Hallo!
Petergillarsverige hat geschrieben:Meine farmor hing der Religion an: "Deckel auf den Sarg und dann ist Schluss"
Du würdest das inhaltlich wohl auch so sehen.
Es ist richtig, dass ich auch nicht an ein Leben nach dem Tod glaube.
Petergillarsverige hat geschrieben:Also, wenn ich mich irre, stimmt die Religion meiner farmor, für mich wäre das Pech, aber ich lebe nicht schlecht, bin in eine tolle Gemeinschaft eingebunden. Von meinem Pech würde ich, weil tatsächlich endgültig tot, nichts mitbekommen.
Das geht mir exakt genauso. Und gerade weil ich nicht an ein Leben nach dem Tode glaube, wertschätze ich das
Leben vor dem Tod umso mehr.
Petergillarsverige hat geschrieben:Wenn du dich irrst, hast du alle Ewigkeit "Zeit" dich über den Irrtum zu ärgern.
Zu ärgern, oder auch zu freuen, je nachdem. Ich habe schon zu Lebzeiten kein Problem damit, meine einmal als solche erkannten Irrtümer zu korrigieren. Da würde ich das nach dem Tode, sollte ich wider Erwarten dazu noch in der Lage sein, vermutlich auch noch können. Ich hoffe, es dauert noch möglichst lange, aber irgendwann kommt einmal der Zeitpunkt, an dem ich herausfinden werde, ob es ein Leben nach dem Tode gibt oder nicht. Falls ich mich geirrt habe, werde ich es dann sehen. Falls nicht, würde ich davon nichts mitbekommen.
Petergillarsverige hat geschrieben:Wir haben eine schicke Gleichung:
Wahrscheinlichkeit = >0 mal Faktor (Es gibt die Ewigkeit nach den Tod) = >0 |bei dir ungewünschte ewige Existenz
Wahrscheinlichkeit = >0 mal Faktor (Es gibt die Ewigkeit nach den Tod) = >0 |bei mir gewünschte ewige Existenz mit Gott
also sicherheitshalber die zweite Gleichung, Pascal lässt grüßen

In der ersten "Gleichung" hast Du einen Fehler drin: Dass ich nicht an eine ewige Existenz glaube, heißt keineswegs, dass sie bei mir ungewünscht ist. Und würde ich nach Deiner zweiten "Gleichung" leben, also gewissermaßen "sicherheitshalber" an Gott und an ein Leben nach dem Tod glauben, dann müsste ich so tun, als ob. Denn wirklich, ehrlich(!) daran glauben kann ich einfach nicht, Punkt, aus! Somit würde ich mit einer
Lüge leben, und das ist sicherlich nicht Sinn der Sache. Da bin ich lieber ein ehrlicher Agnostiker.
vibackup hat geschrieben:... ich bin noch nie Gott gewesen, sehe mich also außerstande, zu beurteilen, nach welchen Kriterien ein solches Wesen handelt. Ich bin allerdings überzeugt, dass, sollte es ein solches Wesen geben (was ich wie gesagt nicht glaube) es sich mit Beweggründen trägt, die außerhalb meiner Vorstellung liegen, sonst wäre es kein Gott.
Mein dritter Punkt ist auch rein spekulativ zu verstehen, ein reines "Gedankenexperiment": Ich glaube ja auch nicht an die Existenz eines "persönlichen Gottes". Sollte es aber doch ein "göttliches Wesen" geben, so müsste ich das Gleiche tun, wie es auch die Menschen tun, die daran glauben: Versuchen, es mit meinen menschlichen Mitteln, mit meinem
begrenzten Erkenntnisvermögen in irgend einer Weise zu erfassen und mit meinen persönlichen Erfahrungen in Einklang zu bringen. Und dann würde ich bei oben genannten Schlussfolgerungen landen.
MfG
Gerhard