwasserleitungen entleert sind, sondern auch sämtliche Wasserbehälter, Boiler etc. Aber auch transportable Behälter wie z.B. Gießkannen oder Kanister. Auch bei wasserhaltigen Lebensmitteln und Getränkevorräten - abgesehen von wirklich Hochprozentigem - muss man aufpassen: Uns ist im durchgefrorenen Wohnmobil bei Temperaturen um -18 °C mal eine im Unterboden vergessene Konservendose geplatzt! Zum Glück habe ich sie vor dem nächsten Tauwetter entdeckt, sonst hätte es eine ordentliche Sauerei gegeben. Also keine Einmachgläser, Glasflaschen (auch Bier kann bei nordischer Kälte einfrieren) etc. im Haus lassen.
An sich sollte in einem Ferienhaus im hohen Norden die Wasseranlage so ausgelegt sein, dass sie sich relativ einfach entleeren lässt. Irgendwo am tiefsten Punkt der Anlage sollte es ein Entleerungsventil geben. Wichtig ist halt: Alle Hähne ganz aufmachen, Einhebelmischer in Mittelstellung bringen, und dann auch so lassen. Und auch an die Abflüsse denken. Und wenn dann doch noch ein paar Tropfen Wasser in den Rohren zurückbleiben, macht das gar nichts.
Babou hat geschrieben:Aber die Rohre platzen doch, wenn sie durchgefroren sind, und
man wieder Wasser einlassen will. Und nun?
Nein. Rohre platzen, wenn sie im wassergefüllten Zustand einfrieren. Denn von +4 bis 0 Grad Celsius dehnt sich Wasser aus, anstatt sich wie andere Substanzen zusammenzuziehen. Wenn also bei einem Rohrstück beide Enden verschlossen oder bereits zugefroren sind und dann das Mittelstück langsam einfriert, dann kann der Druck so groß werden, dass es platzt. Bemerken tut man den Schaden allerdings meist erst dann, wenn es getaut hat und man die Anlage wieder in Betrieb nehmen will.
Babou hat geschrieben:Wie kann man dieses Problem lösen? Das Häuschen hat ja e-Radiatoren, also heiztechnisch
haben wir keine Probleme. Aber duschen sollten wir schon können![]()
Auch da hilft das Heizkabel: Das noch leere Rohr kann damit auf über den Gefrierpunkt vorgewärmt werden, bevor es mit Wasser gefüllt wird. Am besten macht man das, noch während das Haus selbst aufgeheizt wird.
Und zur Verlegetiefe: Bei uns in Uppsala werden die Wasserrohre eineinhalb Meter tief im Boden verlegt. Das reicht hier, damit sie auch im tiefsten Winter nicht einfrieren. Aber ob das in Nordschweden reicht, bezweifle ich. Gut, was heißt "Norden" in eurem Fall?
MfG
Gerhard